Resistente Schädlinge, fiese Pilze: Manche Pflanzenkrankheiten überdauern im Gartenabfall – und sorgen später für böse Überraschungen. Wann Pflanzen lieber in der Tonne landen sollten statt auf dem Kompost.
Herabgefallenes Laub, abgestorbene Pflanzenreste, kranke Pflanzen: Im Herbst kommt im Garten so einiges weg. Doch wohin? Tatsächlich können die meisten Pflanzenabfälle auf den Kompost, so der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Allerdings eignet sich nicht alles für den Kompost. So auch Pflanzen oder Pflanzenteile, die hartnäckige Pflanzenkrankheiten oder Schädlinge mit sich tragen. Der Grund: Die Erreger bilden oft widerstandsfähige Dauersporen. Dadurch können sie lange im Boden und Kompost überdauern.
Pflanzenreste: Wann dürfen sie nicht auf den Kompost?
Das Problem: Wird der Kompost ausgebracht, können die Erreger erneut verbreitet werden. Das gilt insbesondere für Pflanzen, die im Wurzel- oder Stängelbereich von Fäulniserregern oder von Welkeerkrankungen befallen sind. Beispiele für solche Erkrankungen sind:
- Asternwelke
- Buchsbaum-Triebsterben (Cylindrocladium)
- Fäule an Gemüse (Fusarium oder Sklerotinia)
- Kohlhernie
- Wurzelfäulen an Erdbeerpflanzen
Übrigens verhält es sich ähnlich mit Schädlingen, die im Boden leben oder darin überdauern – etwa Gemüsefliegen oder Nematoden. Auch Pflanzen, die von Viren befallen sind, sowie samentragende Unkräuter und Wurzelunkräuter wie Quecke oder Giersch kommen nicht auf den Kompost.
Wann können Pflanzen trotz Krankheits- oder Schädlingsbefall auf den Kompost?
Wenn Blätter und Früchte befallen sind – etwa durch Schorf, Mehltau, Blattfleckenkrankheiten oder Blattläuse. Dabei sollten die kranken Pflanzenteile jedoch sofort mit Erde oder Grasschnitt abgedeckt werden. So können sich Erreger nicht verbreiten.
Was außerdem nicht auf den Kompost gehört
Neben kranken Pflanzen gibt es viele andere Dinge, die auf Komposthaufen nichts zu suchen haben. Zum Beispiel Essensabfälle aus tierischen Produkten sowie Brot und Kuchen, die Nagetiere anziehen können. Öl kann den Zersetzungsprozess verlangsamen und stinken. Auch behandelte Sägespäne und Tierkot haben dort nichts zu suchen. Weitere No-Gos und Tipps liefert der folgende Artikel:
Wie lege ich einen Kompost an und welche Vorteile hat das?
Du hast noch keinen Kompost, würdest dir aber gerne einen anlegen? Das ist eine sehr gute Idee. Denn Komposthaufen sparen Gießwasser, weil ein Beimengen von Komposterde die Wasserspeicherung im Boden verbessert. Außerdem verbessert sich die Zusammensetzung deines Bodens, was dazu beiträgt, Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen. Auch die Artenvielfalt profitiert, denn die Haufen bieten vielen Bodenorganismen einen Lebensraum. Weitere Informationen findest du im folgenden Artikel:
Einen Komposthaufen legst du an, indem du deine Gartenabfälle in einen speziellen Komposter schichtest. Diesen findest du im Baumarkt oder Gartencenter. Lege ihn unbedingt auf ebenem, naturbelassenen Gartenboden an, an einem Ort, der vor starker Sonne, Dauerregen und Wind geschützt ist. Je nach Modell kann es sich lohnen, den Kompost nahe dem Boden mit engmaschigem Draht auszulegen, um Nager fernzuhalten.
Bevor du deinen Kompost nutzt, solltest du ihn erst mit bestimmten Schichten von Gartenabfällen ausstatten. Tipps dazu findest du hier: