Um Springschwänzchen zu bekämpfen, musst du nicht zu aggressiven Mitteln greifen. Hier erfährst du, wie du sie schonend loswerden und dir sogar noch nützlich machen kannst.
Was sind Springschwänzchen?
Springschwänzchen (Collembolen) gehören zu den Gliederfüßlern. Die kleinen Tiere, die wie weiße „Flöhe“ aussehen, kommen überall im Boden vor und helfen dabei, tote Pflanzenteile zu verwerten, von denen sie sich ernähren. Aber sie können zum Beispiel auf Gemüse, Brennholz oder in gekaufter Pflanzenerde auch in deine Wohnung kommen.
Sie vermehren sich besonders gut in feuchter oder zu stark mit organischem Dünger gedüngter Erde. In seinem Leben kann ein Springschwänzchen bis zu 350 Eier ablegen. Wenn die kleinen Tierchen in großer Zahl auftreten, können sie Pflanzen Schaden zufügen.
Entwicklungsgeschichtlich gesehen sind Springschwänzchen keine Insekten, obwohl sie ihnen wegen ihrer sechs Beine und dem typischen Körperbau ähneln. Weltweit gibt es circa 8.000 bekannte Arten, in Mitteleuropa sollen davon mindestens 1.500 zu finden sein. Springschwänze häuten sich ihr Leben lang und werden bis zu einem Jahr alt. Die meisten von ihnen werden zwischen ein und zwei Millimeter groß.
Ihren Namen haben die Springschwänzchen von der Sprunggabel, mit der sie ein Vielfaches ihrer Körpergröße weit hüpfen können. Aber es gibt auch Arten, die wurmförmig sind und nicht springen.
Sind Springschwänze schädlich?
An sich sind Springschwänzchen keine Schädlinge. Im Gegenteil, sie sind in deinem Garten sogar sehr nützlich. Sie können Nährstoffe freisetzen, denn sie ernähren sich von organischen Stoffen im Boden – zum Beispiel verrottenden Pflanzen – und wandeln diese in wertvollen Humus um.
Abgesehen davon, dass du die hüpfenden Tiere vermutlich ungern in deiner Wohnung haben möchtest, kann es bei Zimmerpflanzen auch passieren, dass die Springschwänze gesunde Wurzeln anfressen. Das passiert, wenn sie sich auf kleinem Raum stark vermehren und es nicht genug Nahrung für alle gibt.
Springschwanz bekämpfen
Um die Springschwänzchen loszuwerden, brauchst du keine aggressiven Mittel, die deine Zimmerpflanzen unnötig mit synthetischen Chemikalien belasten. Stattdessen kannst du Springschwänzchen so bekämpfen:
- Stelle die betroffene Zimmer- oder Kübelpflanzen in ein großes Gefäß.
- Tauche den Wurzelballen 30 Minuten unter Wasser.
- Die Springschwänzchen schwimmen dann auf der Wasseroberfläche.
- Gieße das Wasser vorsichtig ab.
- Du musst das Wasser aber nicht im Abfluss runterspülen, sondern kannst es zum Beispiel in deinen Garten ins Beet oder auf den Kompost gießen, um die Tiere dorthin umzusiedeln.
- Danach solltest du deine Pflanzen erst einmal nicht gießen und gut trocknen lassen.
- Je nachdem, wie stark der Befall war, kann es auch sinnvoll sein, die Pflanze umzutopfen.
Eine weitere Möglichkeit ist, das Substrat austrocknen zu lassen. Das ist eine schonende Methode für Pflanzen, die nicht so viel Feuchtigkeit vertragen, und sinnvoll, wenn noch nicht übermäßig viele Springschwänzchen in deiner Pflanze sind. Da die Tiere feuchte Erde lieben, werden sie bei zu trockenen Konditionen nicht weiter vermehren.
Um Springschwänzchen vorzubeugen, solltest du nach dem Umtopfen deine Pflanzen nicht zu stark angießen und nicht zu früh düngen. Außerdem solltest du gekaufte Pflanzenerde immer gut durchtrocknen lassen, bevor du sie verwendest.
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