Mehr Tomaten, weniger Krankheiten: Wer die Pflanzen richtig beschneidet, kann von einer üppigeren Ernte profitieren und hält die Tomaten gesund. Wie der richtige Rückschnitt aussehen sollte, erfährst du hier.
Tomaten wachsen schnell und üppig – oft zu üppig. Ohne gezielte Pflege stecken sie ihre Energie in Blätter und Triebe statt in Früchte. Das Ergebnis: viele Blätter, wenig Tomaten. Wer regelmäßig schneidet, hält die Pflanze gesund, verbessert die Belüftung und sorgt dafür, dass sie größere, aromatischere Früchte bildet.
Tomatensorten: Nicht jede Tomate braucht einen Rückschnitt
Bevor du zur Schere greifst, solltest du wissen, mit welcher Tomatensorte du es zu tun hast. Denn nicht jede Pflanze braucht denselben Schnitt.
Determinierte Sorten
- Determinierte Sorten (oder Strauchtomaten) wachsen kompakt und hören nach dem Setzen von Blüten und Früchten von selbst auf zu wachsen. Die Tomatensorten ‚Roma‘ oder ‚Tiny Tim‘ gehören etwa zu dieser Art. Ihr Hauptvorteil: Sie benötigen weniger Pflege und sind ideal für Töpfe, kleine Gärten oder Balkone.
- Wichtig: Ein starker Rückschnitt kann bei bestimmten Buschtomaten sogar den Ertrag verringern, weil du potenzielle Blüten entfernst.
Indeterminierte Sorten
- Indeterminierte Sorten (oder Stabtomaten) wachsen hingegen kontinuierlich – über Wochen oder Monate. Sie bilden ständig neue Blätter, Triebe, Blüten und Früchte, solange es das Wetter zulässt. Ohne regelmäßiges Beschneiden wuchern sie schnell und verschwenden Energie auf zu viele Seitentriebe. Diese Sorten profitieren am meisten von regelmäßigem Rückschnitt – so bleibt die Pflanze gesund und ermöglicht es dir, zahlreiche Tomaten zu ernten.
- Beispiele für Stabtomaten sind etwa ‚Moneymaker‘, ‚Black Krim‘, ‚Berner Rose‘ oder ‚Green Zebra‘.
Tomaten zurückschneiden: So geht’s
Du hast es mit einer indeterminierten Sorte zu tun? Dann solltest du einen Rückschnitt einplanen und dabei Folgendes beachten:
- Zeitpunkt: Beginne mit dem Schnitt, sobald die Pflanze etwa 30 bis 60 Zentimeter hoch ist oder die Stütze erreicht. Idealerweise schneidest du Tomaten zwischen Mai und August. Schneide vorzugsweise am frühen Morgen nach dem Abtrocknen – so minimierst du Krankheitsrisiken. Bei Regen oder während einer starken Hitze- und Dürreperiode solltest du keinen Rückschnitt vornehmen.
- Werkzeugpflege: Sterilisiere Scheren vor dem Rückschnitt und zwischen dem Beschneiden unterschiedlicher Pflanzen mit Alkohol oder zehnprozentiger Bleichlösung. So vermeidest du die Übertragung von Tomaten-Krankheiten.
- „Suckers“ entfernen: Suckers sind Seitentriebe, die im Winkel von Hauptstamm und Seitentrieb wachsen. Entferne sie, wenn sie zwei bis zehn Zentimeter lang sind – entweder per Hand oder mit sauberen Scheren.
- Bodennähe freihalten: Schneide alle Triebe und Blätter bis etwa 30 Zentimeter über dem Boden weg. Sie erhöhen das Risiko von Bodenkrankheiten.
- Überlange Triebe entfernen: Wuchern starke Triebe über die Rankhilfe hinaus, kürze sie direkt über dem letzten Fruchtansatz.
- Triebspitzen entfernen: Im Spätsommer und Herbst lohnt es sich zudem, späte Tomatenblüten abzuknipsen. So ermöglichst du es der Pflanze, ihre ganze Energie in bereits vorhandene Früchte zu stecken.