Spart Geld und Energie: 8 Zeichen, dass es Zeit für einen Heizungstausch ist

Alter Heizkörper
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay.de – cnaujalis

Gehörst du zu den Millionen Haushalten in Deutschland, die mit Öl oder Gas heizen? Zwar sind solche fossilen Heizungen längst angezählt – aber nicht immer ist klar, wann der beste Zeitpunkt für einen Tausch ist. Einige Szenarien sprechen klar dafür, schnell zu handeln.

Solange die alte Heizung noch läuft, ist die Motivation für einen Austausch meistens gering. Dabei ist es oft sinnvoll, nicht erst zu warten, bis die Heizung im Betrieb zu teuer wird, störanfällig wird oder kaputtgeht. Denn ineffiziente Anlagen verursachen hohe Heizkosten und CO2-Emissionen und drücken zudem den Wert der Immobilie.

Durch das Gebäudeenergiegesetz und die deutschen Klimaziele ist klar: Spätestens in 20 Jahren ist Schluss mit Öl- und Gasheizungen. Irgendwann in den kommenden Jahren müssen sich also alle, die ein Haus besitzen, Gedanken über ein alternatives Heizsystem machen.

In folgenden Fällen solltest du bereits jetzt einen Austausch deiner alten Heizung gegen eine moderne, klimaschonende Anlage planen – meist eine Wärmepumpe, seltener auch eine Holzpelletheizung, Hybridheizung oder Infrarotheizung.

Die Heizung ist älter als 30 Jahre

Das Gebäudeenergiegesetz sieht vor, dass fossile Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden müssen. Es gibt zwar diverse Ausnahmen, doch wenn deine Heizung bereits so alt ist oder nahe dran, lohnt es sich höchstwahrscheinlich eh, einen Heizungstausch zu planen. Alte Gas- und Ölheizungen haben in der Regel einen höheren Energieverbrauch und verursachen damit auch höhere Heizkosten und CO2-Emissionen als jüngere Modelle.

Am besten wartest du nicht bis die 30 Jahre wirklich überschritten sind, sondern planst den Tausch bereits frühzeitig, um nicht unter Druck zu geraten.

Die Heizung hat einen hohen Brennstoffverbrauch

Ältere Heizungen, die viel Gas oder Öl brauchen, um genügend Wärme zu erzeugen, sind im Betrieb teuer. Dabei sollte man unbedingt bedenken, dass die Heizkosten allein durch den steigenden CO2-Preis in den kommenden Jahren noch höher werden. Manche Prognosen gehen von einem sprunghaften Anstieg des CO2-Preises 2027 aus, bis hin zu einer Verdopplung.

Auch wenn die Investition in eine neue Heizung – etwa eine Wärmepumpe oder Holzpelletheizung – erst einmal hoch ist, kann man mit einer gut eingestellten modernen Heizanlage schnell sehr hohe Heizkosten einsparen und die Anschaffung amortisiert sich im besten Fall rasch. Wenn du die staatliche Förderung nutzt, spart dir das zwischen 30 und 70 Prozent der Kosten (s.u.).

Die Heizung fällt häufig aus – oder geht kaputt

Falls deine Heizung bereits älter ist und auffallend oft ausfällt oder häufige Reparaturen braucht, solltest du dich fragen, ob diese Investitionen sich noch lohnen. Bevor du viel Geld in den Erhalt einer ineffizienten Heizung steckst, kann es sinnvoller sein, in eine neue Heizung zu investieren.

Falls die alte Öl- oder Gasheizung irreparabel kaputt ist, solltest du sie direkt durch eine Wärmepumpe oder andere klimaschonende Heizung ersetzen. Spätestens ab 2026 oder 2028, wenn die kommunale Wärmeplanung steht, darfst du – nach einer Übergangsfrist – laut Gebäudeenergiegesetz ohnehin nur noch eine Heizung einbauen, die zu mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzt.

Wichtig: Viele Heizungshersteller konzentrieren sich inzwischen auf klimaschonende Heizungen wie Wärmepumpen. Deshalb musst du damit rechnen, dass sie früher oder später keine Ersatzteile mehr für alte fossile Heizungen anbieten. Wenn sich das bereits abzeichnet – etwa in Rücksprache mit deinem Installationsbetrieb oder Hersteller – plane am besten frühzeitig einen Heizungstausch.

