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Mikroplastik im Bier? Öfter der Fall, als du denkst

mikroplastik bier
Foto: CC0 / Pixabay / 5598375

Mikroplastik im Bier ist keine Seltenheit: In den meisten Großbrauereien kommt Mikroplastik sogar als Hilfsmittel zur Anwendung. Hintergründe zu diesem Phänomen erfährst du hier.

In unserem Alltag nehmen wir regelmäßig Mikroplastik zu uns. Die kleinen Plastikteile stecken nicht nur in Kosmetika, sondern auch in verschiedenen Lebensmitteln und unserem Trinkwasser. Aber auch Mikroplastik in Bier trägt dazu bei, dass sich die winzig kleinen Plastikpartikel in unserem Körper anreichern.

Was macht Mikroplastik im Bier?

Bier, das nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wird, darf eigentlich nur Hopfen, Gerstenmalz, Wasser und Hefe enthalten. Das entsprechende „Vorläufige Biergesetz“ von 1993 erlaubt jedoch weitere technische Zusatzstoffe, Farbstoffe und Filterhilfsmittel.

Mikroplastik gelangt in Form von Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP) ins Bier. Bei diesem Stoff handelt es sich um ein Kunststoffgranulat beziehungsweise ein Polymer, das dem Getränk als Stabilisierungsmittel hinzugefügt wird. Es soll überflüssige Gerbstoffe und Polyphenole binden. Anschließend wird es zusammen mit diesen wieder abgefiltert. Das sorgt dafür, dass das Bier über eine lange Zeit möglichst klar bleibt. Brauereien nutzen den Zusatzstoff gern, da er den Geschmack des Endprodukts nicht beeinflusst.

Da Maschinen PVPP während des Herstellungsprozesses wieder abfiltern, müssen Hersteller das Polymer nicht als Inhaltsstoff auf dem Etikett vermerken. Trotzdem können auch danach Rückstände übrig bleiben, die dafür sorgen, dass wir Mikroplastik durch Bier zu uns nehmen. So fand das NDR-Wirtschafts- und Verbrauchsmagazin „Markt“ im Jahr 2014 in allen untersuchten Biersorten Mikroplastik. Bei diesen handelte es sich um die meistverkauftesten Biermarken in Deutschland. Der Höchstwert betrug dabei 78,8 Plastikfasern pro einem Liter Bier.

Wie gefährlich ist Mikroplastik?

Mikroplastik in Bier ist eher die Regel als der Sonderfall.
Mikroplastik in Bier ist eher die Regel als der Sonderfall.
(Foto: CC0 / Pixabay / spooky_kid)

PVPP ist als Zusatzstoff unter der Nummer E1202 zugelassen. Er kommt auch als Süßungsmittel und Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln zum Einsatz. Beschränkungen liegen für den Stoff nicht vor, da er als unbedenklich gilt. Tatsächlich ist nach wie vor unklar, wie sich Mikroplastik auf unseren Körper auswirkt. Mittlerweile beziehen sich die meisten Studien auf Tiere. Inwieweit die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist noch nicht abschließend wissenschaftlich geklärt.

So scheiden wir vermutlich einen großen Teil des aufgenommenen Mikroplastiks über die Verdauung wieder aus. Ob dabei nicht doch auch Ablagerungen zurückbleiben können und welche Langzeitfolgen Mikroplastik in unserem Organismus hat, ist weiterhin fraglich.

Wenn du Mikroplastik im Bier vermeiden möchtest, solltest du zu naturtrübem Bier greifen: Es wird nicht gefiltert.

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