Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, in Fliesen zu bohren. Wie du das sauber und ganz ohne Bruch hinbekommst, erfährst du in diesem Artikel.
Du möchtest in deinem Badezimmer einen neuen Spiegelschrank, eine Glühbirne, Regale oder einen Toilettenpapierhalter anbringen? Am einfachsten gelingt das, indem du Löcher in die Fugen zwischen den Fliesen bohrst. Das reicht jedoch nicht immer, und du musst ein Loch in die Fliesen bohren.
In den folgenden Absätzen erfährst du, welche Alternativen es zum Fliesenbohren gibt, wie du dich vorbereitest, welches Werkzeug du benötigst und wie du Fliesen bohren kannst.
Alternativen zum Bohren
Durch Fliesen zu bohren ist ein heikler Prozess. Die Gefahr eines Bruches oder Sprunges ist hoch. Sobald du einmal falsch gebohrt hast, kannst du das Loch nur schwer wieder ausbessern, denn es wird immer sichtbar sein. Besonders in einer Mietwohnung solltest du deshalb über Alternativen zum Bohren nachdenken.
Es gibt heutzutage einige Möglichkeiten, in diesem Fall mit Kleber zu arbeiten. Erkundige dich in einem Baumarkt oder einem Fachgeschäft, welche Produkte für Fliesen geeignet sind.
- Einen Spiegel kannst du mit dafür geeigneten Klebehaken/-nägeln aufhängen.
- Besonders starkes Klebeband oder Klebestrips können dir in verschiedenen Situationen helfen, den Bohrer zu vermeiden.
- Wieder entfernbarer starker Flüssigkleber ist ebenfalls eine gute Alternative, die du hierbei vielfältig einsetzen kannst.
Möchtest du auf Kleber verzichten, kannst du überlegen, ob du wie bereits erwähnt in Fugen bohren kannst. So vermeidest du es, direkt in die Fliese zu bohren. Diese wird dabei zu einer geringeren Wahrscheinlichkeit beschädigt und die Löcher lassen sich später einfacher kaschieren.
Natürlich kommt es auf dein Projekt an, welche Methode du je nach Gewicht wählen möchtest und auch solltest.
So bereitest du dich vor
Wenn keine der genannten Alternativen für dich infrage kommt, dann solltest du Vorbereitungen für das Fliesenbohren treffen. Mache dir bewusst, dass du viel Fingerspitzengefühl benötigst und dich gut konzentrieren musst, damit die Fliese beim Bohren nicht reißt.
Um ein Loch in die Fliese zu bohren, solltest du die zu bohrende Stelle überprüfen. Stelle sicher, dass dort keine Wasser- oder Stromleitung verläuft. Dabei kann dir ein Leitungssuchgerät helfen. Wie der Name erahnen lässt, spürt es zuverlässig Wasser- und Stromleitungen auf. So kannst du sichergehen, dass dich hinter deiner auserkorenen Fliese keine böse Überraschung erwartet.
Damit du dieses und andere Geräte nicht gleich kaufen musst, leih sie dir am besten bei Familie, Freund:innen, Bekannten oder Nachbar:innen (zum Beispiel über Nebenan.de) aus.
Fliesen bohren: Dieses Werkzeug benötigst du
Mit einer Bohrmaschine kannst du ein sauberes Loch in die Fliese bohren. Dazu benötigst du den richtigen Aufsatz:
- Ein Fliesen- oder Glasbohrer ist vorn besonders spitz. So kannst du die harte Glasur der Fliese leichter durchbohren. Das Risiko eines Fliesenbruches sinkt mit solch einem Aufsatz.
- Ein Steinbohrer ist weniger spitz, hat dafür aber mehr Kraft. Mit ihm gelangst du ohne Probleme durch das Mauerwerk, das dich hinter der Fliese erwartet.
Im Idealfall hast du zwei Aufsätze parat: Einen spitzen Fliesen- oder Glasbohrer für den Teil, in dem du direkt durch die Fliese bohrst, und einen Steinbohrer, auf den du umsteigen kannst, wenn du es durch die Fliese geschafft hast.
Ausnahme: Hast du Fliesen aus Feinsteinzeug oder Naturstein, benötigst du einen wassergekühlten Diamantbohrer. Diese Fliesenarten sind besonders hart und nur mit diesem speziellen Bohrer zu bearbeiten.
Zusätzlich benötigst du etwas Malerkrepp (gibt es zum Beispiel bei Memolife**), einen Stift und eventuell einen Hammer sowie Reißzwecken.
So solltest du vorgehen
- Falls du nur einen Steinbohrer benutzt, solltest du die Bohrstelle vorher mit einem Hammer und einem Reißzwecken leicht ankörnen. Die stumpfere Spitze deines Bohrers findet dadurch einen besseren Halt.
- Klebe mindestens eine Schicht Malerkrepp auf die zu bohrende Stelle. Es sorgt für einen rauen Untergrund. Damit rutschst du nicht so leicht ab.
- Male mit dem Stift ein Bohrloch auf das Malerkrepp. Damit weißt du genau, wo du den Bohrer ansetzen musst.
- Setze die Bohrmaschine im rechten Winkel an und beginne langsam mit dem Bohren. Gehe dabei vorsichtig und mit leichtem Druck vor.
- Bohre vorsichtig weiter bis du die Fliese durchbohrt hast.
- Jetzt kannst du optional den Bohrmaschinenaufsatz zu einem Steinbohrer wechseln.
- Von nun an kannst du mit normalem Druck und höherer Drehzahl weiter durch das Mauerwerk bohren, bis die benötigte Tiefe erreicht ist.
Achtung: Wenn dein Bohraufsatz zu heiß wird, solltest du immer wieder pausieren oder ihn in kaltem Wasser abkühlen.
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