Jeder liebt Pasta. Aber bei dem vermeintlich einfachen Gericht kann man jede Menge falsch machen. Wir erklären, worauf du achten solltest, wenn du nachhaltig und genussvoll im Nudelglück schwelgen willst.
„Nudeln machen ist auch kochen!“ Wer diesem Studentenmotto aus vollem Herzen zustimmt, ist damit nicht allein: Pasta steht als Lieblingsessen bei vielen Menschen ganz oben auf der Liste. Aber vom Einkauf über die Zubereitung bis zur Resteverwertung von Nudeln kann man einiges falsch machen.
Wenn du ein paar Dinge beachtest, sind Pasta nicht nur ein leckeres, sondern auch ein gesundes und nachhaltiges Gericht. Diese häufigen Fehler solltest du dafür vermeiden:
1. Immer nur „normale“ Spaghetti wählen
Hartweizengrießnudeln sind lecker, aber wenn du dich darauf beschränkst, entgeht dir etwas. Deine Gesundheit wird es dir danken, wenn du Vollkornnudeln isst – denn sie enthalten mehr Ballaststoffe und komplexere Kohlenhydrate. Auch die DGE rät zum Verzehr dieser nährstoffreicheren Variante – die übrigens hervorragend zu vegetarischer Bolognese schmeckt.
Der Pastahorizont lässt sich inzwischen auch mit einer großen Vielfalt an Nudeln aus Hülsenfrüchten erweitern. Ihr Vorteil: Sie enthalten viel mehr Eiweiß und sind damit gerade bei einer ausgewogenen Ernährung ohne Fleisch interessante Proteinquellen. Allerdings hat auch hier Öko-Test in vielen Sorten bedenkliche Stoffe wie Rückstände von Glyphosat und Mineralöl gefunden – das gilt allerdings nicht für die fünf Testsieger, die alle biozertifiziert sind.
Lies hier mehr dazu: Nudeln aus Hülsenfrüchten: 19 Sorten im Öko-Test
2. Soße und Nudeln nicht aufeinander abstimmen
Nudel ist nicht gleich Nudel – und die Kombination mit der richtigen Soße ist ein Kapitel für sich. Denn nur wenn beides aufeinander abgestimmt ist, kommt der Geschmack perfekt zur Geltung. Als Faustregel gilt: Lange dünne Nudeln wie Spaghetti oder Linguine eignen sich perfekt für ölbasierte oder sahnige Soßen.
Dickere oder leicht stückige Soßen und Pesto kann man gut zu kurzen, dicken Pastasorten mit Textur, wie Rigatoni, Fusilli oder Penne kombinieren. Die Soße haftet dabei an den Windungen der Nudeln, und Zutaten wie Gemüsestücke lassen sich perfekt untermischen – während sie bei langen Nudeln schnell auf den Tellerboden sinken.
Ein paar köstliche Rezeptideen für Nudeln findest du hier:
- Nudel-Rezepte: Einfach, vegetarisch und für Kinder
- Spaghetti-Rezepte: Leckere Klassiker und ausgefallene Ideen
- Vegane Nudeln: Pflanzliche Sorten und leckere Rezepte
- One Pot Pasta: Einmal umrühren, fertig!
3. Nudeln falsch kochen
Man sollte meinen, Nudeln kochen ist nicht die hohe Kunst der Gastronomie. Trotzdem gibt es einiges zu beachten, denn verbreitete Irrtümer schmälern den Genuss.
Viele Hobbyköche verwenden einen zu kleinen oder zu flachen Topf, zu wenig Wasser und zu wenig Salz. Wer das Salz schon am Anfang hinzufügt, verhindert damit, dass es von den Nudeln optimal aufgenommen wird – also besser erst salzen, wenn das Wasser kocht. Ein weiterer Fehler: Öl ins Wasser zu geben. Es sorgt zwar dafür, dass die Pasta nicht zusammenklebt, verschließt aber zugleich die Oberfläche der Nudel, und die Soße kann nicht mehr richtig aufgenommen werden.
Rührt man während des Kochens zu selten um, kleben die Nudeln zusammen – ein Holzlöffel ist übrigens für kurze Sorten gut geeignet, bei Spaghetti & Co. empfiehlt sich eine Gabel. Außerdem solltest aufpassen, dass du die richtige Garzeit nicht überschreitest, sonst heißt es „arrividerci al dente“.
