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Handcreme-Test: Für einige Testsieger bei Öko-Test musst du nicht viel Geld ausgeben

Handcreme bei Öko-Test
Fotos: Öko-Test

Im Winter leiden viele Menschen unter trockener und rissiger Haut – besonders an den Händen, die wir im Alltag stark strapazieren. Handcremes sind deshalb gerade in der kalten Jahreszeit ein wichtiges Hilfsmittel. Öko-Test hat nun 50 Handcremes genau untersucht. Die gute Nachricht: Der Großteil konnte überzeugen. Beim Rest sind vor allem Mikroplastik, Mineralöl und aggressive Duftstoffe ein Problem.

Eine pflegende und reichhaltige Handcreme kann trockener Haut und schmerzenden Handekzemen vorbeugen. Sich mehrmals täglich die Hände einzucremen, gehört deshalb gerade für Menschen mit trockener und empfindlicher Haut zum täglichen Ritual. Doch enthalten Handcremes schädigende und reizende Stoffe, kehrt sich der Effekt um: In diesem Fall kann die Creme das Leiden verschlimmern und sich sogar negativ auf unseren gesamten Körper auswirken.

Öko-Test: 41 von 50 Handcremes können überzeugen

Öko-Test hat für den großen Handcreme-Test 50 Produkte geprüft. Davon tragen elf Produkte ein Siegel für zertifizierte Naturkosmetik. Insgesamt bewertet Öko-Test 41 Handcremes mit „sehr gut“ oder „gut“. Fünf Produkte fallen durch, der Rest landet im Mittelfeld.

Handcreme im Test: Naturkosmetik überzeugt

Von den elf untersuchten Naturkosmetik-Handcremes bekommen acht Produkte die Bestnote „sehr gut“. Die restlichen drei bewertet Öko-Test mit „gut“. In keinem Naturkosmetik-Produkt fand das Labor bedenkliche oder umstrittene Inhaltsstoffe. Zudem sind sie frei von Mikroplastik. Das liegt vor allem daran, dass Kunststoffverbindungen in zertifizierter Naturkosmetik grundsätzlich verboten sind.

Zu den Naturkosmetik-Testsiegern gehören:

  • Alterra Reichhaltige Handcreme Bio-Granatapfel von Rossmann, 2,29 Euro / 75 ml
  • Alverde Handcreme Schutz & Pflege von dm, 1,95 Euro / 75 ml
  • Blütezeit Handcreme Sensitiv von Edeka, Budni und Netto, 2,29 Euro / 75 ml
  • Lavera Repair Handcreme SOS Hilfe, 3,89 Euro / 75 ml
  • Terra Naturi SOS Handcreme Repair von Müller Drogeriemarkt, 1,95 Euro / 75 ml

Testsieger bei konventionellen Handcremes: 20-mal „sehr gut“

Auch die konventionellen Produkte schneiden im Handcreme-Test überwiegend positiv ab. So bekommen 20 Handcremes ebenfalls die Bestnote „sehr gut“. Dazu zählen:

  • Aveo Hand- und Nagelbalsam Bienenwachs von Müller Drogeriemarkt, 0,56 Euro / 75 ml
  • Balea Schnell einziehende Handcreme von dm, 0,71 Euro / 75 ml
  • CD Sanddorn Handcreme, 1,85 Euro / 75 ml
  • Elkos Hand & Nagel Creme Kamille von Edeka, 0,56 Euro / 75 ml
  • Isana Hand- & Nagelbalsam Aloe Vera von Rossmann, 0,59 Euro / 75 ml
  • Kneipp Reichhaltige Pflege Intensiv, 3,29 Euro / 75 ml

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Handcreme bei Öko-Test: Die Testverlierer

Neben den zahlreichen positiven Bewertungen fallen auch zwei Handcremes mit der schlechtesten Bewertung „ungenügend“ durch, darunter die „Florena Intensive Pflege Handcreme Olivenöl„. In diesem Produkt stellte das Labor einen erhöhten Probylparaben-Wert fest. Dieser liegt über dem Grenzwert der EU-Kosmetikverordnung. Es gibt Hinweise darauf, dass Propylparabene im Körper ähnlich wie ein Hormon wirken. In Tierversuchen wirkten sich die Stoffe zudem negativ auf die Fortpflanzungsfähigkeit aus.

