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Robinsonliste: So hilft sie dir bei unerwünschter Werbung im Briefkasten

robinsonliste
Foto: CC0 / Pixabay / DieElchin

Auf einer sogenannten Robinsonliste kannst du dich eintragen, wenn du keine Lust mehr auf ungefragte Werbung im Briefkasten oder im elektronischen Postfach hast. Hier erklären wir dir näher, wie das funktioniert.

Das Prinzip der Robinsonliste gibt es in Deutschland bereits seit den 1970er Jahren. Sie dient in erster Linie dem Verbraucherschutz: Wer keine unerwünschte Werbung bekommen möchte – egal ob per Post, Telefon oder E-Mail – kann sich auf einer solchen Liste eintragen lassen oder selbst eintragen. Werbetreibende Unternehmen können die Liste dann konsultieren und ihr Adressen entnehmen, an denen ihre Werbung grundsätzlich eher auf Ablehnung stoßen würde. Insofern bringt die Robinsonliste auch für Unternehmen einen Vorteil, weil sie ihnen dabei hilft, ihre Zielgruppe besser einzugrenzen.  

Der Name „Robinsonliste“ spielt auf die berühmte Romanfigur Robinson Crusoe von Daniel Defoe an. Im Roman brachte Robinson Jahrzehnte auf einer einsamen Insel zu und war dabei komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Ursprünglich handelte es sich bei der Robinsonliste um eine eher abwertende Bezeichnung, die innerhalb der Werbebranche geläufig war: Menschen, die Werbung ablehnten, galten dort als freiwillig von der Außenwelt isolierte „Robinsons“. Heute benutzen die Verbände, die Robinsonlisten führen, diesen Namen aber auch als Eigenbezeichnung. 

So trägst du dich auf der Robinsonliste ein

Die Robinsonliste des I.D.I. schützt auch vor Werbung über Telefon und E-Mail.
Die Robinsonliste des I.D.I. schützt auch vor Werbung über Telefon und E-Mail.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

In Deutschland gibt es aktuell zwei große Robinsonlisten:

  • Der Deutsche Dialogmarketing Verband e.V. (DDV) führt eine Brief-Robinsonliste. Sie soll Schutz vor adressierten Werbebriefen bieten. Auf dieser Liste kannst du dich nur per Brief eintragen lassen. Außerdem musst du die Eintragung alle fünf Jahre erneuern lassen. Nähere Informationen dazu findest du auf der Website des DDV
  • Die Robinsonliste des Interessenverbands Deutsches Internet (I.D.I.) soll nicht nur vor unerwünschter Briefpost schützen, sondern auch vor Werbemaßnahmen per Festnetztelefon, Handy, Fax, und E-Mail. Auf dieser Liste kannst du dich online selbst eintragen, alternativ ist die Anmeldung auch per Post möglich. Hier ist die Eintragungsdauer unbegrenzt, du kannst deinen Eintrag aber jederzeit wieder löschen lassen. Auf der Website des I.D.I. findest du eine genauere Anleitung, wie du ein Schutzkonto anlegst.

Die Anmeldung bei einer Robinsonliste ist kostenlos. Bist du auf einer dieser Listen erfasst, können Unternehmen per Abgleich feststellen, dass du kein Interesse an Werbung hast und das bei der Auswahl ihrer Adressat:innen entsprechend berücksichtigen. So jedenfalls die Theorie. Aber wie gut funktioniert die Robinsonliste eigentlich in der Praxis?  

    Wie wirksam ist die Robinsonliste?

    Die Wirksamkeit einer Schutzliste wie beispielsweise der Robinsonliste hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der I.D.I. betont, dass Unternehmen in Deutschland nicht dazu verpflichtet sind, sich beim Verschicken von Werbematerial an Robinsonlisten zu orientieren. Die Zusammenarbeit mit den Verbänden, die die Liste führen, ist seitens der Unternehmen also freiwillig.

    Seriöse Unternehmen setzen dennoch oft auf den Abgleich mit der Robinsonliste – auch, um rechtliche Probleme zu vermeiden. Denn obwohl die Robinsonliste selbst nicht verpflichtend ist, sind bestimmte Werbemaßnahmen (sogenannte „unzumutbare Belästigungen“) nur mit Einwilligung der Empfänger:innen zulässig. Geregelt ist das im deutschen Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Gegen Werbung einzelner bestimmter Firmen kann man sich nicht gezielt absichern: Es gibt auf der Robinsonliste nur die Möglichkeit, sich grundsätzlich gegen die Zusendung von Werbung aller Art auszusprechen.

    Die Robinsonliste bietet außerdem keinen Schutz vor unadressierter Werbepost (beispielsweise Prospekten, Flyern im Briefkasten) oder Werbung aus dem Ausland (etwa in Form von Spam-Mails).

    Einen vollständigen Schutz vor unerwünschter Belästigung kann die Robinsonliste also nicht bieten. Trotzdem ist sie eine nützliche und einfache Möglichkeit, die alltägliche Werbeflut am Briefkasten und im Online-Postfach ein wenig einzudämmen.

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