Herkunftsnachweise für Ökostrom stellen sicher, dass der Strom aus erneuerbaren Energien stammt und nur einmal ins Stromnetz eingespeist wird. Wir erklären, wie sie funktionieren.
Ein Herkunftsnachweis für Ökostrom ist ein offizielles Zertifikat, das belegt, dass eine bestimmte Menge Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde – zum Beispiel aus Windkraft, Wasserkraft oder Photovoltaik. Diese Nachweise werden digital vom Umweltbundesamt verwaltet. Du kannst dir den Herkunftsnachweis für Ökostrom also so ähnlich vorstellen wie den Herkunftsstempel auf dem Ei.
Wichtig zu wissen: Der Herkunftsnachweis sagt nur aus, wie der Strom erzeugt wurde – nicht, dass der Strom tatsächlich aus deiner Steckdose kommt. Strom wird ins allgemeine Stromnetz eingespeist, unabhängig von seiner Erzeugungsquelle. Der Nachweis ist also ein Mittel, um sicherzustellen, dass der entsprechende Anteil an erneuerbarem Strom ins Netz eingespeist wurde.
Wie funktionieren Herkunftsnachweise für Ökostrom?
Die Herkunftsnachweise für Ökostrom sind europaweit einheitlich geregelt, deshalb kann europaweit damit gehandelt werden.
Jeder Staat hat ein eigenes Herkunftsnachweisregister. Darin wird die Erzeugung vom Strom aus erneuerbaren Quellen dokumentiert. Für eine Megawattstunde Ökostrom bekommt ein Erzeuger genau ein digitales Zertifikat. Diese Nachweise, dass eine bestimmte Menge Ökostrom ins europäische Stromnetz geflossen ist, kann er nun europaweit (in der Regel an einen Stromanbieter) weiterverkaufen. Wer diese Nachweise erworben hat, darf Kund:innen nun in genau der Menge, für die er Nachweise hat, Ökostrom verkaufen.
Der von Stromkund:innen verbrauchte Ökostrom entwertet dann die einzelnen Zertifikate nach und nach, also Megawattstunde für Megawattstunde.
Hinweis: Als Verbraucher:in kannst du die Herkunftsnachweise nicht einsehen, so das Umweltbundesamt.
Vorteile der Herkunftsnachweise von Ökostrom
Der Strommix im Netz ist für Verbraucher:innen nicht sichtbar – denn aus deiner Steckdose kommt immer eine Mischung aus allen eingespeisten Stromquellen. Deshalb wurde 2013 das Herkunftsnachweisregister eingeführt, das vom Umweltbundesamt betrieben wird. Ziel war es, Transparenz zu schaffen: Wer als Stromanbieter behauptet, Ökostrom zu liefern, muss dafür Nachweise erbringen – und diese dürfen nur einmal verwendet werden.
So wird sichergestellt,
- dass kein Ökostrom „doppelt verkauft“ wird,
- dass Anbieter genau belegen können, welchen Anteil ihres Stroms sie aus erneuerbaren Quellen beziehen sowie
- dass Verbraucher:innen informierte Entscheidungen treffen können.
Kurz gesagt: Der Herkunftsnachweis soll Vertrauen schaffen und Transparenz im Strommarkt ermöglichen.
Und was ist mit der EEG-Umlage?
Die EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage) wurde eingeführt, um den Ausbau von erneuerbaren Energien in Deutschland zu finanzieren. Strom aus Wind, Sonne, Wasserkraft oder Biomasse wird also durch das EEG vergütet – die Mehrkosten gegenüber dem Marktpreis wurden über die EEG-Umlage auf alle Stromverbraucher:innen umgelegt.
Während die EEG-Umlage ein Mittel zur Finanzierung ist, sind Herkunftsnachweise ein Mittel zur Bilanzierung. Sie dokumentieren also, woher dein Strom stammt – also ob er tatsächlich aus erneuerbaren Quellen kommt.
Wichtig: Für Strom, der über das EEG gefördert wird, darf kein Herkunftsnachweis ausgestellt werden. Warum? Weil du diesen Strom sowieso schon bezahlt hast – über die EEG-Umlage. Das wiederum verhindert, dass derselbe Strom von einem Anbieter einmal staatlich gefördert und dann noch als Ökostrom mit Herkunftsnachweis an jemanden verkauft wird.
Worauf ist bei Ökostrom zu achten?
Ein Wechsel zu Ökostrom lohnt sich – nicht nur für die Umwelt, sondern meist auch für dich finanziell. Unser Online-Rechner im hier verlinkten Artikel zeigt dir, wie viel du sparen kannst.
Wichtig dabei: Achte darauf, dass dein neuer Stromanbieter nicht nur Zertifikate für Ökostrom gekauft hat, sondern wirklich in den Ausbau Erneuerbaren Energien investiert. Aussagekräftige Siegel wie Grüner Strom können dir hier behilflich sein.
Nutze zum Beispiel den Utopia-Stromvergleich auf stromvergleich.utopia.de. Er filtert automatisch nach den wichtigsten Ökostrom-Siegeln Grüner Strom und ok-power, sodass du direkt deine besten Optionen siehst.
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