Schluss mit Massenware: Diese sieben Geschenkideen sind nicht nur besser als Ramsch von Temu und Shein, sondern auch preiswert und nachhaltig.
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Weihnachten steht vor der Tür, und damit auch die alljährliche Frage: Was schenken wir unseren Liebsten? Statt auf Massenware von Billig-Plattformen wie Shein und Temu zu setzen, die oft mit fragwürdigen Produktionsbedingungen und Umweltbelastungen verbunden sind, gibt es zahlreiche nachhaltige Alternativen. Die müssen auch nicht viel kosten.
1. Die besten Secondhand-Plattformen
Auf Shein gibt es vor allem Ultra-Fast-Fashion zum kleinen Preis, auf Temu auch Haushaltsgeräte, Elektronik, Deko und vieles mehr. Günstige Preise und extreme Rabatte lassen die Produkte besonders attraktiv für Weihnachts-Shopper:innen wirken. Doch mit den vermeintlich Schnäppchen gehen teils hohe Kosten für Klima und Gesundheit einher – mehr dazu weiter unten im Text.
Wer sparen und Ressourcen schonen will, kann stattdessen secondhand shoppen. Das geht inzwischen auch ganz bequem per Handy. Hier sind einige der besten Plattformen, auf denen du verschiedene Arten von Geschenken finden kannst:
- Für Mode: Zum Beispiel Vinted, Momox Fashion, Sellpy oder Stuffle (Weitere Tipps: Günstig, aber nicht von Temu oder Shein: 7 Alternativ-Tipps für preiswerte Mode)
- Für Technik und Unterhaltung: Zum Beispiel Back Market, Rebuy, Kleinanzeigen, Refurbed, Refurbishedstore
- Für Deko: Zum Beispiel Etsy Vintage, Vinted, Kleinanzeigen
- Für Bücher (und teils CDs, DVDs, Vinyl etc.): Zum Beispiel Booklooker, Medimops
- Für Spielzeug: Zum Beispiel Secondhandgame (Brettspiele, Puzzle, Lego und Co.), GameStop (Videospiele)
Weitere Plattformen findest du hier:
Übrigens: Statt gebrauchtes Spielzeug zu kaufen, das nach einigen Wochen ungenutzt herumliegt, kannst du es auch zeitweise leihen. Hier findest du mehr Infos: Spielzeug leihen statt kaufen: die besten Anbieter
2. Lokale Flohmärkte & Events
Flohmärkte sind nicht nur Fundgruben für Secondhand-Schätze, sondern auch Orte, an denen persönliche Geschichten und Nostalgie eine große Rolle spielen. Mit ein wenig Zeit und Geduld lassen sich hier einzigartige und individuelle Geschenke entdecken.
Neben den klassischen Wochenend-Flohmärkten gibt es auch spezielle Märkte, die sich auf bestimmte Themen konzentrieren. Zum Beispiel Nachtflohmärkte (oft mit Live-Musik und Essen), Vintage-Märkte (für Retro- und Vintage-Artikel), Kinderflohmärkte (für gebrauchte Kleidung, Spielzeug und Co.) sowie Weihnachtsflohmärkte (für festliche Dekorationen und Geschenke, oft in der Adventszeit).
Ein paar Tipps vorab: Egal, welchen Flohmarkt du besuchst, es lohnt sich auf jeden Fall, früh da zu sein. Denn die besten Stücke sind oft schnell weg. Kommt dir ein Preis zu hoch vor, kannst du in der Regel verhandeln. Solltest du technische Geräte kaufen, erkundige dich immer nach dem Zustand!
Wann Flohmärkte in deiner Nähe stattfinden, erfährst du online, über Gemeindeblätter und lokale Zeitungen oder soziale Medien.
3. Selber basteln und upcyceln
Temu und Shein sind unschlagbar billig? Nicht ganz: Noch günstiger schenken kannst du, indem du Altes upcycelst oder Geschenke aus Dingen bastelst, die du bereits Zuhause hast.
