ÖPNV-Ranking: In diesen Städten fährst du am günstigsten – diese Metropole ist Schlusslicht

Sitzplätze in einer S-Bahn
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

2,50 Euro für eine Einzelfahrt oder über 4 Euro? Die Ticketpreise für Bus, Tram und S-Bahn unterscheiden sich je nach Stadt deutlich, wie ein neues Ranking zeigt. Wo du am günstigsten mit dem ÖPNV unterwegs bist und wie du zusätzlich sparen kannst.

Nur 2,50 Euro pro Fahrt in Schwerin, aber 4,10 Euro in München – wie groß die Unterschiede bei den Preisen für den ÖPNV sind, zeigt das aktuelle Nahverkehrs-Ranking der Vergleichsplattform testberichte.de. Dabei gibt es einen klaren Gesamtsieger und einige Überraschungen in den Städteranglisten.

Ranking: Münster hat günstigsten Nahverkehr, Berlin den teuersten

Die Plattform verglich die Ticketpreise für den Nahverkehr in 42 Städten in Deutschland – und prüfte die jeweils günstigste Ticketoption für Werktage um 7:30 Uhr. Das Ergebnis: Münster belegt den ersten Platz im Nahverkehrs-Ranking und punktet vor allem mit der günstigsten Monatskarte für Abonnent:innen (31 Euro für „Münster-Abos“).

Platz 2 geht an Potsdam, wo eine Einzelfahrt zur Hauptverkehrszeit nur 2,80 Euro kostet und eine Tageskarte 5,90 Euro. Beide Preise kann das drittplatzierte Schwerin sogar noch toppen: 2,30 Euro für die Einzelfahrtkarte und nur 5 Euro für die Tageskarte – in beiden Fällen die jeweils günstigen Tickets aller betrachteten Städte. Da die brandenburgische Landeshauptstadt jedoch ein billigeres Monatsabo anbietet und Schüler:innen für eine Monatskarte nur noch 15 Euro bezahlen müssen, landet sie vor Schwerin.

Hamburg kommt zwar insgesamt nur auf Platz 12, doch hat im Vergleich zu den Vorjahren aufgeholt. Die Tester:innen loben den gesunkenen Preis für ein Tagesticket sowie eine insgesamt nur moderate Preissteigerung seit des ersten Nahverkehrs-Rankings 2021.

Die Preise am Ende des Rankings sehen ganz anders aus: Berlin landet auf dem 42. und damit letzten Platz des Preisvergleichs. Während man im Bundesdurchschnitt 8,17 Euro für eine ÖPNV-Tageskarte zahlt, kostet diese in Berlin erstmals über zehn Euro, nämlich satte 10,60 Euro. Auch bei den Preisen für eine Kurzstrecke führt die Hauptstadt das Tabellenende an und verlangt 2,60 Euro. Allerdings ist die Schülermonatskarte für den ÖPNV in Berlin kostenlos.

Wo gibt es die günstigsten ÖPNV-Tickets?

Das Ranking zeigt neben den Gesamtplatzierungen auch spannende Teilsieger und -verlierer:

Ab wann lohnt sich ein Monatsabo?

Je nachdem, wie viel eine Einzelfahrt kostet und wie viel ein Monatsabo, rechnet sich das Abo schneller oder langsamer. In Münster lohnt sich laut Ranking ein Monatsabo finanziell bereits nach neun Fahrten, in Potsdam ab 15 Fahrten im Monat. In Erfurt, Freiburg und Rostock fährt man erst ab 20 Fahrten/Monat im Abo günstiger, in Kiel braucht es dafür sogar 22 Fahrten.

Fahren Kinder kostenfrei mit?

Die Preise für Einzelfahrscheine für Kinder reichen von einem Euro in Schwerin bis zu 2,40 Euro in Berlin. 1,40 Euro kostet eine Kinderfahrkarte in Hannover, gefolgt von 1,50 Euro in Hamburg. In Münster, Potsdam, Bremen, Hamburg, Freiburg, Karlsruhe, Leipzig, Mannheim, Dresden und Berlin darf ein Kind bei einem Tagesticket für Erwachsene kostenlos mitfahren.

Wie teuer ist die Fahrradmitnahme?

Auch für nicht-klappbare Fahrräder, die man in Bus oder Bahn mitnehmen möchte, zahlt man je nach Stadt unterschiedlich viel – oder gar nichts. Kostenfrei darf man sein Fahrrad im ÖPNV in Chemnitz, Frankfurt, Mainz und Wiesbaden mitnehmen.

In allen anderen Städten muss man ein Fahrradticket kaufen; in Hannover, Hamburg, Magdeburg und München ist – zumindest zur untersuchten Zeit an Werktagen – keine Fahrradmitnahme erlaubt. Das günstigste Fahrradticket gibt es in Schwerin für einen Euro, das teuerste kostet in 4,40 Euro in den Städten des Rhein-Ruhr Verkehrsverbunds (VRR). Dazu gehören unter anderem Bochum, Düsseldorf und Wuppertal.

Wo braucht der Hund ein Hundeticket?

In vielen deutschen Städte dürfen Hunde kostenfrei im Nahverkehr mitfahren, zum Beispiel in Augsburg, Frankfurt, München und Münster. In Schwerin kostet ein Hundeticket einen Euro, in Berlin, Dresden, Leipzig und Mannheim dagegen 2,40 Euro.

Spartipp Deutschlandticket

Die Preise für Einzelfahrkarten und Tagestickets variieren je nach Stadt teils erheblich, das zeigt das Nahverkehrs-Ranking 2025 eindrucksvoll. Wer regelmäßig mit Bus und Bahn fährt, kann mit einem Abonnement gegenüber Einzeltickets ordentlich sparen. Da die Monatskarten in sehr vielen Städten jedoch 58 Euro kosten, kann sich ein Umstieg auf das Deutschlandticket auszahlen. Damit kann man über die eigene Stadtgrenze hinaus im gesamten Bundesgebiet in allen Verkehrsmitteln des Nah- und Regionalverkehrs unbegrenzt fahren.

Fazit: Die Verkehrswende braucht einen bezahlbaren ÖPNV

2,60 Euro für eine Kurzstrecke oder 10,60 Euro für eine Tageskarte – bei diesen hohen ÖPNV-Preisen hat man wenig Argumente, das Auto mal stehen zu lassen und die Bahn zu nehmen. Doch genau diesen Schritt weg vom Individualverkehrsmittel Auto hin zu mehr öffentlichem Nah- und Fernverkehr braucht es, damit der Verkehrssektor in Deutschland endlich klimaverträglicher wird.

Das bundesweit gültige Deutschlandticket war ein wichtiger Meilenstein, die Preissteigerungen von 49 auf aktuell 58 und ab kommenden Jahr auf sogar 63 Euro schwächen seine Wirkung jedoch ab. Statt steigenden Preisen braucht es Bezahlbarkeit und eine gezielte Förderung des ÖPNV.

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