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Kalendarischer und meteorologischer Winteranfang: Was ist der Unterschied?

Kalendarischer und meteorologischer Winteranfang
Foto: CC0 / Pixabay / Ottabatta

Am ersten Dezember ist meteorologischer Winteranfang. Doch wie unterscheidet er sich vom kalendarischen Winteranfang? Und beginnt der kalendarische Winter wirklich immer am 21. Dezember? Wir erklären es dir.

Wenn es draußen kalt wird und der erste Schnee fällt, bedeutet das für viele von uns: Der Winter ist da. Es gibt jedoch mehrere Definitionen davon, wann der Winter beginnt. Dabei unterscheidet man zwischen dem meteorologischen, kalendarischen und phänologischen Winteranfang.

Wir erklären dir, für wen wann der Winter beginnt.

Der meteorologische Winteranfang

Der meteorologische Winter beginnt am ersten Dezember und endet am 28. bzw. 29. Februar. Damit ist der Winter genau drei Monate lang. Die Meteorologen haben den meteorologischen Winter auf drei Monate festgelegt, weil Klima- und Wetterstatistiken nur für ganze Monate vorliegen. So ist es möglich, aus den einzelnen Statistiken für Dezember, Januar und Februar eine Gesamtstatistik für den Winter zu erstellen. Dann können Meteorolog:innen Aussagen darüber treffen, wie das Wetter im gesamten Winter im Vergleich zum langjährigen Mittel war.

Diese Daten helfen übrigens auch Wetterexpert:innen, den Klimawandel wahrzunehmen.

Der kalendarische Winteranfang

Am kalendarischen Winteranfang steht die Sonne so tief am Himmel wie das ganze Jahr nicht.
Am kalendarischen Winteranfang steht die Sonne so tief am Himmel wie das ganze Jahr nicht.
(Foto: CC0 / Pixabay / adege)

Der kalendarische Winter beginnt, wenn die Sonne den südlichen Wendekreis erreicht. An diesem Tag hat die Sonne auf der Nordhalbkugel ihren niedrigsten Stand am Himmel. Da die Sonne von diesem Tag an jeden Tag wieder ein wenig höher am Himmel steht, sprechen wir auch von der Wintersonnenwende. Zeitgleich steht die Sonne auf der Südhalbkugel an ihrem höchsten Punkt und dort beginnt der kalendarische Sommer.

Auch wenn wir vom kalendarischen Winteranfang sprechen, so hängt der Winteranfang von der Position der Erde zur Sonne ab. Deswegen wird manchmal auch vom astronomischen Winteranfang gesprochen. Weil das astronomische Jahr mit 365 Tagen, 5 Stunden und 49 Minuten etwas länger als das Kalenderjahr (genau 365 Tage) ist, gibt es alle vier Jahre ein Schaltjahr. Deswegen variiert der genaue kalendarische Zeitpunkt des astronomischen Winteranfangs von Jahr zu Jahr. So beginnt der kalendarische Winter meist am 21. Dezember, manchmal jedoch auch am 22. Dezember.

Der nächste kalendarische Winteranfang an einem 22. Dezember ist im Jahr 2027.

Phänologie: Wann für die Natur der Winter beginnt

Mit dem Laubfall der Stieleiche beginnt aus phänologischer Sicht der Winter.
Mit dem Laubfall der Stieleiche beginnt aus phänologischer Sicht der Winter.
(Foto: CC0 / Pixabay / Peggychoucair)

Abgesehen von dem meteorologischen und kalendarischen Winteranfang gibt es noch den phänologischen Winteranfang. Unter Phänologie verstehen wir, wie sich die Pflanzen im Laufe eines Jahres entwickeln. Mithilfe von sogenannten phänologischen Beobachtungen werden die verschiedenen Wachstums- und Entwicklungsphasen der Pflanzen dokumentiert. Der Deutsche Wetterdienst sammelt seit Jahrzehnten mithilfe eines Beobachtungsnetzes Daten zur phänologischen Entwicklung. Als Teil dieses Beobachtungsnetzes beobachten ehrenamtliche Helfer die Entwicklung bestimmter Pflanzen und melden diese an den Deutschen Wetterdienst.

Lies dazu auch: Phänologischer Kalender: Die 10 Jahreszeiten für Gärtner:innen

Beginn und Ende dieser phänologischen Phasen stehen in einem engen Zusammenhang mit dem Klima und der Witterung. So ist es also auch möglich, den Beginn des Winters mit einem bestimmten Entwicklungsstadium gewisser Pflanzen in Verbindung zu bringen. Aus phänologischer Sicht beginnt der Winter mit dem Blattfall der Stieleiche. Der Winter endet mit dem Beginn der Haselblüte, welche den Vorfrühling einläutet.

Da die Witterung jedes Jahr anders ist, beginnt und endet der phänologische Winter in jedem Jahr zu einem anderen Zeitpunkt. Beobachtungen zeigen, dass sich durch den Klimawandel die phänologischen Jahreszeiten verschieben. Dabei wird der phänologische Winter aufgrund der steigenden Temperaturen immer kürzer. Es kommt außerdem zu milden Wintern, welche sich langfristig auf die Natzur auswirken.

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