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Progress-Pride-Flagge: Geschichte, Design und wo sie bisher hängt

Progress-Pride-Flagge
Foto: Sarawut / stock.adobe.com

Die Progress-Pride-Flagge erweitert die ursprüngliche Regenbogenfahne um weitere Farben und Symbole. Was es mit diesen auf sich hat und warum die Flagge damit für noch mehr Inklusion steht.

Die Pride-Flagge steht seit Beginn ihrer Entwicklung für Stolz und Empowerment unterdrückter Randgruppen und repräsentiert queere Communitys. Sie ist ein wichtiges Symbol gegen Homophobie und Sexismus und darf auf keinem Christopher Street Day und keiner Pride Parade fehlen. In ihrer ursprünglichen Form besteht die Flagge aus sechs unterschiedlichen Farben, die vertikal angeordnet sind.

Die Progress-Pride-Flagge ergänzt die Fahne um weitere Farben, die gezielt queere People of Color und trans Menschen repräsentieren und diesen Gruppen mehr Sichtbarkeit verleihen. Die Flagge ist somit ein wichtiges Symbol für Intersektionalität. Sie zeigt also, dass Menschen in ihrer Identität von unterschiedlichen Unterdrückungsmechanismen betroffen sein können, zum Beispiel gleichzeitig von Homophobie und Rassismus.

Progress Pride Flage: Die Geschichte der Regenbogenfahne

Die ursprüngliche Pride-Flagge mit sechs Farben entstand im Jahr 1978 in San Francisco. Entwickelt hat sie der US-amerikanische Aktivist und Künstler Gilbert Baker. Laut ihm steht die Farbe Rot in der Fahne für Leben, Orange für Gesundheit, Gelb für die Sonne, Grün für die Natur, Blau für Harmonie und Violett für den Geist. Eigentlich hatte Baker auch noch einen türkis- und einen pinkfarbenen Streifen für die Fahne vorgesehen. Türkis sollte für Kunst und Pink für Sexualität stehen. Diese beiden Farben gingen jedoch im Produktionsprozess verloren.

Baker entwickelte die Flagge damals anlässlich des Gay Freedom Day. Mit jedem folgenden Jahr wurde die Flagge in der queeren Szene bekannter und wuchs so zu einem immer wichtiger werdenden Symbol heran. Im Jahr 1996 hissten Politiker:innen die Flagge erstmals in Berlin an öffentlichen Gebäuden. Seit 2015 ist die Pride-Flagge auch im Museum of Modern Art in New York zu finden.

2018 entwickelte Daniel Qasar die Progress-Pride-Flagge. Qasar kommt aus den USA und ist nicht-binäre:r Grafikdesigner:in. Mit der Erweiterung der Flagge möchte Qasar einerseits den Fortschritt würdigen, den es bereits im Kampf gegen Unterdrückungsmechanismen gibt. Andererseits möchte Quasar zu noch mehr Fortschritt und inklusiven Lösungen aufrufen.

Progress-Pride-Flagge: Dafür steht sie

Qasar fügte den sechs ursprünglichen Farben der Regenbogenfahne fünf weitere Farben hinzu, die als dreieckig geformte Pfeile im linken Teil der Flagge angeordnet sind. Die schwarzen und braunen Pfeile stehen dabei für queere Schwarze und People of Color und setzen ein Zeichen im Kampf gegen Rassismus. Qasar übernahm diese Ideen von der sogenannten Philly-Flagge. Bei dieser Variante der Pride-Flagge sind die Farben Schwarz und Braun als weitere vertikale Streifen gedruckt.

Zudem fügte Qasar die Farben Weiß, Hellblau und Rosa hinzu. Dabei handelt es sich um die Farben der Transfahne. Die Transfahne wurde von der Aktivistin und Autorin Monica Helms entworfen. Rosa und Blau sind dabei die Farben, die wir typischerweise mit männlich und weiblich assoziieren. Sie stehen also für alle cis-Menschen. Das sind Personen, bei denen die Geschlechtsidentität (gender) mit dem Geschlecht übereinstimmt, das bei der Geburt anhand der sichtbaren Sexualmerkmale festgestellt wird. Weiß steht für alle Personen, die ihre Geschlechtsidentiät im Laufe der Zeit ändern, sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen oder intersexuell sind.

Auch von der Progress-Pride-Flagge gibt es bereits eine neue Variante: Dabei ist Qasars Entwurf der Pride-Flagge mit der Intersex-Fahne verbunden. Die Intersex-Fahne ist gelb und hat in der Mitte einen lila gefärbten Kreis. Die Idee, die Flaggen zu kombinieren, stammt von Valentino Vecchietti, einem:einer Intersex-Aktivist:in. Das Intersex-Symbol soll dabei vor allem auf den Kampf von Inter-Personen um das Recht auf körperliche Unversehrtheit aufmerksam machen.

So kommen intersexuelle Menschen mit Geschlechtsorganen auf die Welt, die nicht eindeutig als weiblich oder männlich klassifiziert werden können. In der Medizin zählt dies oft immer noch als „Störung“ oder „Syndrom“. Das führt dazu, dass Mediziner:innen intersexuelle Kinder nach der Geburt teilweise operieren oder ihnen Medikamente verabreichen, um sie dem vorherrschenden binären Geschlechtersystem anzupassen. Die Progress-Pride-Flagge mit dem Intersex-Symbol verschafft dieser Unterdrückung Sichtbarkeit.

Wo hängt die Progress Pride Flagge?

2022 hing die Progress-Pride-Flagge mit den zusätzlichen Symbolen zum ersten Mal offiziell in Berlin. Das ordnete die Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung anlässlich des Tages gegen Homophobie am 17. Mai an. Auch 2024 war die Progress-Pride-Flagge wieder am 17. Mai in Berlin zu sehen.

Auch in anderen Städten weltweit ist die Progress-Pride-Flagge bereits etabliert. So findest du die gehisste Flagge zum Beispiel in Sydney, London oder New York.

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