Styropor besteht zu 98 Prozent aus Luft und zu zwei Prozent aus Kunststoff. Wie entsorgt man Styropor also richtig? Es kommt auf die Art drauf an – wir zeigen dir, was du dazu wissen solltest.
Wo wird Styropor eingesetzt?
Styropor ist nicht nur ein beliebtes Verpackungsmittel, um empfindliche Gegenstände und Lebensmittel zu verpacken und zu transportieren, sondern wird auch beim Dämmen von Häusern eingesetzt. Laut Umweltbundesamt stellt die deutsche Kunststoffindustrie jedes Jahr 760.000 Tonnen Polystyrol – so der offizielle Name – her.
Der aufgeschäumte Kunststoff besteht zu 98 Prozent aus Luft und ist daher sehr leicht. Außerdem hat er eine starke Dämmwirkung, weshalb er gerne auf Hausfassaden geklebt wird.
Die Ökobilanz von Styropor ist jedoch weniger positiv: Die übrigen zwei Prozent bestehen nämlich aus einem Granulat, das aus Rohöl gewonnen wird. Um ein Kilogramm Polystyrol herzustellen, braucht es zweieinhalb Liter Heizöl. Außerdem dauert es sehr lange, bis sich Styropor wieder abbaut.
Es lässt sich allerdings kaum vermeiden, früher oder später auch mal Styropor in den Händen zu halten – aber wohin damit, wenn wir keine Verwendung mehr dafür haben?
So entsorgst du Styropor richtig
Grundsätzlich gilt:
Styroporabfall von Verpackungen – wie Kügelchen, Styroporflocken, Obstschalen – gehören in:
- den Gelben Sack
- die gelbe Tonne
- oder zum Wertstoffhof.
Styropor zur Hausdämmung wird meist mit dem Flammenschutzmittel HBCD behandelt. Dadurch wird es zum gefährlichen Abfall und muss bei der Deponie speziell entsorgt werden, also als Sondermüll.
Alternativen zu Styropor
Am besten ist es natürlich, einen Bogen um Verpackungen aus Styropor zu machen. Das ist bei Lebensmitteln noch vergleichsweise einfach, indem du keine Produkte kaufst, die in Styropor verpackt sind. Wenn du Essen aus einem Restaurant oder Imbiss mitnehmen möchtest, lasse es dir in einen eigenen Behälter packen, beispielsweise in eine Dose aus Edelstahl, Glas oder Holz. Bei Elektrogeräten wird es schon schwieriger, aber du kannst sie auch gebraucht kaufen und so keine neuen Ressourcen in Anspruch nehmen.
Inzwischen gibt es einige natürliche Alternativen zu Styropor. Statt Kügelchen oder Pellets aus Styropor kannst du beispielsweise biologisch abbaubare Materialen für Pakete verwenden (zum Beispiel „Verpackungschips“ aus Maisstärke, etwa bei ** Amazon). Ein Ehepaar aus Bayern hat eine Isolierbox entwickelt, die aus Stroh, statt aus Styropor besteht.
Das schwedische Möbelhaus Ikea versucht eine andere Lösung zum umweltschädlichen Styropor zu finden und ist dabei auf Verpackungen aus Pilzfasern gestoßen. Während Styropor sehr lange braucht, bis es in der Natur vollständig abgebaut wird, funktioniert das bei Verpackungen aus Pilzschaum innerhalb weniger Tage. Außerdem lässt sich der Schaum nach Verwendung sogar noch als Blumenerde nutzen.
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