Zum Beispiel: Du hast ein altes Hemd, das du nicht mehr trägst? Daraus kannst du einen schicken Turnbeutel nähen und Freund:innen damit überraschen. Hier geht’s zur Anleitung: DIY: Turnbeutel selber nähen
Du hast es mit Nähen nicht so? Wie wäre es dann mit handgeschöpftem Blütenpapier, dass du in einem Rahmen verschenken kannst – aus gepressten Blüten und altem Zeitungspapier? Hierfür brauchst du zwar einen Schöpfrahmen, doch diesen kannst du einfach selber basteln oder für wenige Euro anschaffen. Das lohnt sich besonders, wenn du mehrere Familienmitglieder oder Freunde mit dem Blütenpapier beschenkst. Zur Anleitung: Papier schöpfen: Anleitung zum Selbermachen
Oder: Aus ein paar Schnüren und einem ungenutzten Glas oder Topf kannst du im Nu eine schicke Makramee-Blumenampel machen.
Viele weitere Ideen findest du hier:
4. Gemeinsame Erinnerungen
Bei vielen Geschenken weiß man nich genau, ob sie wirklich gebraucht oder geschätzt werden. Viel wertvoller sind persönliche Erinnerungen oder gemeinsame Zeit, die garantiert Freude bereiten. Diese kosten in der Regel nicht viel, nur etwas Zeit in der Vorbereitung. Hier findest du einige Ideen:
- Ein Fotoalbum oder ein Kalender mit gemeinsamen Erinnerungen. (Die Fotos kannst du für wenige Cent in Drogeriemärkten drucken)
- Eine gemeinsame Wanderung mit Picknick
- Ein Besuch in der Sternwarte
- Gemeinsamer Kochabend. Du kannst zum Beispiel die Zutaten verpacken, das Rezept bringst du mit.
- Ein Gutschein für Hilfe im Garten, beim Umzug, Babysitten
- Ein Escaperoom-Rätsel, zum Beispiel in deiner Wohnung (Überlege dir ein Thema, dekoriere den Raum entsprechend und überlege dir dann Rätsel, die der:die Beschenke lösen muss. Tipps findest du zum Beispiel hier)
5. Geschenke aus der Küche
Selbstgemachte Geschenke aus der Küche sind eine liebevolle und persönliche Alternative zu gekauften Präsenten. Sie zeigen, dass du dir Zeit und Mühe genommen hast, etwas mit eigenen Händen zu kreieren. Investieren musst du lediglich in die Zutaten.
Freund:innen und Familie freuen sich bestimmt über selbstgemachte Marmeladen, eingemachtes Gemüse von deinem Garten oder Balkon, Plätzchen oder Schokoladenbruch. Darf es etwas ausgefallener sein? Wie wäre es mit diesen Geschenkideen?
- Hausgemachte Pasta mit und ohne Ei – gelingt auch ohne Nudelmaschine. Wenn du die Nudeln verschenken willst, solltest du sie circa zwei Tage lang auf einem Gitter trocknen lassen. Danach kühl und trocken aufbewahren. Die Nudeln halten so bis zu drei Monate.
- Selbstgemachtes Kräuteröl – am besten mit selbst angebauten Kräutern.
- Gemüse-Brotaufstrich: Hier findest du Rezepte für die Geschmacksrichtungen Kürbis-Hummus, Linse-Tomate und Rote-Bete-Sonnenblumenkern. Das Beste: Du benötigst jeweils nur zwei Zutaten.
- Gute-Laune-Kuchen: Fülle die trockenen Zutaten für einen Kuchen Schicht für Schicht in eine Flasche oder ein großes Weckglas. Ergänze auf einem Zettel die frischen Zutaten, Backzeit und Co. – statt des Rezepttitels gibst du einen selbst erdachten Hinweis an. Zum Beispiel: „Hilft gegen schlechte Laune“/ „Überraschungskuchen“/ „Dein neuer Lieblingsnachtisch“. Es sollte jedoch eine Sorte sein, von der du glaubst, dass sie der oder dem Beschenkten schmecken wird. Hinweis: Vorher unbedingt Allergien abklären.
- DIY-Teemischung: Stelle eine individuelle Kräuter- oder Gewürztee-Mischung zusammen, die perfekt zu Vorlieben der beschenkten Person passt.
