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Schneeräumen: Pflichten und Tipps zum Schneeschippen

Schneeräumen
Foto: CC0 / Pixabay / stux

Schneeräumen ist in Deutschland eine gesetzliche Pflicht. Wir klären, für wen welche Regelungen gelten, und geben Tipps, wie du dabei auf Nachhaltigkeit achten kannst.

Schnee hat seine guten Seiten – wer freut sich nicht darüber, einen Schneemann zu bauen, oder über eine weiße Weihnacht? Schnee kann aber auch Arbeit bedeuten. In der Regel sind Hauseigentümer:innen dafür verantwortlich, auf ihren Grundstücken Schnee zu räumen. Unter Umständen kann dich als Mieter:in allerdings auch diese Pflicht betreffen. Mit unseren Tipps und Tricks bist du trotzdem gut für die kalte Jahreszeit gerüstet.

Verpflichtung zum Schneeräumen: Die gesetzliche Lage

Schneeräumen ist wichtig, sobald die Straßen und Gehwege von Schnee und Eisglätte betroffen sind. Das sieht die Verkehrssicherungspflicht vor, um mögliche Unfälle zu vermeiden. Wir klären dich auf, welche gesetzlichen Regelungen zum Schneeschippen in Deutschland gelten:

  • Schneeräumen durch Eigentümer:innen auf Privatgrundstücken: Nach dem Gesetz bist du als Hauseigentümer:in verpflichtet, dein Grundstück und den dazugehörigen Gehweg von Schnee und Eis zu befreien. Eigentümer:innen können diese Pflicht durch den Mietvertrag allerdings an ihre Mieter:innen, Hausmeister:innen oder auch Unternehmen übertragen. Aber selbst dann sollten die Eigentümer:innen kontrollieren, ob ihre Mieter:innen dieser Pflicht nachkommen. Kommt es zum Schadensfall, muss der/die Eigentümer:in zunächst dafür aufkommen. Wurde die Pflicht zum Schneeschippen allerdings im Mietvertrag geregelt, so haftet der/die Mieter:in. Es empfiehlt sich unbedingt, für Vermieter:innen und Mieter:innen gleichermaßen, vorab eine Privathaftpflichtversicherung abzuschließen, die für einen möglichen Schadensfall aufkommt.
  • Zeitliche Vorgaben: In der Regel bist du werktags von 7 Uhr bis 20 Uhr, beziehungsweise an Sonn- und Feiertagen meist erst ab 8 oder 9 Uhr, zum Schneeräumen verpflichtet. Das bedeutet, dass die Wege ab 7 Uhr beziehungsweise 9 Uhr bereits frei sein müssen von Schnee und Eis. Auch wenn du tagsüber arbeitest, musst du zwischendurch zum Schneeschippen entweder nach Hause fahren oder jemanden beauftragen, der dies in der Zeit tut. In Bezug auf die genauen Uhrzeiten können sich die einzelnen Verordnungen jedoch regional unterscheiden. Außerhalb dieser vorgeschriebenen Zeiten sind die Fußgänger:innen selbst verantwortlich. Die Eigentümer:innen haften dann nicht, falls es zu Unfällen kommen sollte.
  • Strafen bei Nichtbeachtung: Kommst du deiner Pflicht zum Schneeräumen nicht nach, können dir je nach Region Bußgelder drohen. Falls sich jemand verletzen sollte, können zudem noch Schadensersatzforderungen sowie Schmerzensgeld hinzukommen. Es lohnt sich also, dieses Gesetz ernst zu nehmen, um dich und andere Menschen bei extremen Wetterlagen zu schützen.

Übrigens ist Schneeschippen nicht das einzige Risiko im Winter. Mehr dazu hier: Winterfehler: Diese 7 Dinge solltest du in der kalten Jahreszeit vermeiden

Schnee räumen in der Österreich und Schweiz

Die Pflichten zum Schneeräumen ähneln sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die Pflichten zum Schneeräumen ähneln sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Auch in Österreich und in der Schweiz sind in der Regel die Eigentümer:innen und Vermieter:innen auf ihren Privatgrundstücken zum Schneeschippen verpflichtet. Dort kann die Pflicht zum Schneeschippen und die damit verbundene Haftung aber ebenso auf die Mieter:innen durch eine klare Regelung im Mietvertrag übertragen werden. Häufiger werden jedoch Unternehmen zum Schneeräumen beauftragt und die Mieter:innen zahlen dafür eine kleine Nebenkostenpauschale, die sich aus dem Mietvertrag ergibt.

