Mit steigenden Temperaturen breiten sich Zerkarien in Seen aus – auch in diesem Jahr. Wir erklären dir, was du über die Parasiten wissen musst und geben Tipps, worauf du beim Baden aufpassen solltest.
Im Hochsommer treten bei Besucher:innen von Badeseen gelegentlich Hautausschläge und Juckreiz auf. Der Befund lautet oft: Badedermatitis. Grund dafür sind die sogenannten Zerkarien – sie dringen in die Haut ein.
Mit ein paar Regeln kannst du das Risiko für einen Zerkarienbefall minimieren.
Zerkarien: Was ist das?
Zerkarien sind die mikroskopisch kleinen Larven sogenannter Saugwürmer (Trematoden), die im Wasser umherschwimmen. Die ausgewachsenen Saugwürmer befallen laut Geo vorwiegend Enten und andere Wasservögel. Sie dringen in ihre Haut ein und legen dort dann ihre Eier, die die befallenen Tiere über ihren Kot ausscheiden und verteilen. Die frisch geschlüpften Larven suchen sich zunächst Süßwasserschnecken als Zwischenwirte. Von diesen schwärmen sie nach den ersten Lebenswochen wieder ins freie Gewässer aus, um sich auf die Suche nach einem Endwirt zu machen. Hierbei kann es passieren, dass die Zerkarien auch Menschen befallen.
Zerkarien sind Auslöser für Badedermatitis
Ein Befall von Zerkarien ist für den Menschen ungefährlich. Anders als bei Enten können die Larven in unserem Körper nicht überleben und sterben schnell ab.
Dennoch kann es zu folgenden Begleiterscheinungen und Komplikationen bei Zerkarien kommen:
- An den Stellen, an denen die Larven in die Haut eindringen, kann ein Jucken und Brennen entstehen. Auch kurzzeitig gerötete Flecken deuten auf einen Zerkarienbefall hin. Oftmals bleibt es aber bei diesen harmlosen Erscheinungen.
- Erst bei wiederholtem Befall mit den Parasiten kann sich eine Badedermatitis entwickeln, wie die Ärztezeitung erklärt. Hierbei bilden sich innerhalb einiger Stunden nach dem Befall Quaddeln und Pusteln auf der Haut, die sehr stark jucken. Diese können über mehrere Tage auf der Haut bleiben. Das Wichtigste bei einer Dermatitis ist, nicht zu kratzen. Kratzt du die ohnehin schon geschädigten Hautstellen auf, können Bakterien eindringen, die Entzündungen herbeiführen. Damit es gar nicht so weit kommt, kannst du dir ärztlichen Rat einholen und eine juckreizlindernde Salbe verschreiben lassen. Weitere Tipps erhältst du hier: Hausmittel gegen Juckreiz: Damit verhinderst du lästiges Kratzen.
- In besonders schweren aber sehr seltenen Fällen kann eine Badedermatitis durch Zerkarien eine allergische Reaktion auslösen. Wie die Ärztezeitung beschreibt, kann es hier zu Fieber und allergischen Schockzuständen kommen, bei denen du umgehend eine:n Ärzt:in aufsuchen solltest.
So minimierst du das Risiko für einen Befall
Auch wenn Zerkarien für uns Menschen in der Regel harmlos sind, ist ein Befall lästig. Während der Badesaison helfen einige Tipps, um das Risiko für einen Zerkarienbefall zu minimieren:
- Generell solltest du die Hauptschwärmzeiten für Zerkarien berücksichtigen. Die Parasiten strömen tendenziell nach Schönwetterperioden vermehrt durch die aufgewärmten Badegewässer, wie die Zeitschrift Geo beschreibt. Wenn möglich, wähle also Badeseen mit einer Wassertemperatur von unter 20 Grad.
- Achte zusätzlich vor jedem Seebesuch auf amtliche Warnhinweise oder informiere dich auf der Website des lokalen Gesundheitsamtes.
- Halte dich besonders an sehr warmen Tagen beim Baden in Seen nicht zu lange im flachen Uferbereich auf. Zerkarien und ihre Wirte, die Wasserschnecken, sind hier besonders reich vorhanden.
- Auch sehr ruhige Gewässer und besonders kleine Seen können viele Zerkarien enthalten. Suche dir wenn möglich einen größeren See oder wähle Stellen mit einer leichten Strömung zum baden aus.
- Trockne dich nach jedem Baden umgehend ab und wechsle die nasse Bademode aus.
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Überarbeitet von Katharina Wehlmann
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