Deine Skijacke hält im Winter nicht nur beim Wintersport, sondern auch bei kalten Temperaturen im Alltag warm und trocken. Damit das auch so bleibt, gibt es einige Dinge, die du bei der Pflege und beim Waschen beachten solltest.
Du solltest deine Winterkleidung ordnungsgemäß waschen und gut pflegen, um die Qualität und optimale Funktion der Kleidungsstücke zu erhalten. Die entsprechenden Empfehlungen zur Pflege von Winterjacke und Co. unterscheiden sich je nach Material der Textilien. Ganz schön kompliziert, da den Überblick zu behalten. Aber keine Bange, wir haben für dich die wichtigsten Hinweise zusammengestellt, mit denen du deine Winterjacke richtig waschen kannst.
Pflegehinweise beachten
Bei der Auswahl der richtigen Pflege für deine Winterkleidung kommt es zunächst darauf an, aus welchen Materialien diese besteht. Außerdem kann es je nach Verarbeitung spezielle Pflegeanweisungen des Herstellers geben. Konsultiere daher immer zuerst die Hinweise auf dem Etikett im Inneren deine Skikleidung: Dort findest du alle relevanten Angaben zum Material sowie Anweisung dazu, wie die Kleidung zu waschen ist. Halte dich unbedingt an diese Angaben.
Für die meisten Skijacken gelten die folgenden Empfehlungen:
- Wasche deine Skijacke nur bei Bedarf: Wenn sie sehr dreckig ist oder du stark geschwitzt hast, gehört die Jacke in die Wäsche. Zu häufiges Waschen beschädigt jedoch die Membran und beeinflusst die wasserabweisenden Qualitäten des Materials ebenso wie starke Verschmutzungen und Schweißrückstände. Gib deine Jacke daher bei Bedarf unbedingt in die Wäsche. Vermeide es aber, deine Skikleidung nach jedem Tragen zu waschen, wenn sie eigentlich noch sauber ist. Leichte Flecken bekommst du oft auch mit einem nassen Lappen heraus. Wenn du nur leicht geschwitzt hast, genügt es auch, wenn du die Jacke zum Auslüften für ein paar Stunden raushängst.
- Wähle am besten Waschmittel, welches speziell für Funktionskleidung geeignet ist. Diese sind so konzipiert, dass sie die Imprägnierung der Jacke schonen und die isolierenden Eigenschaften nicht beeinträchtigen.
- Bei Daunenjacken solltest du Waschmittel für Daunen nutzen. Es gibt auch Waschmittel für Funktionskleidung, welches sich ebenfalls für Daunenjacken eignen. Dies ist aber nicht immer der Fall. Lies deshalb immer gründlich die Etiketten und Anwendungshinweise auf der Verpackung des Waschmittels.
- Verwende zum Waschen ausschließlich Flüssigwaschmittel, da Pulver die Membran verkleben und so die Beschaffenheit des speziellen Materials von Skikleidung beeinträchtigten kann.
- Nutze keinen Weichspüler oder andere Wäschezusätze und verzichte auf Waschmittel mit Bleichmittel.
- Achte darauf, das Waschmittel je nach Verschmutzungsgrad richtig zu dosieren. Zu viel Waschmittel kann das Material der Winterkleidung schädigen. Hinweise für das korrekte Dosieren des Waschmittels kannst du den Anweisungen auf der Verpackung entnehmen.
- Wasche Skijacken bei 30 Grad Celsius mit der Einstellung „Synthetik“ bei maximal 800 Umdrehungen. Achtung: Bei Daunen ist ein Synthetik-Waschprogramm ungeeignet. Für Daunenjacken solltest du daher ein spezielles Wäscheprogramm für Daunen verwenden oder die Jacke von Hand waschen, je nach Angaben des Herstellers.
- Bei Daunenjacken kannst du drei bis vier Tennisbälle mit in die Maschine geben. Diese helfen, die Daunen aufzulockern. Achte darauf, keine neuen Tennisbälle zu verwenden, denn diese können abfärben.
- Nimm die Jacke unmittelbar nach Beenden des Waschvorgangs aus der Maschine.
Skijacke waschen – so geht's
Mit der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung bist du bei der Wäsche der meisten Winterjacken auf der sicheren Seite:
- Vergiss nicht vor der Wäsche deine Taschen zu leeren.
- Schließe alle Klett- und Reißverschlüsse.
- Drehe das Kleidungsstück von innen nach außen. So vermeidest du, dass Schriftzüge und Verzierungen an der Außenseite während der Wäsche Schaden nehmen.