Nur die Uhrzeiten, die zum Schneeräumen vorgesehen sind, unterscheiden sich ein wenig: Während in der Schweiz zwischen 7 Uhr und 21 Uhr Schnee geschippt werden muss, ist dies in Österreich sogar zwischen 6 Uhr und 22 Uhr der Fall.

Was du zum Schneeschippen noch wissen solltest

Einmal am Tag Schnee zu räumen, reicht in den meisten Fällen nicht. Hält der Schneefall an, solltest du in regelmäßigen Abständen Schnee schippen. Oder aber das Ende abwarten und Schnee räumen, sobald es aufgehört hat zu schneien. 

Zudem darfst du den Schnee nicht einfach irgendwo hinschippen. Im besten Fall häufst du ihn auf einer freien Fläche deines Gartens oder Hofes auf. Du kannst ihn aber auch, wenn auf dem Gehweg genügend Platz ist, auf der zur Fahrbahn gewandten Seite des Bürgersteiges anhäufen. 

Du solltest beachten, dass der Schnee die Straßenentwässerung nicht verstopfen darf und ebenfalls keine Berge vor Ein- und Ausfahrten, Bushaltestellen, Radwegen oder Behindertenparkplätzen aufgetürmt werden dürfen. 

Achtung: Das gilt für den Schnee des Gehsteiges. Den Schnee von deinem Grundstück darfst du nicht von deinem Grundstück auf den Gehweg schaufeln. 

Am besten suchst du dir einen festen Platz aus, an dem du den Neuschnee aufhäufst, den du geschippt hast. Pass dabei auf, dass er niemandem im Weg liegt. Die Schneeberge gehören weder auf die Straße noch auf den Gehweg, wo sie Autofahrer:innen beziehungsweise Fußgänger:innen behindern können.

Wie geht nachhaltiges Schneeräumen?

Kaufe deine Geräte zum Schneeräumen am besten gebraucht oder leihe sie dir.
Kaufe deine Geräte zum Schneeräumen am besten gebraucht oder leihe sie dir.
(Foto: CC0 / Pixabay / Alehandra13)

Zum Schneeräumen benötigst du die passende Ausstattung. Dazu gehören neben einem Schneeschieber und einer Schneeschaufel ebenso dicke Handschuhe sowie winterfeste und atmungsaktive Kleidung. Wir zeigen dir außerdem, wie du möglichst nachhaltig Schnee schippen kannst:

  • Rücken schonen: Damit du deinen Rücken beim Schneeräumen nicht zu stark belastest, ist es wichtig, dass du auf stabile, aber dennoch leichte Geräte zurückgreifst. Die Stiellänge der Schneeschaufel sollte möglichst auf deine Körpergröße abgestimmt sein. Nimm zudem immer nur kleine Mengen an Schnee auf die Schaufel. Schiebe dabei mehr, als zu heben. Auch auf diese Weise kannst du deinen Rücken schonen.
  • Gebrauchte Geräte kaufen oder leihen: Falls du noch nicht die passenden Geräte zum Schneeräumen besitzt, musst du diese nicht extra neu kaufen. Ressourcenschonender und umweltfreundlicher ist es, wenn du sie stattdessen secondhand kaufst oder sie dir beispielsweise von netten Nachbar:innen leihst.
  • Alternatives Streumaterial verwenden: Viele Menschen greifen nach dem Schneeräumen noch immer zu Streusalz. Dabei ist dieses aufgrund seiner schädlichen Wirkungen für das Grundwasser und die Pflanzen bereits in einigen Kommunen verboten. Stattdessen empfiehlt es sich, nachhaltigere Produkte wie Sand, Kies oder Splitt zu verwenden. Achte beim Kauf deiner Streumittel auf das Siegel Blauer Engel. Dieses steht für eine umweltschonende Produktion.

Wenn du diese Tipps befolgst, dann kannst du mit der richtigen Einstellung das Schneeräumen als Hausarbeit zu stressfreiem Fitnesstraining wandeln. 

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Überarbeitet von Lucas Drebenstedt

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