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Im Restaurant: Warum du den Apfelsaft-Paragraf kennen solltest

Apfelsaft-Paragraf
Foto: CC0 / Pixabay / Llfecycles

Der Apfelsaft-Paragraf ist eine gesetzliche Regelung, die den Konsum von alkoholfreien Getränken attraktiver machen soll. Was genau er bedeutet und warum er wichtig ist, das erfährst du hier.

„Apfelsaft-Paragraf“ oder auch „Apfelsaftgesetz“ ist der umgangssprachliche Ausdruck für eine gesetzliche Regelung im deutschen Gaststättengesetz. Es handelt sich dabei um § 6 Ausschank alkoholfreier Getränke.

Dieser Absatz legt die preislichen Verhältnisse von alkoholischen und alkoholfreien Getränken in Gaststätten fest. Somit soll der Konsum von nicht alkoholischen Getränken attraktiver gemacht werden. 

Was besagt der Apfelsaft-Paragraf?

Ob an der Bar oder im Restaurant: das günstigste Getränk muss nicht-alkoholisch sein.
Ob an der Bar oder im Restaurant: das günstigste Getränk muss nicht-alkoholisch sein.
(Foto: CC0 / Pixabay / Christian_Birkholz)

Der Apfelsaft-Paragraf besagt, dass Gastwirt:innen in Restaurants, Cafés und anderen Gaststätten mindestens ein alkoholfreies Getränk anbieten müssen, das günstiger ist als das billigste alkoholische Getränk. Dabei geht man von dem Literpreis aus. 

Beispiel:

  • Das günstigste alkoholische Getränk kostet 1,60 Euro. 
  • Demnach muss es mindestens ein nicht alkoholisches Getränk geben, welches in der gleichen Menge günstiger ist als 1,60 Euro.

Der Hintergrund ist eine alkoholpräventive Maßnahme. Sie soll verhindern, dass Alkohol lediglich aufgrund der Preiswertigkeit und eines Mangels an attraktiven Alternativen konsumiert wird. 

Im Restaurant: Wird der Apfelsaft-Paragraf eingehalten?

Ob der Apfelsaft-Paragraf eingehalten wird, das überprüfen die für den Bezirk zuständigen Ordnungsämter. Eine repräsentative Erhebung der Fachstelle für Suchtprävention in Berlin fand jedoch heraus, dass die Einhaltung des Gesetztes mangelhaft ist. Insbesondere in Kneipen sind die günstigsten Getränke demnach alkoholisch. Die nächstgünstigsten Alternativen sind Wasser oder Softdrinks wie Coca Cola.

Wenn du im Restaurant oder einer anderen Gaststätte bist, kannst du selber prüfen, ob es mindestens ein alkoholfreies Getränk gibt, welches günstiger ist als die gleiche Menge des billigsten alkoholischen Getränkes. Somit kannst du dich für bewussten Alkoholkonsum einsetzen. 

Warum ist das wichtig?

Mit dem Apfelsaft-Paragrafen solle Menschen bewusster auf Alkohol verzichten.
Mit dem Apfelsaft-Paragrafen solle Menschen bewusster auf Alkohol verzichten.
(Foto: CC0 / Pixabay / eatde)

Welche Rolle spielt der Apfelsaft-Paragraf? Als präventive Maßnahme können mit dem Apfelsaftgesetz folgende gesellschaftliche Kriterien erfüllt werden: 

  • Gesundheit: Zu viel Alkohol zu trinken, ist ungesund. Damit es keine rein preisliche Frage ist, soll der Apfelsaft-Paragraf verhindern, dass insbesondere junge Menschen mit weniger Geld Alkohol aus finanziellen Gründen bevorzugen. Um das Gesundheitswesen zu fördern, sollen Konsument:innen dazu angeregt werden, weniger Alkohol zu trinken
  • Gleichberechtigung: Es ist ärgerlich, wenn du im Restaurant bist, und der Apfelsaft ist teurer als ein Bier. Um für preisliche Fairness zu sorgen, reguliert das Apfelsaftgesetz daher die preislichen Verhältnisse. 
  • Inklusion: Es gibt viele Gründe, auf Alkohol zu verzichten. Vielleicht machst du beim Dry January oder Damp January mit, bist schwanger, musst fahren oder möchtest allgemein auf Alkohol verzichten. Damit es für jede:n attraktiv bleibt, Gaststätten zu besuchen, soll der Apfelsaft-Paragraf für Inklusion sorgen.  

Der Apfelsaft-Paragraf, offiziell Paragraf sechs im Gaststättengesetz, soll also Menschen unterstützen, bewusst und gesund mit Alkohol umzugehen. 

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