Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen Sativa und Indica? Den zwei Cannabis-Sorten wird häufig eine gegensätzliche Wirkung zugesprochen. Doch ist diese Einteilung korrekt?
Cannabis wirkt bei jedem Menschen anders. In diesem Zusammenhang werden oft Sativa und Indica unterschieden, die unterschiedliche Effekte auf den menschlichen Körper haben sollen. Worin genau der Unterschied zwischen Sativa und Indica liegt und ob du beide Sorten legal konsumieren und anbauen darfst, erfährst du in diesem Artikel.
Unterschied zwischen Sativa und Indica
Der Unterschied zwischen den Arten Sativa und Indica, in die Cannabis häufig eingeteilt wird, wird an verschiedenen Punkten festgemacht:
- Herkunft: Indica stammen aus dem Nahen Osten, zum Beispiel aus Afghanistan, Pakistan oder Tibet. Sativa haben ihren Ursprung in Südostasien und Zentral- und Südamerika.
- Aussehen: Die Unterscheidung von Sativa- und Indica-Pflanzen geht auf das unterschiedliche Erscheinungsbild zurück. Indica-Pflanzen sollen im Vergleich zu Sativa-Pflanzen kleiner sein, einen holzigeren Stamm aufweisen und zudem schneller wachsen.
- Zusammensetzung: Indica-Cannabis wird nachgesagt, dass es meist eine höhere Konzentration an Cannabidiol (CBD) aufweist. Sativa-Cannabis soll dagegen mehr Tetrahydrocannabinol (THC) beinhalten. CBD und THC sind zwei von über 100 sogenannten Cannabinoiden, die nicht immer zwingend eine psychoaktive Wirkung haben.
- Wirkung: Aus ihrer Zusammensetzung ergibt sich der wohl gravierendste Unterschied zwischen Indica und Sativa. Indica sollen entspannend und beruhigend wirken, während Sativa eher eine belebende und kreativitätsfördernde Wirkung aufweisen sollen.
Die bloße Einteilung von Cannabis in Sativa und Indica ist laut Expert:innen umstritten. Insbesondere in Bezug auf das Wirkpotential sollte differenziert werden.
Kritik an der Einteilung
Bei der Klassifizierung von Cannabis sind sich Expert:innen uneinig. Neben der Einteilung in Sativa und Indica gibt es zahlreiche weitere Unterscheidungen. Häufig wird auch Cannabis Ruderalis unterschieden, eine wildwachsende Sorte mit geringen THC- und CBD-Konzentrationen.
Eine grundlegende Klassifizierung von THC-dominaten, CBD-dominanten und hybriden Arten kann sinnvoll sein. Es existieren jedoch auch Cannabis-Sorten, die überhaupt keine Cannabinoide aufweisen, sodass eine Unterscheidung anhand anderer Inhaltsstoffe womöglich geeigneter wäre. Die Cannabinoide THC und CBD sind zwar die mit Abstand am meisten untersuchten Inhaltsstoffe, das enorme Wirkpotential der enthaltenden Terpene sollte jedoch auch nicht vernachlässigt werden.
Darüber hinaus sei eine Einteilung in Sativa und Indica in Bezug auf ihre Wirkung zu stark vereinfacht und potentiell gefährlich. So könne die Wirkung einer Cannabis-Pflanze nicht einfach von ihrem optischen Erscheinungsbild abgeleitet werden. Da mittlerweile sehr viele hybride Sorten existieren, kann die Wirkung auch innerhalb derselben Cannabissorte variieren. Sie hängt also immer mit der genauen chemischen Zusammensetzung und der Anbautechnik zusammen.
Ist der Anbau von Sativa und Indica legal?
Grundsätzlich kannst du jede Form von Cannabis anbauen. Derzeit existieren aber noch keine legalen Vertriebsstrukturen für Cannabispflanzen und -samen in Deutschland. Zukünftig soll der Kauf über Anbauvereinigungen ermöglicht werden, die seit dem 01.07.24 erlaubt sind.
Du kannst derzeit bereits Samen über das Internet aus dem EU-Ausland erwerben. Soweit es geht, informiere dich im Vorfeld genau über die chemische Zusammensetzung deines Saatgutes oder deiner Pflanze und ihre Wirkung. Beachte aber, dass Cannabis auf jeden Körper anders wirkt, weshalb du vor allem als Anfänger:in vorsichtig sein solltest. Welche rechtlichen und gesundheitlichen Fakten du kennen solltest, kannst du in unserem Artikel über Cannabis nachlesen.
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