Das Gebäude fällt in die schlechtesten Effizienzklassen

Die EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) verpflichtet Deutschland, den Energieverbrauch der Wohngebäude zu senken – insbesondere durch Renovieren der ineffizientesten Gebäude. Zwar gibt es (noch) keine direkte Sanierungspflicht für Wohngebäude. Doch es ist abzusehen, dass der Druck hier in den kommenden Jahren erhöht wird.

Sowieso kann eine energetische Sanierung mit Heizungstausch hohe und weiter steigende Heizkosten einsparen, Emissionen mindern und den Immobilienwert erhöhen.

Du planst, dein Haus zu verkaufen oder zu vererben

Eine Sanierung mit Heizungstausch steigert den Wert von Immobilien deutlich. Umgekehrt müssen Hausbesitzende mit unsanierten Altbauten und fossilen Heizungen sich auf deutlich geringere Verkaufspreise einstellen, warnen diverse Fachleute.

Einer Erhebung von Immobilienscout24 zufolge haben Häuser mit Wärmepumpe bereits heute einen um über 40 Prozent höheren Verkaufswert als solche ohne. Gerade wenn ein Verkauf in den kommenden Jahren geplant ist, kann es sich darum lohnen, vorher die Heizung zu tauschen.

Du weißt, dass kein Fernwärmeanschluss kommt

Manche Kommunen in Deutschland haben ihre kommunale Wärmeplanung bereits abgeschlossen oder sind bald so weit. In diesen Fällen kannst du bereits einfach herausfinden, ob deine Straße irgendwann an ein Fernwärmenetz kommt oder nicht.

Wenn bereits klar ist, dass dein Gebäude nicht an ein Wärmenetz angeschlossen wird, kannst du anfangen, zu planen, wie du in Zukunft am sinnvollsten heizt. Wenn noch eine ältere Gas- oder Ölheizung eingebaut ist, ist jetzt ein guter Zeitpunkt mithilfe einer Energieberatung deine Optionen abzuklären – bevor deine Heizung fehleranfällig wird oder kaputtgeht.

Du installierst eine Photovoltaikanlage

Wenn du planst, eine PV-Anlage zu installieren oder bereits eine hast, ist die Kombination mit einer Wärmepumpe oft besonders lohnend: Du kannst die Wärmepumpe sehr günstig mit deinem selbst erzeugten Solarstrom betreiben. Gleichzeitig erhöhst du den Eigenverbrauchsanteil deines PV-Stroms, was die Wirtschaftlichkeit der Anlage meist verbessert.

Die Förderbedingungen könnten sich ändern

Die staatliche Förderung für einen Heizungstausch ist derzeit großzügig: Je nach Voraussetzung kann man zwischen 30 und 70 Prozent der Investitionskosten erstattet bekommen.

Allerdings gilt erstens der 20-Prozent-„Geschwindigkeitsbonus“ in dieser Höhe nur noch bis 2028. Und zweitens lassen politische Debatten befürchten, dass Bedingungen und Höhe der Förderung sich bald ändern könnten. Wenn sich bereits abzeichnet, dass ein Heizungstausch notwendig wird, ist jetzt deshalb ein günstiger Zeitpunkt, um zu handeln und die hohen staatlichen Zuschüsse mitzunehmen.

Neues Heizsystem einbauen: Unabhängige Energieberatung nutzen 

Eine Energieberatung hilft herauszufinden, welche klimaschonende Heizungsart sich für dein Haus eignet. Denn speziell beim Umstieg von fossilen Heizungen gibt es einige Fallstricke. Wir empfehlen deshalb, frühzeitig eine unabhängige Energieberatung hinzuzuziehen. So kannst du zum Beispiel weitere Sanierungsmaßnahmen erkennen oder die optimale Leistung einer Wärmepumpe ermitteln lassen. Informiere dich am besten auch vorab zu deinen persönlichen Fördermöglichkeiten. 

👉 Wichtig: Qualifiziert für die staatlichen Förderprogramme sind nur Energieberater:innen auf der offiziellen Liste für Energieeffizienz-Experten

Um schnell und unkompliziert passende Angebote zu erhalten, kannst du deine Adresse und Telefonnummer bei Portalen wie Enter hinterlassen. Dort bekommst du unverbindlich Vorschläge für zertifizierte Energieberater:innen vermittelt. 

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