Richtig gießen im Sommer: Warum die Gießhöhe entscheidend ist

Das Gießen von oben kann den Pflanzen schaden.
Foto: Christin Klose/dpa

Wer im Sommer falsch gießt, schadet den Pflanzen mehr, als er ihnen hilft – und verschwendet unnötig Wasser. Mit den richtigen Tipps kannst du nicht nur deine Pflanzen gesünder halten, sondern auch die Umwelt schonen.

Gerade Topfpflanzen, aber auch viele Pflanzen im Gartenboden brauchen unsere Hilfe: Wir müssen sie in Trockenzeiten gießen. Oft gießen wir zu häufig und zur falschen Zeit – das schwächt viele Pflanzen und verschwendet Wasser.

Intensiv statt oft: Das richtige Gießprinzip

Das oberste Gießgebot im Sommer lautet: Lieber seltener gießen und die Erde gut durchfeuchten als häufig und wenig zu gießen. Wer täglich nur ein bisschen Wasser gibt, sorgt dafür, dass Pflanzen ihre Wurzeln nur oberflächlich ausbilden. Gerade Rasen und Gräser reagieren empfindlich darauf: Ihre flachen Wurzeln erreichen bei Trockenheit kaum noch Feuchtigkeit.

Die Deutsche Rasengesellschaft rät daher: Besser alle paar Tage kräftig wässern, statt täglich nur oberflächlich zu wässern.

Der richtige Zeitpunkt: Früh morgens statt abends oder mittags

Viele gießen zur Mittagszeit oder am Abend – doch beides ist suboptimal: Mittags verdunstet das Wasser schnell durch die Hitze, abends bleibt es oft zu lange auf den Blättern und begünstigt Pilzkrankheiten. Außerdem erreichen Wassertropfen auf Blättern bei direkter Sonneneinstrahlung zwar selten echte „Verbrennungen“, können aber bei empfindlichen Pflanzen dennoch Schäden verursachen.

Optimal ist der frühe Morgen, zwischen 4 und 6 Uhr. Der Boden ist dann noch kühl, die Pflanzen können das Wasser effektiv aufnehmen, und die Verdunstung ist minimal. Wer ein Bewässerungssystem hat, kann es ideal auf diese Uhrzeit programmieren.

Wasser gezielt an die Wurzeln bringen

Gießkannen und Schläuche werden oft falsch eingesetzt: Wird über die Blätter gegossen, erhöht sich das Risiko für Schimmel und Pilzkrankheiten – besonders bei empfindlichen Pflanzen wie Tomaten oder Kohlrabi. Zusätzlich verdunstet Wasser, das nicht direkt an den Boden gelangt, schneller.

Deshalb gilt: Immer direkt am Boden und rund um die Wurzeln gießen. So bleibt das Wasser dort, wo es gebraucht wird. Professionelle Tröpfchenbewässerungen machen es vor – sie geben das Wasser punktgenau ab und sparen gleichzeitig Ressourcen.

Ein cleverer Trick für Hobbygärtner ohne Bewässerungssystem: Grabe einen kleinen Tontopf neben der Pflanze ein. Er dient als Trichter und leitet das Wasser direkt in die Tiefe – ohne Verlust.

Boden vor dem Gießen prüfen

Bevor du zur Gießkanne greifst, schau nach, ob der Boden wirklich trocken ist. Dazu einfach einen Finger in die Erde stecken oder eine kleine Stelle aufkratzen. Fühlt sich der Boden darunter noch feucht an, kannst du dir das Gießen sparen. Zu häufiges Gießen kann nicht nur Wasser verschwenden, sondern auch die Wurzeln faulen lassen – besonders bei Topfpflanzen.

Mulch verwenden

Mulch ist ein echter Geheimtipp gegen Trockenstress. Sie schützt den Boden vor direkter Sonne und reduziert die Verdunstung erheblich. Gleichzeitig unterdrückt sie Unkrautwuchs und verbessert langfristig die Bodenstruktur.

Ideal sind natürliche Materialien wie Rasenschnitt, Stroh, Laub oder Rindenmulch – besonders rund um Sträucher, im Gemüsebeet oder bei jungen Bäumen. Auch in Hochbeeten sorgt Mulch für ausgeglichene Feuchtigkeit und ein besseres Bodenklima.

Regenwasser nutzen

Regenwasser ist ideal zum Gießen: Es ist weich, enthält kaum Kalk und bekommt den meisten Pflanzen besser als Leitungswasser – besonders kalkempfindlichen Arten wie Hortensien, Zitruspflanzen oder vielen Zimmerpflanzen.

Zudem spart es bares Geld und schont die Trinkwasserressourcen. Wer ein Fass oder eine Zisterne nutzt, hat oft wochenlang ausreichend Wasser zur Verfügung – ganz ohne zusätzliche Kosten.

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