Der zweite Testverlierer ist die „O’Keffee’s Working Hands Handcreme„. Öko-Test konnte Formaldehyd/-abspalter nachweisen. Formaldehyd wirkt schon in kleinen Mengen reizend auf die Schleimhäute und kann Allergien auslösen. Der Stoff gelangt vermutlich durch einen bestimmten Konservierungsstoff in die Handcreme. Besonders gravierend: Die Handcreme fiel schon in der letzten Untersuchung von Öko-Test vor drei Jahren durch – aus dem gleichen Grund. Der Hersteller versprach damals eigentlich, den Konservierungsstoff ersetzen zu wollen.

Mikroplastik in 16 Handcremes

In fast einem Drittel der untersuchten Handcremes fand das Labor Kunststoffverbindungen. Mikroplastik in Kosmetik ist dabei in erster Linie ein ökologisches Problem: Waschen wir uns die Hände oder duschen, wird die Creme abgespült und gelangt ins Abwasser. In der Kläranlage können zwar viele Plastikpartikel herausgefiltert werden, doch auch über den Klärschlamm kann Mikroplastik leicht in umliegende Gewässer und auf Felder gelangen und schließlich über die Nahrung in den Mägen von Tieren landen.

Ein großes Problem: Die kleinen Plastikpartikel wirken wie ein Magnet für Pestizide und andere Schadstoffe. Tiere nehmen damit also nicht nur die Plastikpartikel selbst, sondern mit ihnen noch eine ganze Menge anderer Giftstoffe auf.

Handcreme schützt trockene Hände
Handcreme schützt trockene Hände – sollte aber frei von Schadstoffen sein. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash – Danie Franco)

Über die Nahrungskette kann Mikroplastik schließlich auch in Lebensmitteln und somit auf unseren Tellern landen. Die Plastikpartikel reichern sich dann in unserem Körper an. Welche langfristigen Auswirkungen das haben wird, ist bislang noch nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht.

Kaum Handcremes ohne Duftstoffe

Ein weiteres Problem: Kaum eine Handcreme kommt ohne Duftstoffe aus. Wie schädlich diese sind, hängt vom jeweiligen Duftstoff ab. Während manche Duftstoffe eher gut verträglich sind, können andere Allergien und damit Entzündungen auf der Haut hervorrufen. Es ist bislang noch relativ wenig über die genauen Auswirkungen von verschiedenen Duftstoffen bekannt. Sicher ist jedoch: Einige Duftstoffe sind schwer abbaubar und reichern sich mit der Zeit in der Umwelt und dem menschlichen Körper an.

Öko-Test fand in drei Produkten bedenkliche Duftstoffe. Dazu gehören der „Rituals The Ritual of Sakura Recovery Hand Balm“ und die „Mixa Shea ultra soft Hand & Nagel Creme„. Beide Handcremes enthalten potenziell allergieaulösende Duftstoffe.

Zudem fällt die „Herbacin Kamille Handcreme“ mit einer „mangelhaften Gesamtbewertung negativ auf: Sie enthält auf der Verpackung die irreführende Aussage „minimal parfümiert„. Gleichzeitig konnte das Labor im Produkt den künstlichen Moschusduft Galaxolid nachweisen. Dieser steht im Verdacht, das Hormonsystem negativ zu beeinträchtigen und ist zudem schwer abbaubar.

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Handcreme-Test: Mineralöl in zwei Produkten

In zwei Handcremes fand Öko-Test sogenannte aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (kurz: MOAH-Verbindungen). Die Mineralölrückstände gelangten vermutlich über verunreinigte Paraffine ins Endprodukt. MOAH-Verbindungen gelten als potenziell krebserregend. Eventuell reichern sie sich auch im Körper an. Die genauen Auswirkungen der Schadstoffe sind jedoch bislang noch unklar.

Alle Details zum Test findest du in der Ausgabe 01/2025 von Öko-Test oder online auf oekotest.de.

Fazit: Welche Handcreme ist empfehlenswert?

Damit eine Handcreme tatsächlich positiv auf deine Haut wirkt, solltest du ein Produkt wählen, das möglichst ohne Schadstoffe auskommt. Wie auch die Ergebnisse von Öko-Test zeigen, lohnt es sich, auf zertifizierte Naturkosmetik zu achten. Denn diese darf unter anderem keine synthetischen Duft- und Konservierungsstoffe, keine Paraffine und kein Mikroplastik enthalten und achtet damit auf verträgliche und umweltschonende Inhaltsstoffe.

Naturkosmetik-Produkte sind dabei nicht zwingend teurer als konventionelle Kosmetik. Öko-Test untersuchte auch drei Naturkosmetik-Handcremes, die du schon für 1,95 Euro pro 75 Milliliter kaufen kannst.

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