- Verwende eine angemessene Dosis des Flüssigwaschmittels (Erinnerung: kein Pulver verwenden): Bei mäßiger oder geringer Verschmutzung reicht eine kleine Menge Waschmittel. Bei starker Verschmutzung kannst du etwas mehr zugeben.
- Stell das Wäscheprogramm ein: bei Funktionskleidung „Synthetik“ 30 Grad Celsius, maximal 800 Umdrehungen pro Minute. Bei Daunen wählst du entsprechend ein Wäscheprogramm für Daunen.
- Besonders bei Daunenjacken kann eine zweite Spülung und ein anschließender Schleudergang sinnvoll sein, um alle Reste des Waschmittels aus den Daunen zu entfernen.
- Nimm deine Kleidung unmittelbar nach Beendigung des Waschvorgangs aus der Maschine und beginne mit der Trocknung.
So trockest du deine Winterjacke richtig
Je nachdem, aus welchem Material deine Skijacke besteht, unterscheiden sich die Empfehlung beim Trocknen. Für Jacken aus Synthetikmaterialien gelten andere Anweisungen als für Daunenjacken.
Skikleidung aus Synthetikmaterialien
- Kleidung aus synthetischen Fasern kannst du ganz einfach an der Luft trocknen: Lass dazu das Kleidungsstück nach der Wäsche auf links gedreht und hänge es einfach auf eine Wäscheleine oder einen Kleiderbügel.
- Anschließend kannst du mit einem Bügeleisen (maximal auf 110 Grad Celsius eingestellt und ohne Dampf) die wasserdichte Außenschicht reaktivieren: Lege dazu ein Handtuch über den Stoff und bügle mit schnellen Bewegungen darüber.
Daunenjacken
Im Normalfall ist für die meisten Kleidungsstücke ein Trockner weder nötig noch empfehlenswert, besonders aus ökologischer Sicht. Materialien aus Daunen sollten jedoch unbedingt im Trockner getrocknet werden, da anderenfalls das Risiko groß ist, dass die Daunen verkleben und das Kleidungsstück verformt und seine Funktion beeinträchtigt wird. In diesem Fall ist also die Wahl eines Trockners mit Blick auf Nachhaltigkeit durchaus sinnvoll, da du so verhinderst, dass du eine Jacke entsorgen musst, welche dir anderenfalls noch jahrelang treue Dienste leisten könnte.
Das Trocken deiner Daunenjacke im Trockner funktioniert so:
- Gib die Jacke unbedingt direkt nach der Wäsche in den Trockner, um zu vermeiden, dass die Daunen zu verklumpen beginnen.
- Wähle entweder ein Programm speziell für Daunen oder stelle den Schongang ein.
- Die Temperatur sollte höchstens 40 Grad betragen. Höhere Temperaturen schädigen die Daunen.
- Gib die Daunenjacke alleine ohne andere Wäschestücke in den Trockner.
- Auch hier kannst du Tennisbälle hinzugeben, damit die Daunen besser aufgelockert werden.
- Du solltest den Trocknungsvorgang etwa alle 30 Minuten pausieren und die Jacke vorsichtig schütteln. Das dient ebenfalls der Auflockerung der Daunen. Setze danach den Trocknungsvorgang fort und wiederhole dies so lange, bis die Jacke vollständig trocken ist. Das Ganze kann mehrere Zyklen dauern und mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Plane für die Wäsche und Trocknung deiner Daunenjacke also entsprechend viel Zeit ein.
Alles, was du sonst zur Pflege und Wäsche von Daunenjacken wissen solltest, erfährst du in diesem Artikel: Daunenjacke waschen: So werden die Federn sauber und trocken.
Gore-Tex Materialien
Alles zum Waschen und zur Pflege von Kleidung aus Gore-Tex findest du in diesem Artikel: Gore-Tex waschen: So hast du lange was davon
Tipps für nachhaltige Wintermode
Skikleidung ist nicht nur teuer, sondern auch in der Herstellung und aufgrund der Materialien meist nicht als besonders umweltfreundlich bekannt. Auch die Entsorgung kann bei nicht fachgerechtem Vorgehen problematisch sein. All das sind gute Gründe, um besonders gut auf deine Skikleidung achtzugeben, damit du lange etwas davon hast und so nicht nur der Umwelt, sondern auch deinem Geldbeutel einen Gefallen tust. Hier kommen einige Tipps, mit denen du bei deiner Wintergarderobe auf mehr Nachhaltigkeit achten kannst:
1. Achte auf die richtige Aufbewahrung
Vermeide es, deine Winterjacken lange Zeit zusammengeknüllt in verschlossenen Beuteln oder Koffern aufzubewahren. Besonders wenn noch etwas Feuchtigkeit in den Materialien zurückgeblieben ist, kann eine solche Aufbewahrung das Material stark beeinträchtigen. Lagere deine Winterkleidung also immer gut getrocknet und zusammengelegt im Schrank oder auf einem Kleiderbügel. Zudem solltest du darauf achten, deine Skikleidung sauber aufzubewahren. Denn alte Verschmutzungen gehen besonders schwer aus der Kleidung heraus.
