Planschbecken: TÜV-Experte nennt 5 Sicherheitsrisiken, die Eltern kennen sollten

Planschbecken
Foto: Conny Kurz/dpa-tmn

Planschbecken gibt es in etlichen Größen und Preisklassen – Erfrischung versprechen sie alle. Doch wie sieht es mit der Sicherheit aus? Ein Experte hat wichtige Tipps.

Wenn es im Sommer heiß wird, ist ein Planschbecken im Garten oder auf dem Balkon für viele Familien ein willkommener Abkühlungsort. Doch damit das kühle Nass keine Risiken birgt, lohnt sich ein genauer Blick auf Modell und Material. Wichtig ist dabei auch die angedachte Nutzung.

TÜV-Produktexperte Morten Rosenfeld erklärt, worauf Eltern beim Kauf und täglichen Gebrauch achten sollten.

1. Gefahr des Ertrinkens

Das wichtigste Risiko zuerst: Rosenfeld rät dazu, kleine Kinder nie unbeaufsichtigt im oder am Wasser spielen lassen – selbst dann nicht, wenn das Becken nur wenige Zentimeter gefüllt ist. Fällt ein Kleinkind mit dem Gesicht voran ins Wasser, kann es sogar bei Tiefen von nur zehn Zentimetern ertrinken. Ertrinken zählt zu den häufigsten tödlichen Unfallursachen bei Kindern. Laut dem Verein „Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder“ fällt mehr als jeder fünfte tödliche Unfall in diese Kategorie.

Deshalb sollten Eltern auch unbedingt auf die Altersempfehlung der Produkte achten: Baby-Planschbecken sind für Kinder gedacht, die schon sitzen können. Hier ist eine Wasserhöhe von zehn Zentimetern vollkommen ausreichend, um den Kleinsten eine sichere Abkühlung zu ermöglichen. Größere Modelle eignen sich erst für Kinder ab etwa vier Jahren.

2. Schadstoffe im Planschbecken

Achte auf schadstofffreie Kunststoffe – vor allem sollte das Becken frei von Phthalat-Weichmachern sein, da sich diese im Wasser lösen können, so Rosenfeld. Laut dem Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) nehmen Verbraucher:innen in Deutschland zwar nur gesundheitlich unbedenkliche Mengen an Phthalaten auf. In der Vergangenheit sei jedoch bei Kindern teilweise eine erhöhte Konzentration von Phthalaten festgestellt worden. Eltern gehen auf Nummer sicher, wenn sie zu Phthalat-freien Planschbecken greifen.

3. Instabile Planschbecken

Planschbecken mit nur einer einzigen Luftkammer können zu Unfällen führen. Denn wenn die Luftkammer ein Loch bekommt, verliert das gesamte Becken schlagartig seine Stabilität und fällt komplett in sich zusammen.

Aufblasbare Becken mit mehreren Luftkammern sind robuster, da sie nicht sofort in sich zusammenfallen, wenn eine Kammer Luft verliert. Alternativ gibt es faltbare Modelle mit Stangenkonstruktion.

4. Vorsicht vor Planschbecken auf dem Balkon

Das Becken sollte auf einer ebenen Rasenfläche stehen. Auf dem Balkon ist Vorsicht geboten: „Ein Baby-Planschbecken mit einer Kapazität von 50 Litern stellt noch kein Sicherheitsrisiko dar. Ein großes, gefülltes Planschbecken kann mehrere hundert Kilogramm wiegen und schnell die Maximalbelastung des Balkons überschreiten“, warnt Rosenfeld.

5. Falsche Reinigung

Bei Baby-Planschbecken sollte das Wasser täglich gewechselt werden, um zu vermeiden, dass sich dort Verunreinigungen und Krankheitserreger ansammeln. Bei Becken, in denen ältere Kinder planschen, reicht ein Wechsel alle drei Tage. Auf chemische Zusätze wie Chlor sollte man verzichten – bei den kleinen Wassermengen ist das Risiko einer Fehldosierung zu hoch.

Weitere Quellen: Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder, BfR

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