Weitere Tipps für die vollkommenen gekochten Nudeln findest du in unserem Artikel „Nudeln kochen: So schmeckt die Pasta am besten“
4. Nudelwasser wegschütten
Nudelwasser ist viel zu schade für den Ausguss – und hat Potenzial zum flüssigen Allzweckmittel zum Kochen und Backen, für deine Pflanzen und sogar für Haut und Haar.
Also bitte nicht wegschütten! Wenn du wissen möchtest, für welche Zwecke sich das Kochwasser wunderbar eignet, lies unseren Artikel „9 Dinge, die du mit Nudelwasser machen kannst“
5. Nudeln abschrecken
Sind die Nudeln einmal im Sieb, geht es mit den Fehlerquellen weiter: Du solltest deine perfekt gekochte, bissfeste Pasta nicht mit kaltem Wasser abschrecken – denn damit spülst du die Stärke von der Oberfläche, und die Soße haftet nicht mehr so gut an den Nudeln.
6. Nudeln falsch servieren
Jetzt kommt es auf das Timing an: Wenn die Soße noch nicht fertig ist und die Pasta zu lange im Sieb auf ihren Einsatz wartet, wird sie schnell klebrig. Zum Servieren solltest du die Soße nicht separat auf den Nudeln verteilen, sondern beides vorab im Topf vermengen – so fusionieren die Elemente ausgezeichnet.
7. Nudelreste wegwerfen
Die meisten Hobbyköchen portionieren Nudeln nach Augenmaß. Und nicht selten verschätzt man sich mit den Mengen, wenn der Magen knurrt. Bleibt nach dem Essen ein Rest Pasta übrig, solltest du ihn aber nicht direkt in den Müll werfen – das ist Lebensmittelverschwendung, die wirklich überflüssig ist.
Eine kleine Menge kannst du für kurze Zeit im Kühlschrank aufbewahren und mit ein paar frisch gekochten Nudeln in eine neue Mahlzeit verwandeln. Du willst in den nächsten Tagen keine Pasta mehr essen? Auch kein Problem: Nudeln kannst du nämlich problemlos einfrieren.
Was du dabei beachten musst, erfährst du hier: „Nudeln einfrieren: So bleiben sie lecker“
8. Konventionelle Nudeln kaufen
Es gibt gute Gründe, zu Pasta in Bio-Qualität zu greifen: Öko-Test fand 2012 bei einigen konventionellen Spaghetti erhöhte Gehalte von Schimmelpilzgiften und Mineralölrückstände (letztere stammten allerdings aus der Verpackung). Stiftung Warentest wies diese Schadstoffe 2015 ebenfalls in einzelnen Produkten nach.
Die Basisnudel besteht nur aus Hartweizen und Wasser. Aber bei den kalorienreicheren Eiernudeln kommt noch ein weiteres Argument für Bio hinzu: Das darin enthaltene Ei stammt bei konventioneller Pasta nämlich oft aus Bodenhaltung – was bedeutet, dass sich viele Hennen nur wenig Platz teilen und häufig auf Gitterrosten leben. Nach Angaben des Tierschutzbunds verwenden unter anderem bekannte Marken wie Barilla und Hilcona Eier aus Bodenhaltung.
9. Nudeln in Plastikverpackung kaufen
Ein Fehler, den die meisten Nudeln von Haus aus mitbringen: Sie sind in Plastik verpackt. Wer Pasta kauft, hat derzeit noch wenige Alternativen, um diesen Plastikmüll zu vermeiden.
Die beste Möglichkeit besteht darin, in einem verpackungsfreien Supermarkt einzukaufen und die Nudeln in eigene Behälter abzufüllen. Vereinzelt gibt es auch Nudeln, die umweltfreundlicher in Papier verpackt sind – wie die Naturland-zertifizierten Nudeln bei dm.
Wer sich etwas mehr Zeit nehmen will, kann auch Verpackung sparen, indem er Nudeln selber macht. Das ist einfacher, als du denkst – und frische Pasta schmeckt grandios! Wie es geht, erfährst du in unserem Artikel „Nudeln selber machen: So gelingt die perfekte Pasta“.
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