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Neue Samen aus Tomaten gewinnen: So gelingt es

Verwende für dein Tomaten-Risotto am besten regional-saisonale Tomaten.
Foto: CC0 / Pixabay / Kathas_Fotos

Du kannst nicht genug von Tomaten bekommen? Dann zieh doch einfach selbst neue Tomatenpflanzen. So gewinnst du Samen dafür von deinen eigenen Gartengewächsen.

Gemüse aus Gemüse ziehen – das klingt praktisch. Doch wer aus den eigenen Gewächsen im Garten oder auf dem Balkon Samen gewinnen und zur Anzucht neuer Pflanzen nutzen will, sollte auf ein paar Dinge achten. Etwa darauf, dass es sich bei den eigenen Pflanzen auf der Terrasse oder im Garten um sogenannte samenfeste Pflanzen und keine F1-Hybride handelt.

„Ist diese Voraussetzung gegeben, ist sozusagen alles möglich – nur eben mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen“, so die Ökologin und Autorin Sigrid Drage. 

Zum Einstieg gibt es ihr zufolge Pflanzenarten, bei denen es ganz einfach ist, Samen zu gewinnen: Tomaten etwa oder Lactuca-Salate. „Sie bestäuben sich selbst, verkreuzen sich also nicht, und es kann auch sonst nicht so viel schiefgehen“, so Drage. „Tomaten bieten sich besonders an, sie sind in einer üppig bunten Vielfalt vorhanden und die Verkreuzungswahrscheinlichkeit hält sich in Grenzen.“

Tomaten-Samen aus der Flüssigkeit gewinnen

Möchte man größere Samenmengen von ihnen ernten und sie länger aufbewahren empfiehlt die Ökologin eine „Samenvergärung„. Dazu sammelt man die Flüssigkeit in den Tomaten, welche die Samen enthält, in einem Becher und lässt sie zwei bis drei Tage bei Raumtemperatur stehen. Eine Abdeckung mit Küchenkrepp oder einem Tuch hält Fruchtfliegen fern. 

„Bei der Vergärung wird die Gallerte, die die Samen überzieht, abgebaut“, erklärt Drage diesen Arbeitsschritt. „Die Samen sind dann sehr gut lagerbar und können einzeln beliebig ausgesät werden. Außerdem werden durch die Vergärung eventuelle samenbürtige Krankheiten verdrängt.“

So lagerst du die Samen richtig

Im nächsten Schritt werden die Tomaten-Samen mit Wasser gewaschen. Das klappt laut Drage am besten mit einem größeren Gefäß und einem Küchensieb. Anschließend lässt man sie gut trocknen, etwa auf saugendem Papier, und füllt sie schließlich in mit Sorte und Datum beschriftete Tütchen. Wichtig: Die Samen müssen immer trocken und sicher vor Mäusen, Motten und Co. gelagert werden. „Es sollte auch nicht heiß sein, Kälte stört weniger“, so Drage. 

Sie rät, die beschrifteten Papiertütchen mit den Samen in verschließbaren Behältern wie Schraubgläsern oder Kunststoff-Boxen zu sammeln und sie in einem Schrank aufzubewahren. Dann könnten Tomaten auch nach vier Jahren noch problemlos angebaut werden.

Gut zu wissen: Nicht jedes Saatgut hält sich so lange. Wer etwa Schnittlauch selbst vermehren will, der sollte dessen Samen unbedingt im Jahr nach der Ernte säen, so Drage. Sonst keimen sie nicht mehr.

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