Dir ist dein Handy ins Wasser gefallen? Kein Grund zur Panik: Mit diesen Erste-Hilfe-Tipps kannst du ein nasses Smartphone oft noch retten. Und: Hilft Reis wirklich?
Viele legen auch während des Toilettengangs nicht das Smartphone aus der Hand. Doch das ist nicht nur unhygienisch, sondern kann auch für einen Schreck sorgen, wenn das Handy ins Wasser der Toilette oder des Waschbeckens gefallen ist. In so einem Fall solltest du schnell handeln, um das Smartphone vor einem ernsthaften Wasserschaden zu retten.
Handy ins Wasser gefallen: Die ersten Schritte
Wenn dir dein Smartphone ins Wasser gefallen ist, sind diese ersten Schritte entscheidend, um das Gerät sicher zu trocknen:
- Wichtig: Hole dein Handy so schnell wie möglich aus dem Wasser, damit sich die Flüssigkeit nicht noch weiter ausbreiten kann.
- Wenn das Handy nass geworden ist, während es am Strom hing– fass es nicht an! Bevor du das Handy von der Stromquelle trennst, solltest du den Sicherheitsschalter umlegen, um den Stromkreis zu unterbrechen.
- Sollte dein Handy noch eingeschaltet sein, stelle es ab.
- Öffne jetzt vorsichtig die Abdeckung auf der Rückseite.
- Entferne, wenn möglich, den Akku, die Speicher- und die SIM-Karte und lege alles auf ein trockenes Tuch.
- Nimm ein weiteres Tuch und trockne damit vorsichtig die Rückseite des Handys ab.
- Begutachte nun alle Teile: Wenn du auf metallischen Oberflächen einen weißen, kalkigen Film ausmachen kannst, sind die Teile im Inneren wahrscheinlich korrodiert.
- Auch, wenn es das Verbraucherfenster Hessen und etliche andere Internetquellen noch immer empfehlen: Reis, obwohl hygroskopisch (Feuchtigkeit aus der Umgebung aufsaugend), ist kein geeignetes Mittel, um ein nasses Smartphone zu trocknen.
- Expert:innen empfehlen stattdessen mindestens 90-prozentigen Isopropylalkohol, einen wasserlöslichen, hochprozentigen Alkohol, der oft als Reiniger, zum Entfetten oder als Desinfektionsmittel eingesetzt wird. Du kannst ihn zum Beispiel in Apotheken kaufen. Idealerweise legst du dir den Alkohol bereits vorsorglich an, denn wenn du ihn erst noch besorgen musst, nachdem das Handy ins Wasser gefallen ist, könnte es zu spät sein.
- Tauche die korrodierten Teile in den Alkohol ein und schrubbe sie danach ab. So entfernst du die Korrosion. Der Alkohol verdampft danach rückstandslos. Achte aber darauf, dass der Alkohol nie im Berührung mit dem Display oder der Kamera deines Handys kommt.
- Wenn du für dieses Verfahren nicht genug Zeit hast, raten die Expert:innen dazu, das Handy einfach möglichst offen und in möglichst viele Einzelteile zerlegt an der Luft trocknen zu lassen.
Wichtig: Wenn du Isopropylalkohol nutzt, solltest du nur mit Handschuhen und Schutzbrille arbeiten.
Kein Lebenszeichen? Ein neuer Akku muss her
Dein Handy funktioniert nach dem ersten Trocknen immer noch nicht? Dann hat dein Akku den Sturz ins Wasser wahrscheinlich nicht überlebt und du wirst ihn austauschen müssen. Da Akkus mittlerweile standardmäßig fest in den Handys verbaut sind, muss ein Akkutausch oft professionell durchgeführt werden.
Erkundige dich bei unterschiedlichen Anbietern, um das für dich beste Angebot zu finden. Günstiger als ein neues Handy ist der Tausch allemal und du sparst wertvolle Ressourcen, wenn du dein Handy nicht sofort wegwirfst.
Tipp: Einige Hersteller verzichten auf fest verbaute Teile, um die Reparaturfähigkeit des Handys zu erhöhen. Wenn du wirklich ein neues Smartphone brauchst, lohnt es sich also, auch das Fairphone mit seiner modularen Bauweise in Betracht zu ziehen.
In einem anderen Utopia-Artikel verraten wir dir außerdem, wie du die Laufzeit deines Akkus verlängern kannst.
Das solltest du NICHT tun, wenn dein Handy ins Wasser gefallen ist
Auch wenn es verständlich ist, dass du kurz in Panik gerätst, wenn dein Handy ins Wasser gefallen ist – folge nicht allen Impulsen! Diese können für dich gefährlich werden oder dem Handy weiter schaden:
- Schalte dein nasses Handy auf keinen Fall an und stecke es nicht an das Ladekabel: Es besteht die Gefahr eines Kurzschlusses!
- Drücke nicht wild auf den Tasten herum. So gelangt nur noch weiter Wasser in dein Smartphone.
- Versuche nicht, den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Also Hände weg vom Föhn! Auch auf die Heizung solltest du dein Handy nicht legen. Denn für den Akku und andere Bauteile kann die Hitze schädlich sein.
- Eigentlich logisch, aber vorsichtshalber sei es erwähnt: Du solltest dein Handy auf keinen Fall in der Mikrowelle trocknen. Dort kann das Gerät schnell Feuer fangen.
Fachkundige Hilfe als letzter Ausweg
Mit unseren Tipps kannst du die schlimmsten Schäden an deinem Handy in der Regel noch verhindern. Wenn alles nichts hilft, solltest du dich an den Hersteller wenden. Auch eine Handy-Reparaturwerkstatt kann dein altes Handy oft noch retten.
Es kommt alle Hilfe zu spät und du brauchst ein neues Smartphone? Wir zeigen dir in diesem Beitrag, wie du dir für wenig Geld und mit gutem Gewissen ein gutes gebrauchtes Handy kaufen kannst.
Weiterlesen auf Utopia:
- Seltene Erden: das Gold der Technologiekonzerne
- Fairphone 2 im Dauer-Test – unsere Erfahrungen nach einem Jahr
- Nachhaltigkeitssiegel für Smartphones & Notebooks
Überarbeitet von Annika Reketat
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?
- Handy auf Fernreisen: 10 Tipps, damit alles glatt läuft
- Memolife: nachhaltiger Shop von Memo
- PC aufräumen: Digitaler Minimalismus am Computer
- Fairphone 5 enthüllt: Noch nachhaltiger, noch schneller?
- Wie fair werden Smartphones hergestellt? Stiftung Warentest prüft Apple, Samsung und Co.
- Wenn am Warntag dein Handy nicht klingelt: Daran liegt's
- Festplatte sicher entsorgen: So klappt's
- 12 Smartphone-Tricks, die du dir merken solltest
- PC reinigen: So werden dreckige Computer wieder sauber