Wenn du einen Olivenbaum schneiden möchtest, solltest du auf verschiedene Dinge achten. Wir erklären dir, wie es geht und welche unterschiedlichen Schnittformen es gibt.
Olivenbaum schneiden – welche Formen gibt es?
Der Olivenbaum ist eine uralte Kulturpflanze. Vor allem im warmen Mittelmeerraum werden die Bäume als Nutzpflanzen angebaut. Bei uns sind Olivenbäume vor allem als Zierpflanzen in Kübeln sehr beliebt. Wegen des kühleren Klimas ist in der Regel kein nennenswerter Ertrag zu erwarten. Je nachdem, ob die Pflanze als Zier- oder Nutzpflanze dient, solltest du sie unterschiedlich schneiden:
- Schnitt als Zierpflanze: Hierbei geht es vor allem darum, die Pflanze gesund zu halten und in eine schöne Form zu bringen. Wenn du möchtest, kannst du bei Olivenbäumen sogar einen Formschnitt anwenden.
- Schnitt als Nutzpflanze: Der Fruchtschnitt unterscheidet sich vollkommen vom „Zierschnitt“. Hierbei geht es darum, dass die Pflanze möglichst gute Erträge mit hochwertigen Früchten bringt.
Olivenbaum schneiden – Zierpflanze
Wenn du einen Olivenbaum als Zierpflanze zum Beispiel in einen Kübel gepflanzt hast, solltest du ihn regelmäßig schneiden. Das Gute dabei: Olivenbäume sind sehr robust und verzeihen dir auch Fehler beim Schneiden.
(Zier-)Olivenbaum schneiden:
- Zeitpunkt: im zeitigen Frühjahr nach dem Auswintern.
- Arbeite mit einer scharfen Gartenschere.
- Entferne alle Zweige vollständig, die im Winter eingetrocknet sind.
- Triebe, die ins Innere der Krone wachsen, solltest du ebenfalls vollständig entfernen.
- Ist dein Olivenbaum über den Winter nur leicht aus der Form geraten, brauchst du nur noch die überstehenden Zweige zurückschneiden. Damit bringst du ihn wieder in die gewünschte Form.
Grundsätzlich gilt: Je stärker du deinen Olivenbaum zurückschneidest, desto stärker und dichter treibt er wieder aus. Möchtest du eine deutlich dichtere Krone, solltest du die Krone stark zurückschneiden. Schneide die Hauptäste auf Zapfen von 2 bis 3 Knospen zurück, sodass nur noch das Kronengerüst stehen bleibt. Diesen Schnitt nennt man auch Verjüngungsschnitt. Der Olivenbaum wird dann im Sommer stark austreiben. Gegebenenfalls solltest du ihn im Laufe des Sommers noch einmal leicht zurückschneiden und ihn wieder etwas in Form bringen.
Einen Olivenbaum kannst du auch als Formgehölz ziehen. In diesem Fall bringst du den Baum im Frühjahr mit einer Heckenschere einfach in die gewünschte Form, oder schneidest sie nach. Im Frühsommer kannst du bei Bedarf noch einmal nachschneiden.
Olivenbaum schneiden – Fruchtholzschnitt
Der Fruchtholzschnitt unterscheidet sich stark vom Schnitt als Zierpflanze und ist deutlich aufwändiger. Hierbei geht es darum, einen möglichst guten Ertrag zu erzielen. Dazu wird der Baum so gezogen, dass er in einer Höhe von rund 1 bis 1,5 Metern fünf gleichmäßig verteilte Seitenäste bildet. Der Haupttrieb wird gekappt. Die fünf Hauptäste werden zum Aufbau der Krone um die Hälfte eingekürzt. Dadurch verzweigen sie sich weiter.
Sobald der Olivenbaum erzogen ist, gilt es, die Krone möglichst lichtdurchlässig zu erhalten und für einen regelmäßigen Neuaustrieb zu sorgen. Olivenbäume tragen nur an einjährigem Holz – also an Trieben, die im Vorjahr entstanden sind.
Um einen ständigen Neuaustrieb zu erreichen, werden die Haupt- und Seitenäste jährlich etwas gestutzt und alle Triebe entfernt, die im Vorjahr getragen haben. Neutriebe, die nach oben oder ins innere der Krone wachsen, werden vollständig entfernt.
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