Essbare Pilze sammeln: Das musst du beachten Von Philipp Senge Kategorien: Ernährung Stand: 6. September 2024, 12:31 Uhr Foto: Colourbox.de / #254133 Du möchtest Pilze sammeln, hast aber noch keine Erfahrung? Kein Problem! Hier erfährst du alles, was du für deinen ersten Gang in die Schwammerln wissen solltest. Herbstzeit ist Pilzzeit – genau genommen stimmt das aber gar nicht. Theoretisch kannst du das ganze Jahr über Pilze sammeln. Die meisten stehen allerdings vor allem im Spätsommer und Herbst zur Ernte bereit. Das feuchte und warme Klima ist für viele Pilze ideal. Aber wo wachsen essbare Pilze? Das lässt sich nicht so leicht beantworten: Die Speisemorchel wächst gerne in feuchten Auenwäldern, der Wiesenchampignon auf Wiesen. Den Edel-Reizker findest du hingegen besonders oft unter Kiefern. Wie du an den Beispielen erkennen kannst, musst du teils verschiedene Orte aufsuchen, um verschiedene Pilze zu sammeln. Die Beschaffenheit des Bodens spielt eine wichtige Rolle: Einige Pilze wachsen besonders gut auf sandigem Boden, andere benötigen einen sauren Waldboden. Insgesamt hast du im Wald gute Chancen, auf essbare Pilze zu stoßen. Welche du dann letztlich findest, hängt stark von den lokalen Gegebenheiten und der Jahreszeit ab. Pilze sammeln: Darauf solltest du achten Beim Pilzesammeln können Apps oder Pilzebestimmungsbücher helfen. (Foto: CC0 Public domain / Pixabay / jarmoluk) Wenn du Pilze sammelst, solltest du auf einige Dinge achten. In Naturschutzgebieten ist Pilzesammeln zum Beispiel tabu. In allen anderen Wäldern darfst du in der Regel Pilze für den Eigenbedarf sammeln – informiere dich aber vorab zur Sicherheit. Oft findest du dazu bei deinem Landratsamt Informationen. Wie auch bei jedem anderen Aufenthalt im Wald gilt, dass du dich rücksichtsvoll verhalten solltest. Um Pilze zu sammeln, brauchst du folgende Ausrüstung: einen Korb ein Messer ein gutes Pilzbestimmungsbuch In einem Korb liegen die gesammelten Pilze schön luftig. Überhaupt nicht gut geeignet sind dagegen Plastiktüten. Darin verderben Pilze sehr schnell. Tipp: Bist du dir unsicher, kannst du dir auch per App Pilze bestimmen lassen. Komplett solltest du dich aber nicht auf die Apps verlassen. Pilze sammeln und bestimmen: So gehst du vor Willst du Pilze sammeln, solltest du die Sorten sicher bestimmen können. (Foto: CC0 / Pixabay / PalKarlsen) Hast du dich genügend vorbereitet, kann es losgehen mit dem Pilzesammeln. So gehst du dabei vor: Hast du einen Pilz gefunden, solltest du ihn zuerst bestimmen. Dabei kannst du das Bestimmungsbuch oder eine Appr zu Hilfe nehmen. Im Laufe der Zeit wirst du einige Pilze aber auch ohne Buch sicher bestimmen können. Ist es ein essbarer Pilz, kannst du ihn mit dem Messer dicht über dem Boden abschneiden oder ihn vorsichtig aus dem Boden drehen. Anschließend solltest du das entstandene Loch mit etwas Erde und Laub verdecken. Einen Pilz, den du nicht sicher bestimmen kannst, solltest du im Zweifelsfall stehen lassen. Manche Giftpilze können Speisepilzen zum Verwechseln ähnlich sehen! Verlass dich deshalb nicht nur auf Abbildungen in deinem Pilzbuch. Je nach Umgebung können einzelne Pilze einer Art sehr unterschiedlich aussehen. Wichtige Merkmale zur Bestimmung von Pilzen sind zum Beispiel: Form und Farbe des Hutes und des Stieles Unterscheidung zwischen Lamellen und Röhren auf der Pilzunterseite Färbung der Lamellen und Röhren Standort Jahreszeit Farbe und Geruch des Fruchtfleisches Auffällige Färbungen beim Anschneiden oder auf Druck Gerade am Anfang wird es dir schwerfallen, die unterschiedlichen Arten sicher zu bestimmen. Lass dich am besten von erfahrenen Sammler:innen begleiten, wenn du Pilze sammeln gehst. Eine große Hilfe sind dann Pilzführungen. Sie werden häufig von Volkshochschulen im Herbst angeboten. Auch der NABU bietet solche Exkursionen in vielen Regionen an. Weitere gute Ansprechpartner bei der Bestimmung von Pilzen sind Pilzberater:innen. Du findest sie in vielen Pilzregionen. Wichtig: Wenn du dich nach dem Verzehr von Pilzen unwohl fühlst, solltest du sofort eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus aufsuchen. Wie gesagt können bestimmte Pilze mitunter tödlich für den Menschen sein. Symptome wie Benommenheit, Schweißausbruch oder Durchfall können auf eine Pilzvergiftung hindeuten. Die beliebtesten Speisepilze zum Sammeln Beim Pilzesammeln lassen sich Pfifferlinge gut erkennen. (Foto: CC0 Public domain / Pixabay / barbroforsberg) Es gibt unzählige Pilzarten. Einige sind tödlich giftig, andere sind einfach nur unbekömmlich oder ungenießbar, zum Beispiel weil sie extrem bitter sind. Sehr viele Pilze sind essbar, schmecken aber nicht besonders gut. Und dann gibt es die richtig guten Speisepilze. In Deutschland kannst du unter anderem diese bekannten Pilze sammeln: Steinpilze Maronen-Röhrlinge Speisemorcheln Pfifferlinge Wenn du dich noch mehr in die Thematik einlesen willst, sind diese Bücher empfehlenswert: Einfach sicher Pilze sammeln. Bestellen bei Amazon. Handbuch für Pilzsammler. Bestellen bei Amazon. Weiterlesen auf Utopia: Pfifferlinge putzen: die besten Tipps zum Säubern Pilze einfrieren – das musst du beachten Pilze aufwärmen – ist das gefährlich? English version available: Foraging Mushrooms: How to Get Started and 7 Easy Choices Überarbeitet von Lea Hermann ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 99 9 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Gewusst wie Herbst Pilze HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: