Der Messingkäfer ist vor allem in Altbauten ein häufiger Gast. In diesem Artikel erfährst du, wie du den Vorratsschädling aus deiner Wohnung fernhältst und mit welchen Mitteln du ihn bekämpfen kannst.
Messingkäfer: So erkennst du die Schädlinge
Der nachtaktive Messingkäfer kommt auf der ganzen Welt vor und lässt sich besonders häufig in alten Fachwerkhäusern nieder. Dort entdeckst du ihn meistens erst beim Renovieren, da die kleinen Tiere ihre Brutstätten in Zwischendecken, Hohlräumen unter dem Boden oder in anderen schwer zugänglichen Verstecken anlegen. Als Vorratsschädling ernährt sich der Messingkäfer nicht nur von Stroh, das als Füllmaterial in vielen Fachwerkbauten steckt, sondern auch von Lebensmitteln wie Getreideprodukten oder Backwaren. Auch vor Leder und Wolle machen die Tiere nicht Halt.
- Messingkäferlarven haben einen bis zu 7,5 Millimeter langen, weißgeblichen Körper, aus dem sie dünne Spinnfäden absondern. Der Kopf der Larven ist braungelb gefärbt und hat an der Seite zwei rötliche Striche. Ihr Hinterleib ist mit feinen, rotbraun glänzenden Härchen bedeckt.
- Ausgewachsene Messingkäfer tragen ihren Namen vor allem wegen ihrer dichten, in Messingfarben glänzenden Körperbehaarung. Die zwischen 2,6 und 4,6 Millimeter großen Käfer sind flugunfähig und erinnern äußerlich ein bisschen an eine kleine Spinne mit auffallend langen Fühlern.
Daran erkennst du einen Befall durch den Messingkäfer:
- Fraßlöcher in der Kleidung: Auf dem Speiseplan der ausgewachsenen Messingkäfer und ihrer Larven stehen neben Lebensmitteln auch verschiedene Textilien. Findest du immer häufiger kleine Löcher in deiner Kleidung, kann das ein Hinweis darauf sein, dass du es mit einem Messingkäfer-Problem zu tun hast.
- Kot und Spinnfäden auf Lebensmitteln: Beim Fressen kontaminieren Messingkäfer Lebensmittel mit ihrem Kot, was sie zu gefährlichen Hygieneschädlingen macht. Die Larven hinterlassen auf ihren Nahrungsquellen außerdem netzartige Spinnfäden, an denen du einen Befall schnell erkennen kannst.
Einem Befall durch Messingkäfer vorbeugen
Auch wenn Messingkäfer selbst nicht direkt eine Gefahr für den Menschen darstellen, kann ein Befall sehr lästig sein, da die Tiere deine Lebensmittel massenhaft verunreinigen und eine geplante Renovierung verhindern können. Deshalb ist es wichtig, dass du den Tieren frühzeitig ihre Nahrungsgrundlagen entziehst. Zwar leben sie oft von Anfang an in den alten Gebälken von Fachwerkhäusern, doch in vielen Fällen kannst du deine Wohnung trotzdem mit einigen Tricks vor den Schädlingen schützen:
- Nahrungsquellen beseitigen: Vor allem lagerfähige Lebensmittel wie Mehl, Haferflocken oder Gewürze ziehen den Messingkäfer an. Um ihnen und vielen anderen Vorratsschädlingen zu den Zutritt zu diesen Nahrungsquellen zu erschweren, solltest du diese Lebensmittel richtig lagern. Bewahre sie am besten in luftdicht verschließbaren Glasbehältern auf.
- Wohnung regelmäßig säubern: Je öfter du deine Wohnung reinigst, desto weniger Verstecke und Nahrungsgrundlagen finden die Messingkäfer. Vor allem Keller und Dachböden solltest du deshalb regelmäßig auswischen. Vergiss dabei auch schwer zugängliche Verstecke wie kleine Ritzen im Holzboden nicht und achte darauf, dass kein altes Heu oder Tierfutter auf dem Boden herumliegt.
- Ritzen verschließen: Selbst durch die kleinsten Löcher und Ritzen können die Messingkäfer in dein Haus gelangen. Achte deshalb darauf, dass du diese Stellen gut versiegelst.
Wenn sich Messingkäfer erst einmal den Weg in dein Haus gebahnt haben, wirst du sie nur schwer wieder los. Eine gründliche Vorsorge kann dir deshalb später teure und aufwendige Bekämpfungsmaßnahmen ersparen.
Messingkäfer bekämpfen: Wann du professionelle Hilfe suchen solltest
Wenn du einen Befall durch Messingkäfer bemerkst, solltest du schnell handeln, damit sich die Tiere nicht noch stärker vermehren können. Sammle deshalb als erste Maßnahme alle kontaminierten Lebensmittel und Kleidungsstücke ein. Befallene Nahrungsmittel musst du leider entsorgen, da der Kot der Käfer sie ungenießbar macht. Kleidung, die noch nicht zu stark zerfressen wurde, kannst du bei 60 Grad waschen oder für drei bis fünf Tage in die Tiefkühltruhe legen. So befreist du sie von zurückgebliebenen Larven und Käfern.
Hast du den Verdacht, dass sich die Messingkäfer in den Dämmungen der Decken und Wände festgesetzt haben, solltest du unbedingt eine:n professionelle:n Schädlingsbekämpfer:in zu Rate ziehen. Denn um die Käfer dauerhaft loszuwerden, musst du den Ursprung entfernen, von dem aus sich die Tiere ausgebreitet haben. Da sich die Tierchen in so gut wie allen Hohlräumen aufhalten können, brauchst du hierfür professionelle Hilfe. Chemische Insektizide solltest du auf keinen Fall selbst anwenden, da die dabei entstehenden giftigen Dämpfe auch für den Menschen gefährlich sein können.
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