Palisander ist eine Bezeichnung für verschiedene Dalbergia-Hölzer. Hier erfährst du mehr über die Eigenschaften und Verwendung der Edelhölzer – und auch, ob sie nachhaltig sind.
Palisanderholz und seine Eigenschaften
Palisander ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Holzarten der Gattung Dalbergia und Machaerium. Die Baumarten des Palisanderholzes sind in verschiedenen Ländern verteilt, daher haben sich je nach Region unterschiedliche Namen für die Edelhölzer etabliert. Palisander ist die bekannteste Bezeichnung und bedeutet so viel wie „heiliges Holz“. Im Englischen werden sie auch auch als „Rosewood“ bezeichnet. Dieser Begriff ist jedoch nicht mit dem deutschen Rosenholz zu verwechseln: Dabei handelt es sich um eine einzelne Holzart, die nichts mit den Palisanderhölzern zu tun hat.
Palisander gehört zu den Edelhölzern. Diese heben sich durch ihre einzigartigen Eigenschaften und Optik von anderen Holzarten ab. Palisanderhölzer zeichnen sich durch ihr besonders dunkles Kernholz aus. Je nach verwendeten Holzsorten wirkt der Farbton dunkelbraun bis schwarz mit einem leicht violetten Glanz. Zudem ist die Maserung durch unterschiedliche verlaufende Farbzonen gekennzeichnet. Dadurch erhält das Holz ein gestreiftes und beinahe marmoriertes Aussehen.
Neben der Optik stechen die Palisanderhölzer auch durch ihre besonderen Eigenschaften hervor. Je nach Holzarten können die Merkmale der Edelhölzer abweichen. Allen gemein sind der hohe Härtegrad und Dichte des Holzes. Zudem sind Palisanderhölzer sehr resistent gegenüber Schädlingen. Das Holz enthält einen hohen Anteil an Chinonen. Dabei handelt es sich um organische Verbindungen, die für Insekten und Termiten giftig sind. Diese Eigenschaften machen Palisander zu einem sehr widerstandsfähigen und langlebigen Holz.
So wird Palisander verwendet
Wegen der einzigartigen Färbung und Maserung der Palisanderhölzer werden sie häufig zu kleineren hochwertigen Holzmöbeln verarbeitet. Zum Beispiel als Furniere, Kästchen oder Tafeln kommt der typische Farbverlauf besonders zur Geltung. Aufgrund der großen Härte und Dichte des Holzes eignet es sich überwiegend für kleinere Produkte wie Griffe, Bürsten oder Schnitzereien. Für größere Möbel sind die Palisanderhölzer meist nicht geeignet, da sie schwer zu bearbeiten sind.
Neben dem dekorativen Aspekt der Palisanderhölzer zeichnen sie sich durch ihre besonderen Klangeigenschaften aus. Daher werden die Hölzer überwiegen für den Instrumentenbau verwendet. Vor allem Xylophone, Marimbas oder hochwertige Blockflöten bestehen häufig aus Palisander. Zudem werden auch die Griffbretter und Böden von Gitarren aus Palisanderhölzern gefertigt.
Wie nachhaltig ist Palisander?
Palisanderhölzer kommen vor allem in Regenwäldern vor und gehören zu den gefährdeten Tropenhölzern. Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit ist Palisander durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) streng geschützt. Palisander und andere Tropenhölzer bilden einen wichtigen Teil der tropischen Ökosysteme. Ihre Intaktheit ist entscheidend für den Erhalt der Natur und Artenvielfalt im Regenwald. Trotz des strengen Schutzes der Palisanderhölzer werden sie laut der Umweltschutzorganisation „Rettet den Regenwald“ beispielsweise in Ghana oder Senegal illegal gerodet und weiter exportiert. Vor allem in China werden die Edelhölzer verarbeitet und teuer verkauft. Aufgrund der Hochwertigkeit der Palisanderhölzer gehören sie zu den meistgehandelten Tropenhölzern.
Einige Palisanderhölzer sind bereits vom Aussterben bedroht und dürfen laut dem Artenschutzabkommen nicht abgeholzt werden. Manche Holzarten sind nur durch den massenhaften Handel bedroht. Diese Palisanderhölzer dürfen ausschließlich für die nachhaltige Wirtschaft genutzt werden. Beim Kauf von Palisander oder Produkten aus Palisanderholz solltest du daher aufpassen: Es gibt zahlreiche Holzsiegel, die nachhaltige und ökologisch produzierte Produkte kennzeichnen. Achte beispielsweise auf das FSC-Siegel für nachhaltige Waldwirtschaft und auch darauf, dass ein CITES-Zertifikat vorhanden ist. Leider sind nicht alle Gütesiegel verlässlich und empfehlenswert. In unserem Siegel-Guide erfährst du mehr über die Qualität und Verlässlichkeit der Abzeichen. Wenn du den Regenwald schützen möchtest, kannst du alternativ regionale Produkte aus heimischen Holzarten kaufen. So verzichtest du auf lange Transportwege und kannst deinen CO2-Fußabdruck reduzieren.
Tipp: Noch nachhaltiger ist es, wenn du Holzprodukte Second Hand kaufst oder upcycelst.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Echtholz, Massivholz, Vollholz: Das sind die Unterschiede
- Teakholz: Das solltest du vor dem Kauf bedenken
- Regenwald-Abholzung: Ausmaß, Folgen und was du dagegen tun kannst
War dieser Artikel interessant?