Utopia Image

Tintenfischpilz: Was du tun solltest, wenn du ihn findest

Tintenfischpilz
Foto: CC0 / Pixabay / sfrankarchitekt

Der Name macht seinem Aussehen alle Ehre: Der Tintenfischpilz ist eine kuriose Art, die mehr an ein Meereslebewesen als an eine Waldkreatur erinnert. Mittlerweile findest du ihn auch in Deutschland.

Auf einem Waldspaziergang kann es dir in Zukunft auch passieren, dass du einen der kuriosen Pilze findest. Der Tintenfischpilz (Clathrus archeri) ist nicht heimisch, verbreitet sich aufgrund des Klimawandels jedoch immer schneller in Deutschland. Sein Aussehen und strenger Geruch machen ihn dabei unverwechselbar

Hinweis: Wenn du einen Tintenfischpilz findest, dann solltest du ihn bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie melden. Da noch nicht viel über seine Verbreitung und dessen Auswirkung bekannt ist, ist jede Mithilfe wichtig, so der Nabu.

Tintenfischpilz: Ursprung und Aussehen

Der Tintenfischpilz entwickelt sich aus einem Hexenei.
Der Tintenfischpilz entwickelt sich aus einem Hexenei.
(Foto: CC0 / Pixabay / sfrankarchitekt)

Ursprünglich stammt der Tintenfischpilz aus Australien. Expert:innen gehen davon aus, dass er Anfang des 20. Jahrhunderts per Schiff nach Europa eingeschleppt wurde. Der Pilz wird daher oft als invasive Art bezeichnet. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu invasiven Eigenschaften fehlen bislang jedoch. 

Wie der Name bereits verrät, hat der Tintenfischpilz ein auffälliges Erscheinungsbild. Dazu zählen folgende Merkmale:

  • Zu Beginn sind die Fruchtkörper in einer kleinen, weißlichen Hülle eingeschlossen. Man spricht auch von einem „Hexenei„. Dieses ist zwischen drei und fünf Zentimetern breit. 
  • Im Laufe der Entwicklung platzt das Hexenei auf und gibt vier bis sechs leuchtend rote Arme frei (etwa zehn Zentimeter lang). Diese Arme werden auch Rezeptakulum genannt. Zu Beginn sind sie nach oben gestreckt miteinander verbunden, lösen sich jedoch bald voneinander und öffnen sich sternförmig.
  • Die Arme sitzen auf einem kurzen Stiel (etwa vier Zentimeter lang). 
  • Die Konsistenz des Tintenfischpilzes ist porös und schwammig

Tipp: Es gibt auch Pilz-Bestimmungs Apps, die dir dabei helfen, verschiedenen Arten zu unterscheiden. 

Vorkommen und Vermehrung

Der Tintenfischpilz vermehrt sich mit Sporen in einer braunen Schleimmasse.
Der Tintenfischpilz vermehrt sich mit Sporen in einer braunen Schleimmasse.
(Foto: CC0 / Pixabay / 108381)

In der Regel denkt man bei heimischen Pilzen an feuchten Boden, kühle Temperaturen und schattige Wälder. Bei dem Tintenfischpilz ist das anders. In seinem Ursprungsland Australien ist der Pilz an trockene Böden und höhere Temperaturen gewöhnt. Es wird vermutet, dass sich der neuartige Pilz mittlerweile auch in Deutschland vermehren kann, da das Klima aufgrund der globalen Erwärmung auch hierzulande wärmer und trockener wird.  

Vermehren kann sich der Pilz wie auch andere Arten durch die Pilzsporen:

  • Die Pilzsporen sind in einer dunklen Schleimmasse eingeschlossen.
  • Diese Masse sondert einen starken muffigen Geruch ab.
  • Was für unseren Geruchssinn unangenehm ist, kann wiederum Käfer, Fliegen und andere Insekten anlocken. Auch die strahlend rote Farbe wirkt anziehend auf die Insekten.
  • Die Tierchen nehmen die schleimige Flüssigkeit als Nahrung auf oder sie bleibt an ihnen kleben. Später verteilen sie die Pilzsporen unwissend in anderer Stelle, wenn sie diese ausscheiden oder vom Körper streifen. So wächst ein neuer Tintenfischpilz.

Finden kannst du den Tintenfischpilz in Deutschland zwischen Juli und September

Tintenfischpilz: Theoretisch essbar

Wie bei vielen Pilzen stellt sich auch hier die Frage: Ist der Tintenfischpilz essbar oder nicht? Schließlich wirken Farbe und Geruch alles andere als einladend auf uns. 

Die Antwort lautet, der Tinteefischpilz ist nicht giftig, also theoretisch essbar. Allerdings gilt er als ungenießbar. Der aasartige Geruch schlägt sich auch auf den Geschmack aus, welcher muffig und unangenehm ist.  

Der Tintenfischpilz ist also hierzulande unverwechselbar, aber als Speisepilz uninteressant. 

Das macht den Pilz jedoch nicht weniger wertvoll. Er hat einen ökologischen Wert, da er wie viele andere Pilze auch Totholz zersetzt. Somit leistet er einen wichtigen Beitrag zum Ökosystem Wald. Lasse ihn deshalb lieber im Wald stehen und melde deine Sichtung. 

Tipp: Wenn du dich für essbare Pilze interessierst, dann lies unseren Beitrag zu Essbare Pilze sammeln: Das musst du beachten

Weiterlesen auf Utopia.de:

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

War dieser Artikel interessant?

Vielen Dank für deine Stimme!

Verwandte Themen: