Sobald eine Orchidee verblüht ist, beginnt ihre Ruhephase. Damit die mehrjährige Pflanze anschließend wieder Blüten trägt, solltest du in dieser Zeit die richtigen Vorkehrungen treffen. Welche das sind, zeigen wir dir hier.
Orchideen sind vor allem wegen ihrer üppigen und formschönen Blüten beliebt, die es in vielen Farben von Weiß über Blau bis hin zu leuchtendem Pink oder Violett gibt. Die meisten Orchideenarten sind mehrjährig und können bei richtiger Pflege jahrelang wieder neu erblühen. Zwischen den einzelnen Blütephasen liegen allerdings lange Ruhepausen von bis zu neun Monaten.
Wenn eine Orchidee verblüht ist, solltest du trotzdem ein Auge darauf werfen, denn auch in dieser Zeit braucht sie noch Pflege. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du eine Orchidee gut durch die Ruhephase bringst und zu neuer Blüte führst.
Wann verblühen Orchideen?

Die Blütezeit von (heimischen) Orchideen unterscheidet sich von Art zu Art, mitunter sogar von Pflanze zu Pflanze. Die meisten Exemplare blühen einmal im Jahr für etwa sechs bis zehn Wochen, meistens zwischen Frühling und Herbst. Einige Arten blühen aber auch zweimal oder haben besonders lange Blütezeiten von bis zu sechs Monaten. Bei allen Unterschieden folgen sie grundsätzlich demselben Zyklus:
- Auf Wachstum folgt Blüte, auf Blüte folgt Ruhe, auf Ruhe folgt Wachstum. Ist die Orchidee verblüht, bereitet sie sich also auf die nächste Wachstums- und Blütephase vor. Während dieser Zeit wächst und blüht sie nicht.
Ob, wann und wie lange Orchideen blühen, hängt neben den individuellen Pflanzeneigenschaften auch von den Umweltbedingungen ab. Für optimales Wachstum und eine ausgeprägte Blüte brauchen Orchideen zum Beispiel helle Lichtverhältnisse, aber keinen direkten Sonneneinfall und regelmäßige, aber nicht zu großzügige Wassergaben. Auch die richtige Temperatur und das passende Substrat spielen eine Rolle.
Mehr zur richtigen Pflege von Orchideen in ihren verschiedenen Zyklusphasen erfährst du in diesem Artikel: Orchideen pflegen: Standort, Schneiden und Gießen.
Der richtige Standort in der Ruhephase
Die meisten Orchideen verblühen also zwischen Herbst und Frühling und treten dann in die Ruhephase ein. Wenn du in dieser Zeit falsch mit der verblühten Orchidee umgehst, kann es im ungünstigsten Fall passieren, dass sie nicht wieder aufblüht. Deshalb solltest du auch während der Blühpause auf die richtige Pflege achten.
Folgende Punkte sind bei der Wahl des Standorts in der Ruhephase wichtig:
- Lichtverhältnisse: Auch jenseits der Wachstums- und Blütenphase brauchen Orchideen einen hellen, aber nicht direkt von der Sonne beschienenen Standort.
- Temperatur: Eine allgemeine Temperaturempfehlung für Orchideen ist schwierig. Viele Arten mögen es in der Ruhephase etwas kühler als in der Wachstums- und Blütephase und fühlen sich etwa bei 16 bis 17 Grad Celsius wohl. Andere Arten bevorzugen gleichbleibende Temperaturen. Im Zweifel kannst du dich im Fachhandel über die spezifischen Bedürfnisse deiner Orchideensorte informieren. In jedem Fall solltest du die Pflanzen während der Wintermonate vor Frost schützen, denn Minustemperaturen verträgt keine der vielen Arten.
- Luftfeuchtigkeit: Orchideen mögen es feucht, auch in der Ruhephase. Eine Luftfeuchtigkeit um die 60 Prozent ist optimal für sie. Gegebenenfalls musst du die Luftfeuchtigkeit erhöhen oder senken.
Je nachdem, wo du deine Orchidee in der Wohnung platziert hast, kannst du sie also einfach am Standort belassen oder musst ihr eventuell einen besser geeigneten Platz suchen.
Hinweis: Orchideen zählen zu den Pflanzen, die im Winter nicht auf die Fensterbank gehören.
Orchidee ist verblüht: So pflegst du sie jetzt

Um eine verblühte Orchidee in der Ruhephase richtig zu pflegen, solltest du vor allem diese Hinweise beachten:
- Seltener gießen: Grundsätzlich solltest du Orchideen nicht zu oft gießen, denn sie kommen mit weniger Wasser zurecht als viele andere Zierpflanzen. Je nach Jahreszeit ist es normalerweise ausreichend, sie ein- bis zweimal pro Woche zu gießen. Während der Ruhephase kannst du die Wasserversorgung sogar noch weiter zurückfahren: Es reicht in dieser Zeit, wenn du die Orchidee etwa alle zwei Wochen gießt. Achte unbedingt darauf, Staunässe zu vermeiden, sie ist zu allen Zeiten gefährlich für die Pflanze.
- Nicht düngen: Während ihrer Wachstumsphase kannst du deine Orchidee gelegentlich mit etwas speziellem Orchideendünger versorgen und so ihre Kräfte stärken. Auch mit Hausmitteln wie Trockenhefe kannst du Orchideen düngen. Während der Ruhephase solltest du aber ganz darauf verzichten, um die Pflanze nicht zu übersättigen. Sobald sie neu auszutreiben beginnt, verträgt sie auch wieder etwas Dünger, denn dann hat die Wachstumsphase erneut begonnen.
Sollte man verblühte Orchideen schneiden?
Bei vielen Pflanzen ist in der Ruhephase vor dem Überwintern ein Rückschnitt sinnvoll. Bei Orchideen musst du in dieser Hinsicht vorsichtig sein, denn die Pflanzen sind empfindlich. Tendenziell ist es nicht zwingend nötig, verblühte Orchideen zu schneiden. Die verwelkten und vertrockneten Blütenblätter fallen mit der Zeit von selbst ab oder lassen sich durch leichtes Ziehen lösen, wenn sie ganz verdorrt sind.
Die Wurzeln musst du nur alle zwei bis drei Jahre schneiden, also nicht vor jeder Ruhephase. Das kannst du gut mit dem Umtopfen der Orchidee verbinden, das ungefähr im selben Zeitabstand nötig wird.
Möchtest du deine Orchidee vor der Ruhezeit schneiden, solltest du dich dabei auf das Entfernen der vertrockneten Blüten beschränken. Folgendes ist dabei wichtig:
- Entferne nur Blüten, die bereits vollständig vertrocknet sind.
- Schneide keine grünen Blütenstiele ab. Damit beeinträchtigst du das Wachstum der Orchidee.
- Verwende beim Schneiden ein scharfes und desinfiziertes Messer. So vermeidest du Infektionen oder Quetschungen beim Entfernen der Blüten.
An andere Pflanzenteile solltest du dich nur im Notfall heranwagen – etwa dann, wenn einzelne Blätter oder Luftwurzeln der Orchidee faulig oder schimmlig geworden sind. Durch einen Notschnitt kannst du dann verhindern, dass sich der Befall noch weiter ausbreitet.
Mehr zum Thema erfährst du hier: Orchideen schneiden: Diese 5 Fehler solltest du vermeiden.
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