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Pflegeleicht und robust: Warum du die Funkie in deinen Garten pflanzen solltest

Foto: CC0 Public Domain / Pixabay, hans / hempelfrankfurt

Den Namen der großen, sattgrünen Staude mit den oft wunderschön gemusterten Blättern kennen nicht viele: Funkie – auch als Herzlilie bekannt. Funkien sind quasi ein Geheimtipp für Gartenfreund:innen. Auch jetzt im Herbst kann man sie noch pflanzen.

Die Blüten sind nicht unbedingt das Bestechende an den Funkien. Sie sind zwar hübsch, halten aber nur kurz. Die Blätter aber tragen spannende Muster und teils ungewöhnliche Farben, etwa ein starkes Grasgrün oder eine bläuliche Grünnote. „Die Pflanze gehört zur Familie der Asparagaceae, zu der auch der Spargel gehört“, sagt Monique Kemperman vom Blumenbüro.

Die Funkie (Hosta) ist auch unter den Namen Herzblattlilie und Herzlilie bekannt und gilt als „Schattenschönheit“. 2009 wurde die Pflanze vom Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres gewählt. Die Staude ist nicht giftig.

Funkie: Vielseitige Pflanze für den Garten

Die Blattformen der Funkie sind äußerst vielseitig: herzförmig, länglich oder rund, sehr klein bis sehr groß. All das macht die Funkie zu einer attraktiven Staude für Garten oder Blumenbeet. Zudem ist die Pflanze robust und pflegeleicht.

Die Blätter der Funkie sind mal herzförmig, mal länglich, mal rund und können von hell- bis dunkelgrün reichen. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay, cocoparisienne)

6 Argumente, die für die Funkie im Garten sprechen

„Sie ist eine der wertvollsten Blattpflanzen und besonders robust und langlebig“, erklärt Andre Stade vom Bund deutscher Staudengärtner.

  1. Anders als viele andere Blühpflanzen kommt die Funkie gut mit schattigen Plätzen zurecht.
  2. Auch mit Trockenheit kommt die Pflanze klar.
  3. Sie braucht kaum Pflege.
  4. Die Funkie ist eine frostverträgliche und winterharte Staude.
  5. Sie ist bienenfreundlich. Hosta entwickelt zwar nicht übermäßig viele Blüten, diese versorgen aber im Juli und August, wenn sonst nicht mehr allzu viel blüht, Bienen und andere Insekten mit Nahrung.
  6. Aufgrund ihrer verschiedenen Grün- und Gelbtöne, den unterschiedlichen Formen und Farben ist die Funkie ein dekorativer Bodendecker, der Unkraut fern hält.

Tipp: „Funkien, besonders kleinere Exemplare, sollten möglichst in Gruppen gepflanzt werden – dann kommen sie besonders gut zur Geltung“, sagt Martin Breidbach, Gartenberater beim Verband Wohneigentum. „Besonders reizvoll ist der Kontrast, wenn filigrane Farne und Gräser dazu gepflanzt werden“, findet Andre Stade.

Herzlilie: Kurz-Steckbrief

  • Standort: halbschattig bis schattig 
  • Blütezeit: je nach Sorte von Juni bis August
  • Pflanzzeit: eigentlich ganzjährig, die optimale Pflanzzeit liegt in der Zeit März bis Oktober
  • Öko-Info: wertvolle Nahrungsquelle für verschiedene Insekten wie Bienen, Schmetterlinge, Hummeln, Schwebfliegen

Wo ist der beste Standort für die Funkie?

„Funkien gehören zu den Schattengewächsen, können aber aufgrund der unterschiedlichen Arten und Sorten verschiedene Ansprüche an ihren Standort und die Lichtverhältnisse haben“, erklärt Monique Kemperman. Es gibt auch Sorten, die gut mit der Sonne zurechtkommen. Die meisten fühlen sich aber im Halbschatten und Schatten wohler als im direkten Sonnenlicht.

