Strohhalme aus Papier wirken harmloser und umweltfreundlicher als die mittlerweile verbotenen Plastiktrinkhalme. Öko-Test warnt allerdings: Einige Papiertrinkhalme enthalten Schadstoffe, zum Teil sogar gefährliche PFAS. Das ist nur ein Grund, warum du auf Einmal-Strohhalme am besten ganz verzichtest.
Kinder lieben es, die Apfelsaftschorle mit einem Trinkhalm zu blubbern, und auch bei vielen Aperitifs gehört das Utensil, das unabhängig vom tatsächlich verwendeten Material oft auch Strohhalm genannt wird, einfach dazu. Auch wenn jede:r von uns weiß, dass die Halme eigentlich völlig überflüssig sind, Spaß machen sie irgendwie doch. Trinkhalme aus Plastik gibt es seit gut drei Jahren nicht mehr – die meisten Strohhalme sind mittlerweile aus Papier. Diverse Untersuchungen haben in den letzten Jahren gezeigt: Wer beim fröhlichen Blubbern auf Papier setzt, nimmt beim Trinken etliche Schadstoffe zu sich.
Jetzt hat Öko-Test Trinkhalme aus Papier getestet. Hier das Ergebnis:
Öko-Test warnt vor Schadstoffen in Papierstrohhalmen
Öko-Test hat 20 Marken ins Labor geschickt und auf viele verschiedene Schadstoffe testen lassen. Untersucht wurden die Strohhalm-Alternativen dabei auch auf Geschmack und Stabilität.
Die gute Nachricht: Krebserregende Chlorpropanole, die von vielen Ämtern in früheren Untersuchungen kritisiert wurden, sind glücklicherweise kein Thema mehr. Die Hälfte der Halme im Test ist empfehlenswert.
Die schlechte Nachricht: Öko-Test fand umweltschädliche PFAS, erhöhte Mengen Benzisothiazolinon (ein gesundheitsschädliches Kontaktallergen) sowie Aluminium (schädlich für Nieren und Nervensystem). Einige Halme dürften nach Ansicht der Tester:innen nicht verkauft werden.
Chemikalien für die Ewigkeit in Wegwerfprodukt
Zwei Produkte im Test (Alouette Trinkhalme von Rossmann, Note „mangelhaft“ und Hema Papiertrinkhalme, Note „mangelhaft“) enthalten per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS). Der Stoff soll dafür sorgen, dass die Produkte schmutz- und wasserabweisend sind. Problem ist jedoch, dass die Stoffe sich, wenn sie in die Umwelt gelangen, kaum abbauen. Die meisten PFAS sind laut Europäischer Umweltagentur (EEA) toxisch. Dazu meint Öko-Test-Lebensmittelchemikerin Vanessa Christa: „Papiertrinkhalme sollen die umweltfreundlichere Alternative zu Plastikhalmen sein? Nicht, wenn sie PFAS enthalten!“
Papiertrinkhalme: Testsieger und -verlierer
- Testsieger mit „sehr gut“ sind die Metaltex Papierstrohhalme, schwarz-weiß (7 Cent pro Halm) sowie die Halme von Ikea (Förnyande Trinkhalm, weiß, Note „sehr gut“, 4 Cent pro Halm).
- Verlierer im Test sind die Bofa Eco Tableware Bofa Straw, grün von Prolink (Note „ungenügend“, 7 Cent pro Halm).
Papiertrinkhalme: oft eine instabile Angelegenheit
Das Gefühl aus einem Trinkhalm aus Papier zu trinken ist gewöhnungsbedürftig. Die Halme werden schnell weich, knicken um und haben häufig einen unangenehmen Eigengeschmack. Das können die Tester:innen bestätigen. Fast alle Halme schmecken nach Papier, so das Urteil von Öko-Test. Einige riechen zudem unangenehm. Ein weiteres Problem: Viele Halme knicken schnell um – und sorgen damit nur kurze Zeit für Spaß beim Trinken.
Alle Details kannst du in der Ausgabe 06/2024 von Öko-Test nachlesen sowie online auf www.ökotest.de.
Gute Alternativen aus Glas und Edelstahl
Utopia meint: Ökologisch gesehen sind Einwegprodukte generell keine gute Idee. Das gilt auch für Trinkhalme, die nach wenigen Minuten im Mülleimer landen. Wir empfehlen deshalb, auf Einmalhalme ganz zu verzichten – der Umwelt und der eigenen Gesundheit zuliebe. Wer unbedingt blubbern möchte, ist mit Mehrweghalmen aus dickem Glas oder Edelstahl gut beraten.
Kaufen**: Edelstahl-Strohhalme kannst du online (zum Beispiel bei Avocadostore oder Amazon) bestellen. Glas-Trinkhalme findest du in verschiedenen Längen und Marken in vielen grünen Shops, zum Beispiel im Avocadostore.
Im Restaurant oder Café solltest du bei der Bestellung darauf hinweisen, dass du auf einen Papptrinkhalm verzichtest.
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
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