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Mit nassen Haaren raus und schon ist man erkältet – stimmt’s?

mit nassen Haaren raus
Foto: unsplash/pawel szvmanski

Dass wir im Winter nicht mit nassen Haaren nach draußen gehen sollen, haben viele von uns von Eltern und Großeltern in der Kindheit gehört. Doch zwischen nassen Haaren und einer Erkältung gibt es keinen direkten Zusammenhang.

Wer an einem kalten Tag mit nassen Haaren vor die Tür geht, läuft große Gefahr, sich zu erkälten – dieser Mythos hält sich hartnäckig. Analog dazu sollen auch Zugluft, nasse Füße oder ein grundsätzlich hohes Kälteempfinden das Entstehen einer Erkältung begünstigen. Doch auch wenn der Begriff etwas anderes nahelegt – eine Erkältung entsteht nicht dadurch, dass wir frieren, sondern durch Krankheitserreger.

Nasse Haare und Erkältung: Welche Rolle spielt Kälte?

Wir erkälten uns nicht, weil wir Kälte spüren. Stattdessen entsteht eine Erkältung durch Viren, zum Beispiel Rhinoviren oder Coronaviren. Doch es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich deutlich mehr Menschen im Winter erkälten als in den warmen Jahreszeiten.

Das liegt zunächst daran, dass sich Viren in kalter, trockener Luft besser verbreiten können. Zudem trocknet die Luft unsere Schleimhäute aus und die Erreger haben bei trockenen Schleimhäuten leichteres Spiel.

Außerdem ist unser Körper nicht so gut durchblutet, wenn wir frieren. Haben wir nasse Haare und gehen dann in die kalte Winterluft, sinkt die Temperatur auf unserer Kopfhaut. Dadurch verengen sich die Blutgefäße und die Durchblutung sinkt. Der Blutstrom nimmt dann nicht nur auf unserer Kopfhaut ab, sondern auch in der Nase und im Rachen. Dadurch gelangen auch weniger Abwehrstoffe und weiße Blutkörperchen in diese Bereiche.

Gelangen nun Erkältungsviren in den Nasen-Mund-Bereich, stoßen sie auf geringeren Widerstand – schließlich gibt es weniger Abwehrkräfte und das Immunsystem ist durch die Kälte geschwächt. Aus diesem Grund sind etwa auch nasse Füße oder Zugluft Faktoren, die eine Erkältung begünstigen können.

Erkältung vorbeugen: So geht's

Um einer Erkältung vorzubeugen, ist es sinnvoll, Krankheitserregern so gut es geht aus dem Weg zu gehen.
Um einer Erkältung vorzubeugen, ist es sinnvoll, Krankheitserregern so gut es geht aus dem Weg zu gehen.
(Foto: CC0 / Pixabay / silviarita)

Nasse Haare können also die Arbeit unseres Immunsystems erschweren. Trotzdem gilt nach wie vor: Kälte allein löst keine Erkältung aus. Zunächst einmal müssen wir mit Erregern in Kontakt gekommen sein. Das geschieht etwa durch Tröpfcheninfektion. Dabei atmen wir infizierte Tröpfchen ein, die eine erkältete Person durch Niesen oder Husten produziert hat.

Auch durch eine Schmierinfektion können wir uns anstecken: Dabei gelangen die Tröpfchen mit den Erregern auf Oberflächen. Berühren wir die infizierte Oberfläche und fassen uns dann ins Gesicht, kommen die Erreger in den Nasen-Mund-Bereich und können sich dort eventuell ausbreiten und vermehren.

Um eine Erkältung zu vermeiden, ist es also in erster Linie wirkungsvoll, nicht in Kontakt mit Krankheitserregern zu kommen. Auch wenn du das natürlich nicht immer zu 100 Prozent vermeiden kannst, gibt es einige Tipps, auf die du achten kannst:

  • Wasche dir besonders in der Erkältungszeit regelmäßig 30 Sekunden lang die Hände mit Seife.
  • Meide den Kontakt zu erkrankten Personen.
  • Sind Menschen in deinem Haushalt erkältet, solltest du nicht vom gleichen Geschirr essen oder das gleiche Besteck benutzen. Es kann auch helfen, Türklinken und Oberflächen regelmäßig zu desinfizieren.

Außerdem ist es durchaus sinnvoll, darauf zu achten, dass deine Haare und dein Körper trocken sind, wenn du nach draußen gehst. Auch warme Kleidung, die dich vor dem Frieren schützt, kann das Risiko einer Erkältung senken. Schließlich sorgst du so dafür, dass dein Körper weiterhin gut durchblutet wird. Auch eine gesunde Ernährung und ausreichend Sport stärken dein Immunsystem und können einer Erkältung vorbeugen.

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