Was du beim Schmuckkauf beachten solltest Von Utopia Team Kategorien: Mode Stand: 13. Dezember 2017, 15:00 Uhr Foto: © Andre Schütt / photocase.de Schmuck ist so alt wie die Menschheit und gleichzeitig niemals out. Doch der Glanz ist mitunter trügerisch: Gold, Silber und Edelsteine werden oft unter ausbeuterischen und umweltschädlichen Bedingungen gewonnen. Doch es gibt auch Fair-Trade-Schmuck und nachhaltigen Schmuck. Utopia zeigt, worauf du beim Schmuckkauf achten solltest. Bei der Gewinnung wertvoller Rohstoffe geht es bekanntlich nicht immer sauber zu. Das gilt auch für Rohstoffe wie Gold, Silber und Edelsteine. Gerade bei der Goldgewinnung kommen häufig umweltschädliche Stoffe zum Einsatz. Unter Lebensgefahr fördern Kleinschürfer das wertvolle Metall aus der Erde. Hinzu kommt, dass die wertvollen Rohstoffe nicht selten gewalttätige Konflikte befeuern (Stichwort: Blutdiamanten). Um diese Probleme und Praktiken nicht weiter zu unterstützen, macht es Sinn, nur „fairen“ Schmuck zu kaufen. Utopia zeigt dir, wie das geht, wo du nachhaltigen und Fair-Trade-Schmuck bekommst und worauf du beim Kauf achten solltest. Fair-Trade-Schmuck: fair gehandelte Edelmetalle Seit wenigen Jahren zertifiziert Fairtrade International auch Goldprodukte. Die Zertifizierung garantiert den Minenarbeitern bessere Arbeitsbedingungen, fairere Preise und legt Umweltstandards fest. Eine Reihe von Goldschmieden und Juwelieren in Deutschland bietet bereits Fairtrade-Gold an. Auch Fairtrade-zertifiziertes Silber gibt es – es fällt als Nebenprodukt der Goldgewinnung an, es gelten also dieselben Standards wie für Fairtrade-Gold. Mehr lesen: Goldrichtig: Fairtrade zertifiziert Gold Die (teils etwas veraltet wirkende) Website des Vereins Fair Trade Minerals & Gems bietet ebenfalls Listen von Produzenten und Händlern, welche fair produziertes Gold und Fair-Trade-Schmuck verarbeiten oder anbieten. Bei okeo-fair.de gibt es eine Liste weiterer Initiativen, die sich für fairen Schmuck einsetzen. Nachhaltiger Schmuck aus Recyclinggold Ökologisch noch besser als Fairtrade-Gold schneidet Recyclinggold ab. Viele Juweliere und Goldschmiede bieten ihren Kunden die Möglichkeit, alten Schmuck oder Münzen einschmelzen und zu neuem Schmuck verarbeiten zu lassen. Informiere dich einfach mal, welche seriösen Geschäfte in deiner Stadt altes Gold zu neuem Schmuck recyceln können. Ökologisch geschürftes Gold Kommt Gold in Flüssen vor, kann man es beim Goldwaschen herausfiltern. Ist es noch im Gestein verankert, muss es mit Hilfe von gefährlichen Chemikalien wie Quecksilber und Zyanid herausgelöst werden. Bei ökologisch geschürftem Gold werden diese Substanzen nicht verwendet oder nur in geschlossenen Kreisläufen gebraucht. Allerdings ist das Goldwaschen meist weniger wirtschaftlich als die Gewinnung aus Gestein und wird daher seltener angewendet. Frage bei deinem Juwelier oder Goldschmied einfach mal nach, wie das verarbeitete Gold gewonnen wurde. Frag deinen Juwelier, woher die Rohstoffe für den Schmuck kommen. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay.de) Regionales Gold Lange Zeit gehörte das sogenannte Rheingold ins Reich der Mythen – seit einigen Jahren wird am Rhein zwischen Basel und Mainz wieder Gold gewonnen. Der feine Goldflitter, der wohl ursprünglich über den Schweizer Fluss Aare in den Rhein gelangte, wird hier mittels eines rein mechanischen Verfahrens von den anderen Materialien getrennt. Es kommen keine umweltschädlichen Chemikalien zum Einsatz, deutsche Umwelt- und Arbeitsschutzstandards garantieren sichere Bedingungen. Allerdings verarbeiten nur wenige Goldschmiede das Rheingold – informiere sich einfach mal im Internet, welche das sind. Faire Edelsteine für fairen Schmuck Trotz steigenden Bewusstseins für die Problematik und strengerer Regularien stammen noch immer sehr viele Edelsteine vom Schwarzmarkt, viele Zertifikate werden gefälscht. Die Rohware wird dann in Indien unter ausbeuterischen Bedingungen geschliffen, bevor sie beim Juwelier landet. Halte dich daher an Edelsteine aus fairer Produktion. Frag bei deinem Juwelier nach oder sieh dich online um, zum Beispiel bei faire-edelsteine.de, brasilgems.de oder brilliantearth.com. Nachhaltiger Schmuck: noch mehr Tipps Wenn du auf der Suche nach fairem Schmuck bist, frage beim Juwelier nach, woher die Rohstoffe für seine Produkte kommen. Das sensibilisiert auch die Händler für das Interesse an nachhaltigen Produkten. Tipp: Die Chance, dass die Geschäfte wirklich wissen, woher ihre Rohstoffe genau kommen ist bei kleinen, inhabergeführten Juwelierläden und Goldschmieden höher als bei großen Ketten. Zudem unterstützt du hier im besten Fall das lokale Handwerk. In vielen grünen Onlineshops findest du auch nachhaltigen Schmuck – nicht nur aus Gold, Silber und Edelsteinen, sondern auch aus anderen schönen Materialien. Sieh dich mal zum Beispiel bei Avocadostore** um – und natürlich in lokalen Fair Fashion Shops. Fair-Trade-Schmuck aus allen möglichen Materialien findest du in vielen Weltläden. Schmiede deinen Schmuck selbst – in fest jeder Stadt gibt es Goldschmiedekurse. Informiere dich einfach, welche davon faire Rohstoffe verwenden. Es muss nicht immer Edelmetall sein. Auch aus anderen Materialien können schöne Schmuckstücke entstehen, zum Beispiel aus Messing, Stoff, Perlen, Holz, Leder, Steinen, Glas oder sogar aus recycelten Materialien. Du findest solche Schmuckstücke ebenfalls in Eco Fashion-Läden und Onlineshops, aber auch auf Kunsthandwerkermärkten in deiner Nähe. 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