GPS ist fantastisch – wenn es funktioniert! Als Back-up solltest du auch einen Kompass benutzen können. Wir erklären es dir anhand einer Foto-Anleitung.
Schon seit hunderten von Jahren benutzen Seefahrer:innen und Reisende den Kompass. Die magnetische Nadel richtet sich nach dem Magnetfeld der Erde aus und zeigt immer nach Norden. Weißt du, wo Norden ist, kannst du auch alle anderen Himmelsrichtungen bestimmen.
Beim Wandern nach Kompass sprichst du meistens von einer Richtung in Grad. Norden ist Null Grad und ebenfalls 360 Grad. Osten ist 90 Grad, Süden 180 Grad und Westen 270 Grad. Sobald du deine Richtung mithilfe von Karte und Kompass ermittelt hast, weißt du zum Beispiel, dass du „Richtung 120 Grad“ wandern musst.
Kompass mit Karte benutzen
Auf jeder Karte befindet sich (mindestens) eine aufgezeichnete Kompassnadel. Hier legst du nun deinen Kompass daneben, und richtest die Karte so aus, dass sie ebenfalls nach Norden zeigt. Danach legst du den Kompass an deine aktuelle Position und siehst auf wie viel Grad dein Ziel liegt.
Dies funktioniert mit einem einfachen Kompass wie hier auf dem Bild – noch besser allerdings mit einem professionellen Kompass wie zum Beispiel der Suunto Kompass A-30 (zu kaufen bei Amazon). Suunto aus Finnland ist die mit Abstand berühmteste Kompass-Marke (vergleichbar mit Victorinox für Taschenmesser). Das Besondere an Suunto-Kompassen ist die flüssigkeitsgelagerte Kapsel, welche sich in alle Gradrichtungen einstellen lässt. Du legst einen solchen Kompass auf die Karte – gleichst die rote Linie nach Norden ab – drückst auf den Kompass und kannst so die Richtung, in die du laufen musst, speichern.
Kenne die Weglänge
Du hast nun drei wichtige Daten ermittelt:
- deine Position
- dein Ziel
- deine Richtung
Dazwischen ziehst du eine Linie und überprüfst dann anhand der Scala deiner Karte die Entfernung. Am besten geht dies mit einem Lineal. Hast du kein Lineal, musst du dir mit einem Stück Holz oder ähnlichem behelfen.
Faustregel:
Für drei Kilometer benötigst du im Gelände rund eine Stunde (gehst du zügig, kannst du auch vier Kilometer schaffen)
Bei anspruchsvollem Gelände (Berge, Dünen, Dschungel) benötigst du wesentlich länger.
Nun hast du eine weitere wichtige Information:
- Die Weglänge und wie lange du ungefähr laufen musst.
Studiere deinen Weg, bevor du losläufst
Gehe taktisch vor. Du weißt nun zum Beispiel, dass du für etwa 40 Minuten in Richtung 120 Grad laufen musst. Jetzt sehe dir die Karte genau an und visualisiere im Vorfeld den Weg zu deinem Ziel.
Beispiele für mögliche Anhaltspunkte auf deinem Weg:
- Es gibt einen weit entfernten Berg, den du während der gesamten Strecke zu deiner Rechten siehst.
- Nach etwa der Hälfte der Strecke kommt ein See, ein Fluss?
- Du passierst einen eingezeichneten Weg.
- Du durchquerst ein Tal.
Durch Merkmale dieser Art weißt du unterwegs, dass du richtig läufst und deinem Ziel näher kommst. Bemerkst du eine Abweichung, ist es Zeit, deine Position erneut zu ermitteln.
Wichtigste Regel beim Wandern nach Kompass
Vertraue immer dem Kompass! So sagt es zum Beispiel der britische Survival-TV-Experte Bear Grylls (bekannt aus „You vs. Wild“ und anderen Formaten). Allzu oft würde es in einer Gruppe vorkommen, dass jemand meint er:sie habe das „Gefühl“ der Weg sei (abweichend vom Kompass) etwas mehr in diese oder jene Richtung.
Hierzu solltest du wissen: Ein Kompass ist ein Messinstrument, dessen Gültigkeit sich millionenfach auf dieser Erdkugel bestätigt hat – das Bauchgefühl deiner:s Weggefährt:in hingegen nicht.
Weiterlesen auf Utopia.de
- Himmelsrichtungen bestimmen: So kannst du dich orientieren
- Wander-Apps – das sind die besten 2
- Wanderurlaub in Deutschland – diese Möglichkeiten hast du
War dieser Artikel interessant?