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Vision Zero: Ein Netzwerk will alle Verkehrstode verhindern

Vision Zero
Foto: CC0 / Pixabay / NoName_13

Vision Zero ist eine Strategie, die eine Welt ohne Verkehrstote anstrebt. Dabei sollen besonders neue Technologien die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen.

Vision Zero ist eine Strategie, die weltweit von Regierungen, Organisationen und Unternehmen unterstützt und umgesetzt wird. Sie leistet einen Beitrag, um den Straßenverkehr zu einem sicheren Ort zu machen.

Die Strategie konzentriert sich auf die Annahme, dass Menschen Fehler machen. Dabei stellt sie in den Vordergrund, dass das Leben des Menschen nicht verhandelbar ist und jeder ein Grundrecht auf Unversehrtheit haben sollte. Sowohl der deutsche Verkehrssicherheitsrat als auch die EU-Kommission verfolgen die Strategie von Vision Zero. Wir erklären euch, was es damit auf sich hat.

Vision Zero: Assistenzsysteme sollen helfen

Bei Vision Zero sollen Verkehrstote und Schwerverletzte zum Beispiel mithilfe von Assistenzsystemen möglichst vermieden werden.
Bei Vision Zero sollen Verkehrstote und Schwerverletzte zum Beispiel mithilfe von Assistenzsystemen möglichst vermieden werden.
(Foto: CC0 / Pixabay / Mikes-Photography)

Menschliches Fehlverhalten gilt laut dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat als häufigste Ursache für Verkehrsunfälle. Dabei passieren die meisten Fehler bei folgenden Situationen:

  • Abbiegen
  • Rückwärtsfahren
  • Ein- und Anfahren
  • Missachtung der Vorfahrt

Um die Zahl der Verkehrstoten möglichst auf null zu reduzieren, sollen Fahrassistenzsysteme künftig die Fehler menschlichen Verhaltens ausgleichen. Dazu gehören Notfallbremssysteme, welche die Gefahr einer Kollision im Voraus erkennen und so selbstständig die Bremse aktivieren. Geschwindigkeitssysteme warnen frühzeitig vor zu hohen Geschwindigkeiten oder geben generell eine bestimmte Maximalgeschwindigkeit vor. Ein Spurhalteassistent greift zum Beispiel in die Lenkung ein, wenn das Auto droht, auf die falsche Spur abzudriften.

Investitionen in den deutschen Radverkehr

Radfahrer:innen benötigen besonderen Schutz im Straßenverkehr.
Radfahrer:innen benötigen besonderen Schutz im Straßenverkehr.
(Foto: CC0 / Pixabay / Skitterphoto)

Für Radfahrer:innen besteht eine erhöhte Verletzungsgefahr bei Unfällen. In Deutschland wurde im Rahmen von Vision Zero eine Novelle der Straßenverkehrsordnung so geändert, dass schwächere Verkehrsteilnehmende (also vor allem Radfahrer:innen und Fußgänger:innen) im Straßenverkehr stärker geschützt werden. Folgende Regeln wurden festgelegt:

  • ein Mindestüberholabstand
  • Überholverbot an engen Stellen
  • Schrittgeschwindigkeit beim Rechtsabbiegen von LKWs
  • Halteverbot auf Schutzstreifen
  • erleichterte Einrichtung von Fahrradzonen
  • Verkehrszeichen für Lastenräder

Neben den Änderungen im allgemeinen Straßenverkehr werden laut dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr 1,5 Milliarden Euro für sicheren und attraktiven Radverkehr zur Verfügung gestellt. Das Geld fließt besonders in Radwege, Fahrradbrücken und Unterführungen.

Vision Zero: Autos spielen wichtige Rolle

Durch autonomes Fahren können Gefahrensituationen frühzeitig erkannt werden.
Durch autonomes Fahren können Gefahrensituationen frühzeitig erkannt werden.
(Foto: CC0 / Pixabay / 652234)

Laut dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr wird autonomes Fahren die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Dabei sollen die Autos in Zukunft untereinander und mit der Infrastruktur kommunizieren können. So sollen gefährliche Situationen frühzeitig erkannt und Unfälle vermieden werden.

Schon heute sieht man in Deutschland Autos mit teils automatisierten Systemen auf den Straßen. Es gibt zum Beispiel Autos, bei denen man sich bis zu einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern vom Fahren abwenden darf. Vollständig automatisierten Autos wirst du laut einer Studie erst ab etwa 2040 in großer Zahl auf den Straßen begegnen. Dabei prognostiziert der ADAC, dass die Zahl der Unfälle kontinuierlich sinken wird, je mehr das Fahren von technischen Systemen übernommen wird.

Bei einem modernen Auto warnt dich häufig ein Geschwindigkeitsassistent, sobald du zu schnell fährst. Dabei bleibt dir überlassen, ob du die Geschwindigkeit beibehalten möchtest oder ob du langsamer fährst. Wenn das System allerdings die Geschwindigkeit auf die Begrenzung drosseln würde, könnte laut Dekra die Zahl der tödlichen Unfälle um bis zu 46 Prozent reduziert werden. 

Schweden als Vorbild

Schweden nahm als erstes Land das Konzept Vision Zero in die Verkehrspolitik auf.
Schweden nahm als erstes Land das Konzept Vision Zero in die Verkehrspolitik auf.
(Foto: CC0 / Pixabay / 12019)

In Europa hat Vision Zero in den 1990er-Jahren an Bedeutung gewonnen. Schweden nahm übrigens als erstes Land das Konzept in die Verkehrssicherheitspolitik auf. Erst 2014 zog die Internationale Vereinigung für soziale Sicherheit nach.

Vision Zero lebt von der Teilnahme möglichst vieler Menschen und Gemeinschaften, um das Ziel eines sicheren Verkehrs schneller zu erreichen. Du kannst auch persönlich zu einer unfallfreien Welt beitragen. Achte zuerst auf andere Menschen und ihre Sicherheit statt auf dein Vorfahrtrecht. Wenn du mit Fehlern anderer Menschen rechnest, kannst du Unfälle oft vermeiden.

Unabhängig vom Straßenverkehr gibt es Vision Zero auch für Arbeitsunfälle. Da jede:r Teil des Netzwerks Vision Zero sein kann, kannst auch du dabei sein. Schlage in deinem Unternehmen, deiner Organisation oder deinem Verband vor, an Vision Zero teilzunehmen. Die Anmeldung findest du hier. Danach bekommst du Materialien rund um Vision Zero und immer wieder aktualisierte Informationen, wie man den Arbeitsplatz sicherer gestaltet kann.

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