2. Reparieren statt wegschmeißen
Ein kleiner Riss oder Abrieb in der Skijacke ist noch lange kein Grund, diese zu entsorgen. In den meisten Fällen können kleine Schäden ganz einfach selbst behoben werden. Die entsprechenden Materialien gibt es in fast allen Geschäften mit Haushaltsabteilung. Außerdem bieten viele Läden für Outdoor-Kleidung Reparaturservices an. Dazu bringst du deine Kleidung entweder direkt zum Laden oder beantragst den Service online und sendest deine Klamotten dann an die entsprechende Adresse. Einen solchen Service gibt es zum Beispiel über Bergfreunde.de.
3. Umweltfreundliche und recyclingfähige Materialien
Mittlerweile gibt es gute ökologischere Alternativen zu herkömmlicher Winter- und Outdoor-Kleidung: Statt Daunenjacken kannst du beispielsweise Füllungen aus Bio-Baumwolle oder Kapok-Fasern wählen. Winterjacken mit Kapok-Füllung bekommst du zum Beispiel online bei Avocadostore. Bei Marken wie Vaude oder Patagonia findest du auch Jacken mit Füllungen aus vollständig recyceltem Polyester oder Primaloft als Daunenersatz (beide Marken führen auch recyclingfähige Winterkleidung). Primaloft ist mit Hinblick auf den Tierschutz eine gute Alternative zu Daunen. Jedoch hat Primaloft den Nachteil, dass es aus Polyester besteht und deshalb nicht besonders umweltfreundlich ist. Wie so oft gibt es hier also nicht die eine perfekt nachhaltige Alternative.
4. Winterkleidung gebraucht kaufen oder leihen
Gute Winterkleidung ist für Beständigkeit geschaffen. Daher findest du besonders für die Wintergarderobe meist leicht Produkte aus zweiter Hand, die noch prima in Schuss und vergleichsweise günstig sind. Durch den Kauf von gebrauchter Winterkleidung umgehst du nicht nur die Problematiken der Fast-Fashion-Industrie, sondern erstehst auch günstigere Kleidungsstücke, die in vielen Fällen neuwertig sind und von Verkäufer:innen andernfalls nur entsorgt würden. Davon haben nicht nur eure beiden Seiten etwas, sondern du tust auch der Umwelt etwas Gutes.
Falls du nur für eine bestimmte Gelegenheit eine Winterjacke oder Skihose brauchst, kannst du deine Skikleidung auch einfach ausleihen. Das geht sowohl über bestimmte Onlineangebote als auch direkt vor Ort in einigen Skigebieten oder Hotels. Informiere dich vor deinem Skiurlaub einfach über die Möglichkeit der Ausleihe von Skikleidung vor Ort.
5. Verkaufen statt entsorgen
Deine Skikleidung, die vielleicht noch funktionsfähig ist, die du aber nicht mehr trägst, kannst du am besten verkaufen, anstatt sie zu entsorgen. Bringe die bestmöglich aufbereiteten Klamotten einfach zu lokalen Geschäften für Secondhand-Kleidung oder verkaufe sie online, zum Beispiel auf Vinted.de oder Momoxfashion.de.
6. Fachgerechte Entsorgung
Der Nabu empfiehlt, stark abgetragene und beschädigte Kleidungsstücke bei kommunalen Sammelstellen abzugeben und nicht im Hausmüll zu entsorgen. Auch bei extrem starken Farbverschmutzungen oder irreparablen Schäden gehört deine Skikleidung nicht in den Restmüll, sondern sollte beim regionalen Wertstoffhof abgegeben werden. Einige Hersteller bieten auch an, die von ihnen verkauften ausgedienten Kleidungsstücke für die Entsorgung oder fürs Recycling zurückzunehmen. Informiere dich dazu auf den Webseiten der Firmen oder direkt im Geschäft.
Zudem hast du auch die Möglichkeit, ausgediente Klamotten in kreativen DIY-Projekten wiederzuverwenden. Alte Skikleidung kann zum Beispiel zu Rucksäcken, Taschen oder einer wärmenden Patchwork-Decke für draußen umfunktioniert werden.
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