Mehr Ideen:
So verpackst du die Leckereien:
- Wiederverwendbare Einmachgläser, am besten verziert mit Stoffresten, Juteband oder selbstgestalteten Etiketten. Falls du nicht genügend Gläser hast, findest du eine große Auswahl bei Flaschenbauer oder Gläser & Flaschen – alternativ auch bei Amazon
- Fülle Plätzchen, Kekse oder Gewürze in kleine (saubere!) Stoffbeutel. Diese kann der:die Beschenkte im Alltag weiterverwenden.
- Selbstgemachte Banderolen oder kleine Anhänger geben den Geschenken eine persönliche Note.
6. Du bestimmst den Betrag: Spenden schenken
Dieser Vorschlag ist vielleicht nicht ganz so günstig wie ein Shein- oder Temu-Produkt – aber sehr viel sinnvoller. Eine Spende kann helfen, etwas zu bewegen, Menschen in Not zu unterstützen oder den Klima- oder Artenschutz voranzutreiben.
Wichtig: Wähle ein Projekt, das die Interessen oder Werte der beschenkten Person widerspiegelt. Achte außerdem darauf, dass die Organisation transparent arbeitet und ihre Mittel sinnvoll einsetzt (z. B. Spenden-Siegel oder Erfahrungsberichte).
Hier findest du empfehlenswerte Organisationen:
Auch wenn eine Spende keine physische Form hat, kannst du sie kreativ „verpacken“:
- Viele Organisationen stellen ein Zertifikat oder eine Dankeskarte aus, die du überreichen kannst.
- Erkläre in einem persönlichen Brief, warum du gerade diese Organisation oder dieses Projekt gewählt hast.
- Füge ein Foto oder ein kleines Symbol des geförderten Projekts hinzu – etwa ein Bild eines Baumes oder der Tiere, die unterstützt werden.
- Teils gibt es zu Spenden oder Patenschaften auch kleine Geschenke dazu. Bei einer Bienenpatenschaft erhalten Pat:innen etwa oft einige Gläser Honig pro Jahr.
7. Bonus-Tipp: Wissen, wie Temu & Shein arbeiten
Es fällt schwer, Schnäppchen zu widerstehen – besonders auf Plattformen wie Shein und Temu. Sie locken nicht nur mit Billigpreisen und Rabatten, sondern auch mit psychologischen Tricks. Wegen manipulativer Designs und willkürlicher Rabatte mahnte die Verbraucherzentrale beide Shops ab, sie mussten Unterlassungserklärungen unterzeichnen und versprachen Nachbesserungen.
Doch Kritik gibt es auch wegen schlechter Produktqualität, mangelnder Kontrollen und unfairer Wettbewerbsbedingungen. Produkte werden oft per Luftfracht geliefert, was Klima und Warenverkehr belastet. Zudem profitieren die Shops von der 150-Euro-Zollfreigrenze – wobei viele Sendungen falsch deklariert sein sollen.
Ein Bericht von „Öko-Test“ zeigte im August, dass viele Shein-Produkte schadstoffbelastet sind. Auch die NGO Public Eye dokumentierte 2021 schlechte Arbeitsbedingungen in Shein-Fabriken, darunter 75-Stunden-Wochen. Die Firmen weisen die Vorwürfe zurück und betonen, sich an Regeln zu halten.
Im Oktober leitete die EU-Kommission ein Verfahren gegen Temu ein, um mögliche Verstöße wie den Verkauf illegaler Produkte zu prüfen. Trotz dieser Kritikpunkte wachsen beide Plattformen weiter: Laut einer GfK-Studie kauften im ersten Halbjahr 2024 bereits 1,3 Millionen Deutsche bei Temu und 900.000 bei Shein ein. Die niedrigen Preise scheinen für viele die Nachteile zu überwiegen.
Utopia meint: Günstig geht auch anders. Wir hoffen, dass dich eine der Alternativen zu Shein und Temu überzeugt hat. Mit gebrauchten oder selbstgemachten Geschenken sparst du nicht nur Geld, sondern kannst dein Fest auch ein kleines bisschen nachhaltiger gestalten.
Mit Material der dpa
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