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Phänologischer Kalender: Die 10 Jahreszeiten für Gärtner:innen

Phänologischer Kalender
Foto: CC0 / Pixabay / milesz

Neben den bekannten vier lässt sich das Jahr auch in zehn Jahreszeiten einteilen – mit dem phänologischen Kalender. Dabei spielen die Erscheinungen der Pflanzenwelt eine wichtige Rolle. Was es damit auf sich hat und wie du dieses Wissen nutzen kannst.

Normalerweise teilt man das Jahr in vier Jahreszeiten ein. Der phänologische Kalender kennt allerdings sogar zehn verschiedene Phasen. Für die einzelnen Perioden spielen in erster Linie die Entwicklungsschritte der Pflanzenwelt eine große Rolle. Wichtige Faktoren sind hierbei beispielsweise der Blühbeginn, die Fruchtreife oder die Blattfärbung. Aber auch die Verhaltensweisen von Tieren sind wichtig, wie beispielsweise der Vogelzug der Schwalben.

Der phänologische Kalender hilft so nicht nur Landwirt:innen, zur richtigen Zeit die Felder zu bestellen – auch Gärtner:innen profitieren von den zehn Jahreszeiten. Orientierst du dich an ihnen, weißt du genau, wann welche Arbeit im Garten ansteht. Das ist wichtig für die Aussaat, die Umpflanzung bestimmter Blumen sowie den Rückschnitt von Sträuchern oder Stauden.

Jahreszeiten des phänologischen Kalenders: Der Frühling

Mit der Blüte der Schneeglöckchen beginnt der Vorfrühling.
Mit der Blüte der Schneeglöckchen beginnt der Vorfrühling.
(Foto: CC0 / Pixabay / MabelAmber)

Die zehn verschiedenen Perioden werden anhand von sogenannten „Zeigerpflanzen“ unterschieden. Diese Beobachtungen aus der Pflanzen- und Tierwelt sind entscheidend für die unterschiedlichen Frühlingsphasen:

Vorfrühling (Februar bis Ende März):

Das gibt es im Garten zu tun: Beete vorbereiten; Aussaat von Spinat, Radieschen, Möhren; Obstbäume schneiden

Erstfrühling (Ende März bis Mitte April):

  • Beginn der Blüte der Forsythie und Buschwindröschen
  • Rückkehr der Schwalben
  • Endet mit Blühbeginn von Löwenzahn, Beerensträuchern und Obstbäumen (zum Beispiel Kirsche oder Birne)

Das gibt es im Garten zu tun: Aussaat von Mangold, Dill, Borretsch, Kartoffeln pflanzen; Auspflanzen von vorgezogenem Gemüse wie Kopfsalat oder Kohlrabi

Vollfrühling (Mitte April bis Ende Mai):

  • Beginn der Blüte von Apfel, Flieder und Rosskastanie
  • Rufen des Kuckucks
  • Endet mit der Blüte der Himbeere und des Wiesenfuchsschwanzes

Das gibt es im Garten zu tun: Mulchen der Beete; Aussaat von Gurken, Bohnen, Kürbis nach den Eisheiligen; Pflanzen von vorgezogenem Gemüse wie Tomate, Paprika, Zucchini nach den Eisheiligen

Der Sommer mit seinen Unterjahreszeiten

Der phänologische Kalender unterscheidet zwischen zehn verschiedenen Perioden.
Der phänologische Kalender unterscheidet zwischen zehn verschiedenen Perioden.
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Nach dem phänologischen Kalender existiert für Gärtner:innen der Früh-, Hoch- und Spätsommer. In dieser Zeit reifen nicht nur verschiedene Beerensorten, sondern es entwickeln sich auch langsam frühe Obstsorten:

Frühsommer (Ende Mai bis Ende Juni):

  • Beginn der Blüte von Holunder, Robinie und von Wiesen- und Getreidefeldern
  • Endet mit Knospenbildung bei Sonnenblumen, frühen Erdbeeren und Sauerkirschen

Das gibt es im Garten zu tun: Ernte von Erdbeeren, Rhabarber, Spargel; Aussaat von Gemüse wie Bohnen oder Kohlrabi

Hochsommer (Ende Juni bis Ende Juli):

  • Beginn der Blüte von Gemeiner Wegwarte, Kartoffelblüte und Reife erster Beeren (zum Beispiel Johannisbeeren)
  • Endet mit Blühbeginn von Heidekraut und Reife von Sauerkirschen

Das gibt es im Garten zu tun: Gründüngung auf leeren Beeten; Ernte von Beerenobst; Aussaat später Gemüsesorten wie Knollenfenchel oder Salat; Teilen von Stauden nach der Blüte

Spätsommer (August):

  • Beginn mit Vollblüte von Heidekraut, Herbst-Anemone, Reife früher Obstsorten (zum Beispiel Zwetschge)
  • Endet mit beginnender Reife des Holunders

Das gibt es im Garten zu tun: Aussaat von spätem Gemüse wie Rettich oder Spitzkohl; Obstgehölze stutzen; Komposthaufen anlegen

Herbst und Winter für Gärtner:innen

Der Herbst läutet die Vegetationsruhe des Winters ein.
Der Herbst läutet die Vegetationsruhe des Winters ein.
(Foto: CC0 / Pixabay / jplenio)

Der Herbst stellt die Zeit dar, die durch die Färbung und den anschließenden Laubfall der Bäume gekennzeichnet ist. Im Winter setzt dann eine weitestgehende Vegetationsruhe ein.

Frühherbst (Anfang bis Mitte September):

  • Beginn der Blüte von Herbstzeitlosen, Fruchtreife von Holunder, Birnen und Weißdorn
  • Endet mit der Fruchtreife später Zwetschgen

Das gibt es im Garten zu tun: Stecklinge von Beerenobst schneiden; Obsternte (zum Beispiel von Äpfeln und Birnen)

Vollherbst (Mitte September bis Ende Oktober):

  • Beginn der Reife von Walnuss und Quitte, Laubfärbung von Kastanie und Eiche
  • Endet mit der Reife später Apfelsorten und Laubfall bei Rotbuche

Das gibt es im Garten zu tun: Anbringen beziehungsweise Reinigen von Nistkästen; Ernte von Hasel- und Walnüssen; Pflanzzeit für Obstbäume; Frostschutz für späte Salate

Spätherbst (Mitte Oktober bis Anfang Dezember):

  • Beginn mit Fruchtfall bei Stieleiche, allgemeiner Laubfall
  • Ende des Laubfalls wild wachsender Bäume (z.B. Eberesche, Rosskastanie oder Stieleiche)

Das gibt es im Garten zu tun: Ansetzen von Laubkompost und Hochbeeten; Ernte von späten Apfelsorten; China- und Rosenkohl; Winterschutz für empfindliche Pflanzen anbringen

Winter (Dezember bis Februar):

  • Beginn des Laubfalls später Apfelsorten
  • weitgehende Vegetationsruhe
  • Endet mit Blühbeginn von Zaubernuss, Winterjasmin, Hasel

Das gibt es im Garten zu tun: Gartenplanung für die nächste Saison; Vögel füttern; Saatgut bestellen

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