Etwas Öl im Nudelwasser soll verhindern, dass die Nudeln beim Kochen aneinander festkleben. Aber stimmt das tatsächlich? Wir erklären dir, welchen Effekt der vermeintliche Küchentrick wirklich hat.
Eigentlich ist es ganz einfach, Nudeln zu kochen: Mehr als ein großer Topf und reichlich Wasser sind dafür nicht nötig. Wenn es um die Details geht, scheiden sich allerdings die Geister: Was ist zum Beispiel die ideale Kochzeit? Soll die Pasta am Ende ganz durch sein oder noch leicht al dente? Gehört Salz ins Kochwasser und wann gibt man es am besten dazu? Und welche Nudelsorten passen zu welcher Sauce?
Trotz des an sich nicht komplizierten Kochprozesses gehen die Meinungen also auseinander. Zu den größten Streitfragen gehört auch die verbreitete Angewohnheit, einen Schuss Olivenöl oder anderes Speiseöl mit ins Nudelwasser zu geben. Ist das wirklich sinnvoll – oder kann es sogar schaden?
Öl im Nudelwasser: Was bringt der Trick?
Nudeln neigen aufgrund ihres Stärkegehalts dazu, aneinander festzukleben. Das kann sowohl während des Kochens als auch bei der späteren Aufbewahrung gekochter Pastareste passieren. Etwas Olivenöl im Nudelwasser soll diesen unerwünschten Effekt verhindern und dafür sorgen, dass Spaghetti, Penne und Co. nicht verklumpen.
Öl im Nudelwasser hat beim Kochen zunächst allerdings keinerlei Wirkung, denn es hat eine geringere Dichte als das Wasser und schwimmt obenauf. Die Nudeln kommen also zunächst gar nicht damit in Berührung. Erst beim Abgießen vermischen sich dann Nudeln und Öl.
Dass das Öl die fertig gekochten Nudeln umschließt, kann sie zwar tatsächlich davon abhalten, aneinander festzukleben: Es verschließt die Stärkeporen und macht die Nudeln so glatter. Dafür hat die Methode aber einen unerwünschten Nebeneffekt: Durch die Ölummantelung ist die Pasta anschließend weniger aufnahmefähig, so das Bundeszentrum für Ernährung. Das gilt übrigens auch für andere Speisefette wie Butter oder Margarine. Die eingeölten Nudeln vermischen sich dann nicht mehr so gut mit Saucen und saugen weniger davon auf – egal ob klassisches Tomatensugo, (vegane) Käsesauce oder scharfe Arrabiata-Soße.
So verhinderst du, dass Nudeln aneinanderkleben
Öl im Nudelwasser ist also nicht die beste Möglichkeit, das Zusammenkleben von Pasta zu verhindern. Trotzdem musst du dich nicht mit verklumpten Nudeln herumschlagen, wenn du beim Kochen auf Folgendes achtest:
- Wichtig ist vor allem, dass du die Nudeln in einem großen Topf und mit ausreichend Wasser kochst. So haben sie genug Platz, sich zu entfalten und die Wahrscheinlichkeit, dass sie verkleben, ist geringer. Als Faustregel gilt ein Liter Wasser pro 100 Gramm Nudeln.
- Vergiss beim Kochen nicht, die Nudeln immer wieder gut umzurühren. Wenn sie längere Zeit ohne Rühren kochen, kann es leichter passieren, dass sie am Topf oder aneinander festkleben.
- Zusätzlich rät das BzfE davon ab, die Nudeln nach dem Kochen mit kaltem Wasser abzuschrecken, um das Zusammenkleben zu verhindern. Dabei wird zwar Stärke ausgespült, was die Nudeln weniger klebrig macht. Auch dieser Stärkeverlust bewirkt aber, dass sie weniger Sauce aufnehmen können.
Mehr Tipps für die perfekte Pasta bekommst du hier: Nudeln kochen: So gelingt die Pasta am besten.
Übrigens: Das Nudelwasser musst du nach dem Kochen nicht wegschütten. Du kannst es zum Beispiel zum Andicken von Saucen und Suppen verwenden, Bohnen darin einweichen und sogar deine Pflanzen damit gießen.
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