Häufig hämmern Spechte Löcher in Hauswände. Das sieht nicht nur unästhetisch aus, sondern schädigt auch die Wärmedämmung. Wir erklären, was du dagegen tun kannst.
Spechte hacken häufig Löcher in Hauswände, da sie diese mit Bäumen verwechseln. Der raue Putz ähnelt in der Struktur der Rinde eines Baumes und auch das darunterliegende Dämmmaterial – häufig Styropor – fühlt sich für den Specht wie weiches, modriges Holz an. Du kannst den Specht mithilfe einiger wirkungsvoller Maßnahmen von der Hauswand fernhalten.
Specht vertreiben: Das hilft
Damit die Spechte keine Löcher mehr in deine Fassade bohren, musst du die Hauswand für das Tier so unattraktiv wie möglich machen. Das funktioniert mit:
- Ketten aus Papierwimpeln, farbigen Flatterbändern oder alten CDs: Diese kannst du als Windspiel an der gesamten Fassade anbringen. Die Lichtreflexe, Geräusche und Farben halten den Specht ab.
- Vogelattrappen: Uhu, Sperber und Habicht sind die typischen Feinde des Spechts. Bastelst du lebensechte Attrappen dieser Vögel, können auch diese dabei helfen den Specht zu vertreiben.
- Vogelscheuchen: Sie gehören zur traditionellen Methode der Vogelabwehr und funktionieren auch beim Specht. Bringe sie dafür direkt an der Hauswand an.
Auch Lichtreflexe und laute Geräusche aller Art vertreiben den Specht. Beachte allerdings, dass Spechte nicht dumm sind. Sie gewöhnen sich schnell an die Abschreckung. Du musst diese also regelmäßig erneuern. Ordne also beispielsweise Flatterbänder und Wimpelleinen immer mal wieder anders an. Auch Vogelscheuchen und -attrappen solltest du regelmäßig an anderer Stelle positionieren. Achte zudem darauf die Maßnahmen zunächst dauerhaft anzubringen, da der Specht sonst zurückkommen könnte.
Alternativ empfiehlt der NABU an den Ecken der Hauswand stärkeren und glatteren Putz zu verwenden. Denn Spechte fliegen in der Regel zuerst die Ecken einer Wand an. An glatten Putz findet der Specht weniger gut Halt. Auch künstliche Nisthöhlen in der Nähe deines Hauses können helfen, die Spechte von deiner Hausfassade fernzuhalten. Als langfristige Maßnahme kannst du deine Fassade auch mit dicht wachsenden Pflanzen begrünen. Denn laut dem Landkreis Tübingen meiden Spechte dichtes Grün und lassen so auch deine Hauswand in Ruhe.
Beachte: Netze sind als Abschreckungsmaßnahmen nicht geeignet. Denn sie hängen schnell schlaff herunter, sodass Vögel in ihnen hängen bleiben und dabei häufig sterben.
Spechtlöcher einfach schließen?
Bereits bestehende Spechtlöcher sind nicht nur unschön, sondern schädigen auch die Dämmwirkung der Fassade. Auf lange Sicht kann durch die Löcher auch Feuchtigkeit eindringen und die Bausubstanz beeinträchtigen. Deshalb sollten Spechtlöcher möglichst schnell verschlossen werden. Am besten lässt du dies professionell von einem Malereibetrieb durchführen.
Achtung: Einheimische Spechte stehen unter Naturschutz. Du darfst die Vögel also weder fangen, verletzen, töten oder ihre Quartiere verändern oder zerstören. Die Spechtlöcher dürfen also nur verschlossen werden, wenn sie nicht bewohnt werden. Wende dich im Zweifel an die für dich zuständige Naturschutzbehörde.
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