Das Trinkwasser ist nach jüngsten Untersuchungen viel besser, als die meisten Menschen glauben. Auch die Befürchtung, es sei zu viel Nitrat im Trinkwasser, kann nicht bestätigt werden. Wir zeigen, wie gut es um die Trinkwasser-Qualität in Deutschland bestellt ist.
Trinkwasser in Deutschland ist „sehr gut“
„Das Trinkwasser in Deutschland kann man ohne Bedenken trinken – insbesondere aus größeren Wasserversorgungen ist es flächendeckend sogar von exzellenter Qualität„, sagt die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger. Die Untersuchungen zeigen, dass 99,9 Prozent der Proben die strengen Grenzwerte einhalten. Das Trinkwasser wird so streng kontrolliert, wie kein anderes Lebensmittel bei uns in Deutschland. Deshalb können wir das Trinkwasser aus dem Hahn in Deutschland bedenkenlos trinken und viel Geld sparen. Denn es kostet nur 0,2 Cent pro Liter und schont die Umwelt, da es nicht erst in Flaschen durch Deutschland transportiert werden muss.
Wer Bedenken hat, dass vielleicht alte Kupfer- oder Bleirohre im eigenen Haus das Trinkwasser verunreinigen könnten, der kann eine Wasserprobe beim städtischen Wasserversorger abgeben. Für Haushalte mit Babys und Kleinkindern ist die Analyse oft kostenlos, sonst ca. 15 Euro.
Nitrat-Werte im Trinkwasser sind rückläufig
Während früher mancherorts hohe Nitrat-Werte im Trinkwasser gemessen wurde, kommt dies inzwischen nur noch in absoluten Ausnahmefällen vor. Richtig ist aber, dass der Nitrat-Gehalt im Grundwasser wegen der Massentierhaltung und übermäßigen Düngens ansteigt. Bei der Trinkwasseraufbereitung kann aber nitrathaltiges Wasser so stark verdünnt werden, dass das Wasser am Ende völlig unbedenklich ist. Aufgrund der modernen Trinkwasseraufbereitung gehen die Nitrat-Werte im Trinkwasser sogar immer weiter zurück. Der Aufwand führt aber oft zu höheren Kosten, schreibt das Umweltbundesamt.
Pflanzenschutzmittel, Medikamentenrückstände und Blei kommen nur sehr vereinzelt vor und auch nur in einer Konzentration, die für den Menschen vollkommen ungefährlich ist. Man kann sogar schon von „bleifrei“ sprechen. An Pflanzenschutzmitteln finden die Wasserwerke lediglich 0,0001 Milligramm pro Liter. Wenn Blei im Wasser enthalten ist, liegt das fast immer an den alten Leitungen der Verbraucher. Eine Wasser-Analyse beim Wasserversorger gibt Aufschluss.
Trinkwasser aus dem Hahn oder Flaschenwasser?
Trinkwasser aus dem Hahn wird bestmöglich überwacht und die Quellen für das Wasser befinden sich oft in direkter Umgebung zu den Flaschenwasser-Quellen. Die Hella-Quelle in Trappenkamp und die des örtlichen Wasserversorgers liegen beispielsweise gerade einmal 1,5 Kilometer weit auseinander, berichtet der NDR. Der Unterschied zwischen dem Trinkwasser und dem Flaschenwasser bestehe laut Hersteller in „Abfüllung und Verpackung“.
Das abgefüllte Mineralwasser enthält auch nicht mehr Mineralstoffe, berichtet Stiftung Warentest. Dies sei nichts weiter als ein Mythos. Außerdem gelten für Trinkwasser deutlich mehr Vorschriften als für Mineralwasser, zum Beispiel Grenzwerte für Pestizide und Uran. In einigen stillen Mineralwassern fand Stiftung Warentest sogar Keime, die für Menschen mit schwachem Immunsystem gefährlich werden können.
Trinkwasser auch für Säuglingsnahrung geeignet
Mit dem Zusatz „Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“ sind viele Mineralwasser gekennzeichnet. Doch genauso gut kannst du Leitungswasser verwenden. Denn ob Flaschenwasser oder Leitungswasser – in jedem Fall musst du es vorher abkochen, denn steril ist keins von beidem.
Fazit: Eine Garantie für reines Wasser gibt es weder bei Flaschenwasser, noch bei Trinkwasser aus dem Hahn. Letzteres wird aber strenger kontrolliert und ist besser für die Umwelt (kein Plastik, kein Transport).
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