Wenn Tomaten am Strauch platzen, ist das ärgerlich – besonders, wenn sie noch gar nicht reif sind. Mit der richtigen Pflege kannst du das Risiko verringern, dass deine Tomaten Risse bekommen.
Rot, prall und fest – so wünschen sich Gärtner:innen ihre Tomaten zur Erntezeit. Allerdings gibt es verschiedene Probleme, die dieser Erwartung schnell einen Strich durch die Rechnung machen können – seien es Probleme bei der Reifung, gängige Tomaten-Krankheiten oder Tomaten, die nicht wachsen.
Ein weiteres verbreitetes Ärgernis ist es, wenn die Früchte am Strauch platzen. Sie sind dann besonders anfällig für eindringende Feuchtigkeit und Schimmel. Sind sie schon reif, kannst du sie häufig noch retten, indem du sie sofort erntest und verzehrst. Unreife Tomaten, die platzen, musst du aber in der Regel wegwerfen und verlierst damit einen Teil der Ernte.
Nicht immer lässt sich das Aufplatzen der Tomaten verhindern, denn schuld daran können auch äußere Faktoren sein, die du nicht vollständig beeinflussen kannst. Indem du deine Tomatenpflanzen richtig pflegst, kannst du das Risiko platzender Früchte aber zumindest verringern.
Warum platzen Tomaten?
Wenn deine Tomaten Risse bekommen und aufplatzen, kann das unterschiedliche Gründe haben. Meist sind aber die Witterungsverhältnisse schuld: Das Aufplatzen der Tomaten kann zum Beispiel eine Reaktion auf einen plötzlichen Temperaturabfall nach einer längeren Wärme- oder Hitzeperiode sein, wie die nordrhein-westfälische Landwirtschaftskammer informiert. Gerade gegen Ende des Sommers könne das vorkommen, weil die Tage wieder kürzer und die Nächte kühler werden – und die Erntezeit von Tomaten fällt schließlich normalerweise in den Spätsommer.
Auf die Außentemperaturen hast du natürlich keinen Einfluss. In einem anderen Bereich kannst du dem Aufplatzen deiner Tomaten aber aktiv selbst entgegenwirken: Ein weiterer häufiger Grund für aufreißende Früchte ist der Landwirtschaftskammer zufolge nämlich falsches Gießen. Wenn du deine Tomatenpflanzen nach längerer Hitze und Trockenheit besonders großzügig gießt, ist das vielleicht gut gemeint, kann aber das Risiko erhöhen, dass die Tomaten platzen.
Tomaten richtig gießen und Risse verhindern
Wenn starker Regen auf längere Trockenheit folgt (oder umgekehrt), kann auch das zu platzenden Tomaten führen. Das liegt daran, dass die Pflanzen mit den großen Wassermengen überfordert sind: Die Wurzeln nehmen mehr Wasser auf, als die Blätter durch Verdunstung wieder abgeben können. In der Folge platzen die Tomaten am Strauch. Du kannst deine Tomaten vor solchen Umwelteinflüssen schützen, indem du sie nicht im Freiland, sondern in einem Gewächshaus anbaust.
Das gleiche Phänomen tritt bei künstlicher Bewässerung auf, also beim Gießen der Tomaten: Übertreibst du es mit den Wassergaben, können sich leicht Risse in den Tomaten bilden. Grundsätzlich ist es deshalb nicht empfehlenswert, die Sträucher nach einer längeren Trockenperiode besonders üppig zu gießen. Stattdessen solltest du deine Tomaten regelmäßig mit gleichbleibenden Wassermengen gießen und darauf achten, die Bodenfeuchte möglichst konstant zu halten.
Am besten funktioniert das, wenn du einen Gießplan aufstellst und die Tomaten immer zur gleichen Zeit wässerst. Unter normalen Bedingungen reicht es aus, einmal täglich zu gießen. Am besten eignet sich zum Gießen im Sommer der frühe Morgen. Bei großer Hitze und Trockenheit kann es aber auch nötig sein, morgens und abends zu gießen.
Ob deine Tomaten neues Wasser brauchen oder nicht, kannst du leicht überprüfen, indem du einen Finger zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde steckst: Ist der Boden noch feucht, kannst du mit dem Gießen noch aussetzen und bis zum nächsten Tag warten. Wenn die Erde dagegen schon angetrocknet ist, brauchen die Pflanzen Wassernachschub.
Tomaten platzen: Weitere mögliche Gründe
Die häufigsten Gründe für platzende Tomaten sind also Temperaturabfälle und zu starke Schwankungen in der Wasserversorgung. Es können aber auch andere Ursachen dahinterstecken:
- Zu starkes Ausgeizen: Beim Ausgeizen von Tomaten entfernst du die Seitentriebe der Pflanzen, deren Versorgung sie viel Energie kostet. So kann sie mehr Kraft in die Früchte stecken und deine Tomaten wachsen üppiger. Übertreibst du es allerdings beim Entfernen von Trieben und Blättern, kann das negative Folgen haben und unter anderem auch dazu führen, dass Tomaten aufplatzen. Die Blätter helfen nämlich dabei, den Wasserhaushalt der Pflanze zu regulieren, indem sie das aufgenommene Wasser durch Verdunstung wieder abgeben. Nimmt der Tomatenstrauch über die Wurzeln mehr Wasser auf, als die Blätter abgeben können, tritt also ein ähnlicher Effekt ein wie beim übermäßigen Gießen: Die Pflanze ist damit überfordert, die Wassermengen zu verarbeiten.
- Zu viel (Stickstoff): Tomaten brauchen Stickstoff zum Wachsen – sie mit zu viel Stickstoff zu düngen, kann aber schädlich für die Pflanzen sein. Generell solltest du es beim Düngen nicht übertreiben, denn sonst kann es passieren, dass die Früchte schneller wachsen als ihre Haut – dass sich Risse bilden, ist dann vorprogrammiert.
- Zu spätes Ausbrechen der Triebspitzen: Die Triebspitzen der Tomatenpflanze wegzunehmen, kann ab Mitte August sinnvoll sein, wenn die Sträucher schon viele Früchte tragen und ihr Wachstum deshalb verlangsamen sollen. Wenn du die Triebspitzen nicht entfernst, kann das dafür sorgen, dass die Früchte aufgrund des zu starken Wachstums zu platzen beginnen – genau so, wie wenn du zu stark ausgeizt.
Was tun mit geplatzten Tomaten?
Wenn du an deinen Sträuchern geplatzte Tomaten entdeckst, musst du sie nicht unbedingt gleich entsorgen. Kannst du keinen Schimmel oder Pilzbefall feststellen, ist die Tomate in der Regel noch essbar. Das gilt vor allem bei trockenen Rissen, bei denen das Innere der Frucht nicht offenliegt. Du solltest sie dann allerdings möglichst schnell verarbeiten – zum Beispiel zu einem leckeren Tomatensalat.
Bei offenen Rissen solltest du vorsichtiger sein und die Früchte besonders sorgfältig auf Anzeichen von Schimmel oder Fäulnis prüfen. Im Zweifelsfall entsorgst du sie zum Schutz deiner Gesundheit besser.
Egal aber, ob du die geplatzten Tomaten noch essen kannst oder nicht: Entferne sie immer sofort vom Strauch, wenn du sie entdeckt hast. Sie stellen wegen ihrer Anfälligkeit für Schimmel und Pilze eine Gefahr für den gesamten Strauch dar.
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