„Prinzipiell kann man sagen: Je dunkler und zarter die Blätter, desto schattiger der Standort“, rät Kemperman. „Das bedeutet, dass Funkien mit dicken und kräftigen Blättern, die hellgrün oder gelblich sind, besser die direkte Sonneneinstrahlung verarbeiten.“

Wie sollte der Boden beschaffen sein?

„Ein humoser, lockerer, durchlässiger Boden ist ideal für Funkien“, sagt Martin Breidbach. Der Untergrund sollte relativ feucht sein, allerdings kommen die Pflanzen auch gut mit Trockenheit zurecht. „Dann werden die Blätter zwar etwas schlapp, erholen sich aber mit dem nächsten Regen wieder“, so der Gartenberater. Funkien müsse man wenig gießen und können sie längere Zeit sich selbst überlassen. Nur bei extremer Trockenheit bräuchten sie Wasser. Das gilt allerdings vor allem für Pflanzen, die im Beet wachsen.

Welche Pflege brauchen Funkien?

Es macht einen Unterschied, ob die Funkien im Topf stehen oder im Boden wachsen, sagt Monique Kemperman. Im Topf mag die Funkie es ausreichend nass. Lange Trockenzeiten sollte man hier vermeiden – aber auch Staunässe durch überschüssiges Gieß- oder Regenwasser. Im Boden braucht die Jungpflanze anfangs noch etwas mehr Wasser. „Das ändert sich jedoch mit dem Alter, weil die Wurzeln dann in die tieferen Bodenschichten reichen“, so Kemperman.

Es reicht, wenn die Funkie einmal im Jahr gedüngt wird. Im ersten Jahr bedarf es nur einer Grunddüngung beim Einpflanzen. In den Folgejahren wird am besten auf einen vornehmlich organischen Dünger zurückgegriffen. Dieser sorgt dafür, dass die Funkie mit allen wertvollen Nährstoffen langfristig versorgt wird. Auch eine Portion Kompost sei ausreichend.

Funkien brauchen einen „geduldigen Gärtner“, findet Andre Stade: „Sie werden von Jahr zu Jahr schöner.“ Dabei gibt es unterschiedliche Sorten der Stauden, die von nur rund 20 Zentimetern Höhe bis zu 1,50 Meter Höhre reichen können. In der Regel wird die Pflanze etwas breiter als hoch.

Sind Funkien winterhart?

Die Funkie ist eine frostverträgliche und winterharte Staude. „Der Wurzelstock bleibt im Boden“, erklärt Andre Stade. Die oberirdischen Teile aber sterben ab. „Das alte Laub sollte den Winter über liegengelassen werden, um die Wurzel zu schützen. Dann sind Frostgrade kein Problem“, so der Experte.

Wenn die Staude im Frühjahr austreibt und danach noch einmal Minusgrade herrschen, genügt etwas Tannengrün als vorübergehender Schutz.

Funkie auch bei Schnecken beliebt

Gut zu wissen: Bei der Funkie handelt es sich nicht um eine heimische Pflanze, sie ist ursprünglich im Nordosten Chinas beheimatet, aber auch in Japan häufig natürlich anzutreffen. Vor allem in Europa und Amerika wurde die Pflanze später kultiviert.

In unserer Region nicht beheimatete Pflanzen sind deshalb nicht tabu, sie sollten allerdings clever kombiniert werden: „Im Garten dagegen spricht nichts gegen eine ausgewogene Mischung einheimischer und ‚zugereister‘ Pflanzen, da man diese hier gut im Zaum halten kann“ , findet Professor Andreas Roloff, Forstbotaniker an der TU Dresden, gegenüber der Rheinischen Post. Allerdings sollte am besten man vorher recherchieren, ob die Pflanzen für Bienen und andere Insekten einen Mehrwert bieten.

Ein kleiner Nachteil von Funkien ist, dass sie zu den Lieblingsspeisen von Nacktschnecken zählen. Hier erfährst du mehr darüber, wie du sie fernhältst: Schnecken im Garten bekämpfen: Tipps und natürliche Mittel

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