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Schwarze Tiere haben es schwer: Warum sie seltener adoptiert werden

schwarze Tiere
Foto: CC0 / Pixabay / Chiemsee2016

Schwarze Tiere werden in Tierheimen seltener vermittelt als ihre andersfarbigen Artgenossen. Die zugrundeliegenden Ursachen sind teilweise sehr abstrus.

Anscheinend möchten nur wenige Menschen schwarze Tiere bei sich zu Hause aufnehmen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Tierschutzbundes. Hierzu wurden 313 Tierheime befragt.

Über die Hälfte der Tierheime (55 Prozent) bestätigt, dass schwarze Hunde schwerer vermittelbar seien als ihre andersfarbigen Artgenossen. Ähnlich ist es bei Katzen, hier bestätigt knapp die Hälfte der befragten Tierheime (48 Prozent), dass schwarze Katzen seltener eine neue Familie finden. Doch warum haben es schwarzfarbige Tiere so schwer?

Schwarze Tiere finden schwerer ein Zuhause

Schwarze Tiere gelten häufig aufgrund ihrer Fellfarbe als angsteinflößend oder gefährlich.
Schwarze Tiere gelten häufig aufgrund ihrer Fellfarbe als angsteinflößend oder gefährlich.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Das Phänomen, dass schwarze Tiere seltener adoptiert werden, ist in den USA als „Black Dog Syndrome“ bekannt. Das sind die Gründe, die die befragten Tierheime als mögliche Gründe für die Unbeliebtheit ihrer schwarzen Schützlinge angaben:

  • Ästhetik

    Die Ästhetik spielt bei der Entscheidung für oder gegen ein Tier ganz klar eine große Rolle. 22 Prozent der befragten Tierheime geben das Aussehen als möglichen Grund an, bei Katzen sind es sogar 32 Prozent. Schwarze Tiere gelten als weniger fotogen, denn das schwarze Fell erschwert es, die Vierbeiner erkennbar zu fotografieren. In Zeiten von Social Media ist das für viele Hunde- und Katzenfreund:innen scheinbar sehr wichtig. Ein weiterer Grund könnte auch sein, dass viele Menschen schwarze Tiere nicht so schön finden.

  • Angst

    Angst wird als Grund bei Hunden (30 Prozent) wesentlich häufiger als bei Katzen (4 Prozent) genannt. Häufig empfinden Menschen schwarzes Fell als bedrohlich oder gehen davon aus, dass Hunde mit schwarzem Fell aggressiver oder gefährlicher seien. Eine Studie von Fratkin und Baker bestätigt, dass Menschen Hunden unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale zuschreiben, die allein auf den physischen Merkmalen des Hundes beruhen. Die Fellfarbe eines Tieres sagt jedoch nichts über seinen Charakter aus.

  • Aberglaube & Vorurteile

    Am häufigsten gaben die Tierheime bei Katzen und Hunden als Grund Aberglaube und Vorurteile an. Von dem Mythos, dass schwarze Katzen in bestimmten Situationen Unglück bringen sollen, hast du bestimmt schon mal gehört. Allgemein werden schwarzen Tieren häufiger Vorurteile entgegengebracht. Das mag auch daran liegen, dass man ihre Mimik weniger gut erkennt.

Auch schwarze Tiere verdienen eine Chance

Der Aberglaube der unglücksbringenden schwarzen Katze ist weit verbreitet.
Der Aberglaube der unglücksbringenden schwarzen Katze ist weit verbreitet.
(Foto: CC0 / Pixabay / ClaudiaWollesen)

Wenn du ein Tier adoptieren möchtest, weißt du jetzt, dass du etwas bewegen kannst; denn auch schwarze Tiere verdienen eine Chance. Sie sind mindestens genauso liebenswert wie ihre andersfarbigen Artgenossen.

Falls du ein Haustier bei dir aufnehmen möchtest, solltest du dir in jedem Fall im Klaren darüber sein, was das bedeutet. Informiere dich intensiv, ob du und deine Lebenssituation für ein Tier geeignet sind und du dem Tier das geben kannst, was es braucht. Falls nein, ist vielleicht eine Tierpatenschaft oder beispielsweise Katzen-/Hundesitting in der Nachbarschaft passender für dich.

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