Japanisches Gehen: Das ist das Geheimnis hinter dem Trend

japanisches Gehen
Foto: CC0 / Pixabay / Tabeajaichhalt

Beim Japanischen Gehen werden die Vorteile von Intervalltraining mit Bewegung an der frischen Luft bei einem Spaziergang kombiniert. Wir stellen dir die neue Trendsportart näher vor.

Japanisches Gehen lässt erstmal an einen normalen Spaziergang denken. Dahinter steckt aber etwas mehr. In Japan ist diese Methode des Spazierengehens bereits seit Jahren immer mehr zu einem regelrechten Lifestyle geworden. Und auch in Europa gewinnt das japanische Gehen immer mehr an Aufmerksamkeit auf Social Media und darüber hinaus.

Wir erklären dir, was das Japanische Gehen so besonders macht und wie du selbst mit dieser Art der Bewegung beginnen kannst.

Was ist Japanisches Gehen?

Japanisches Gehen ist in Japan bereits seit Jahren ein beliebter Fitnesstrend.
Japanisches Gehen ist in Japan bereits seit Jahren ein beliebter Fitnesstrend. (Foto: CC0 / Pixabay / KimJaesub)

Bei allen interessant aussehenden Trendsportarten und neben den Klassikern des Sports (Schwimmen, Krafttraining, Joggen) wird eine Form der Bewegung oft übersehen: das einfache Gehen. Denn auch das ist eine Form der Bewegung, mit der du deinen Körper tatsächlich sehr effektiv trainieren kannst.

Besonders das Japanische Gehen hat sich als neue Trendsportart in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit erfreut. Beim japanischen Gehen machst du quasi genau das, wonach es klingt. Du gehst spazieren, und zwar so:

  • eine halbe Stunde täglich,
  • mindestens viermal pro Woche.
  • In Intervallen: Du gehst immer abwechselnd drei Minuten entspannt und drei Minuten schnell. Lockerer und intensivere Belastung im Wechsel, also ähnlich wie beim klassischen Intervalltraining.

Und das Tolle: Du kannst diese Art des Trainings überall durchführen. Ob im Park oder früh auf dem Weg zur Arbeit. Du brauchst weder ein Fitnessstudio, noch Geräte oder teure Laufschuhe. Lediglich deine Füße und etwa dreißig Minuten Zeit.

Japanisches Gehen: Selber ausprobieren

Japanisches Gehen beinhaltet wiederholte Wechsel zwischen schnellem und langsamen Gehen.
Japanisches Gehen beinhaltet wiederholte Wechsel zwischen schnellem und langsamen Gehen. (Foto: CC0 / Pixabay / Surprising_Media)

Wenn du Lust bekommen hast, Japanisches Gehen selbst mal auszuprobieren, dann zieh‘ die Schuhe an und los „geht’s“. Beachten musst du dabei lediglich ein paar Kernaspekte

  1. Idealerweise gehst du mit dieser Technik mehrmals die Woche spazieren für dreißig Minuten. Zu Beginn reicht aber auch weniger. Taste dich langsam heran und hör auf deinen Körper. 
  2. Wechsle zwischen drei Minuten Gehen im normalen Tempo und drei Minuten schnellem Gehen.
  3. Beim schnellen Gehen solltest du ein Tempo wählen, bei dem du dich genug anstrengen, dass du dabei nicht in ganzen Sätzen sprechen kannst. Umgekehrt solltest du dich bei den langsamen Perioden normal unterhalten können.

Im Guardian erwähnt ein Professor, der die Methode untersucht hat, dass Gehende es oft schwierig finden, in den langsamen Intervallen langsam genug zu gehen, dass sie sich dabei erholen können. 

Tipp: Auch richtig Gehen will gelernt sein. Worauf du bei der Technik achten solltest, damit du beim japanischen Gehen auch alle Vorteile genießen kannst, erfährst du in diesem Beitrag: Richtig gehen: So vermeidest du die Risiken der falschen Gangart.

Vorteile von Japanischem Gehen

Japanisches Gehen bietet ähnliche Vorteile wie klassisches Intervalltraining.
Japanisches Gehen bietet ähnliche Vorteile wie klassisches Intervalltraining. (Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures)

Laut dem Bericht des Guardian bringt die Intervalltechnik des Japanischen Gehens ähnliche Vorteile wie das klassische HIIT-Training (High Intensity Interval Training). Dabei fanden japanische Forscher:innen heraus, dass Japanisches Gehen folgende positive Aspekte mit sich bringen kann:

  • Um 15-20 Prozent verbesserte allgemeine Fitness (gesteigerte aerobe Kapazität, also bessere Sauerstoffversorgung) 
  • Senkung des Blutdrucks
  • Kräftigung der Kniegelenke
  • Gewichtsverlust (Besonders durch Verringerung des Körperfettanteils bei konstantem Training über vier bis sechs Monate)
  • positive körperliche Auswirkungen wurden besonders bei untrainierten Personen beobachtet, verglichen mit jenen, die bereits vorher leichtes Training in Form von Spazierengehen absolvierten

Zudem legt eine weitere kleine Studie nahe, dass besonders Menschen mit Diabetes Typ II vom Japanischen Gehen profitieren können. Die Methode konnte teilnehmenden Patient:innen in der Untersuchung helfen, ihren Blutzuckerspiegel stabil zu halten. 

Für wen eignet sich japanisches Gehen?

Japanisches Gehen eignet sich unter anderem hervorragend als Fitnessmöglichkeit für ältere Menschen.
Japanisches Gehen eignet sich unter anderem hervorragend als Fitnessmöglichkeit für ältere Menschen. (Foto: CC0 / Pixabay / EddieKphoto)

Japanisches Gehen unterscheidet sich von vielen anderen Trendsportarten wie Joggen oder Laufen in der Hinsicht, dass es eigentlich für fast jede:n geeignet ist. Denn Bewegung an der frischen Luft kann nie schaden. Für einige Menschen bringt das Gehen mit der Intervalltechnik jedoch größere Vorteile als für andere. Laut dem Guardian eignet sich Japanisches Gehen besonders für Menschen, die sonst nicht viel Sport machen. Außerdem sei die Sportart laut einer Studie von 2024, welche die oben genannten Vorteile erneut untermauerte, perfekt für:

  • ältere und untrainierte Menschen 
  • Personen, die beim klassischen Joggen zu Verletzungen neigen

Wichtig: Am Anfang kann es sinnvoll sein, zuerst mit normalem Gehen zu beginnen. Besonders wenn du dich normalerweise gar nicht viel bewegst oder gesundheitliche Einschränkungen hast (in diesem Fall solltest du unbedingt mit einer Ärztin oder einem Arzt sprechen, bevor du mit dem Japanischen Gehen anfängst). Wenn du dich fit genug fühlst (und du gegebenenfalls das ärztliche Okayhast), kannst du dann schrittweise beginnen, die schnelleren Intervalle einzubauen.

Wusstest du, dass es neben dem Japanischen Gehen noch weitere interessante Konzepte aus Japan gibt? Beispielsweise Waldbaden (Shinrin Yoki) oder Ikigai

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.
War dieser Artikel interessant?
Verwandte Themen: