Der Kino-Film „Die Wiese – ein Paradies nebenan“ nimmt die Zuschauer mit in eine scheinbar bekannte Welt, die doch so fremd ist. Denn der Naturfilm zeigt überraschende Aufnahmen von der Artenvielfalt und wie der Mensch sie zerstört.
Eine Wiese – das kling erst einmal wenig spannend. Ein paar Blumen, Bienen, das kann sich jeder gut vorstellen. Der Kino-Film „Die Wiese“ zeigt aber, dass so eine Wiese weitaus mehr ist. Über 1.000 Tier- und Pflanzenarten leben dort.
Doch die wilden Wiesen werden immer weniger, denn viele Flächen werden zu Ackerland umgewandelt. Den Lebensraum von Tieren und Pflanzen nehmen Monokulturen ein. Der Film ist ein Plädoyer dafür, die Wiese als ein Paradies für die Tierwelt wertzuschätzen, zu schützen und die Landwirtschaft zu reformieren.
Naturfilm über ein Tier- und Pflanzen-Paradies
Ein Drittel unserer Tier- und Pflanzenwelt ist auf der Wiese zuhause. Doch was wissen wir überhaupt über den Lebensraum Wiese? Naturfilmer Jan Haft nimmt die Zuschauer mit in diesen Lebensraum, den jeder zu kennen glaubt, aber bei dem es so viel zu entdecken gibt: Der Film zeigt laut knallende Pilze, die ersten Monate kleiner Füchse und wie der Nachwuchs des Großen Brachvogels schlüpft. Ein ganzes Jahr hat Regisseur Jan Haft das Treiben auf der Wiese eingefangen.
Zwei Aspekte durchziehen den ganzen Film:
- Das junge Leben von zwei Rehkitz: Bereits die Geburt fängt die Kamera ein und zeigt, wie fürsorglich die Mutter das Junge säubert. Später muss es auf der Suche nach Futter das Rehkitz auf dem Feld zurücklassen, als plötzlich ein Bauer kommt und das Feld mäht.
- Der Eingriff des Menschen in die Natur hat schwere Folgen für die Tiere und Pflanzen. Dünger, Gülle, Mähen – immer wieder beeinflusst der Mensch den Lebensraum Wiese. Am drastischsten wird dies deutlich, als eine Wiese zu Ackerland gepflügt wird.
Der Film kritisiert die massiven Eingriffe der Landwirtschaft in die Natur, die von Geldern der Steuerzahler unterstützt werden: „Allerdings wird die Landwirtschaft mit Subventionen über Wasser gehalten. Und Gegenleistungen für die Gesellschaft sind bislang kaum gefordert. Es ist ganz legal, seine Flächen so zu bewirtschaften, dass die Artenvielfalt verschwindet“. Am Ende zeigt der Film aber auch mögliche Lösungen.
Fazit: Kritischer Naturfilm – überraschend schön
Überraschend und schön zugleich: Der Naturfilm zeigt, wie überraschend vielfältig die wildwachsenden Wiesen sind und wie viele Arten dort ihr Zuhause haben. Er gibt tolle Perspektiven, die dem Zuschauer die Schönheit von Flora und Fauna aufzeigen. Gleichzeitig kritisiert Regisseur Jan Haft die Umweltzerstörung durch Landwirtschaft und wie wenig die Menschen dagegen tun. Während sich etwa Rehe bislang gut anpassen konnten, sind einige andere Tierarten schon ausgestorben.
„Würde das Reh aussterben – Bambi zu verschwinden drohen und nicht Vögel und Krabbeltiere – dann wäre der Aufschrei vielleicht größer“.
Der Film läuft ab dem 4. April 2019 in den deutschen Kinos.
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