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Wachtelkönig: So erkennst du den heimischen Vogel

Wachtelkönig
Foto: Ralph / stock.adobe.com

Der Wachtelkönig ist ein bedrohter heimischer Vogel, den man nur selten zu Gesicht bekommt. Informationen zu seinem Aussehen, seinem Lebensraum und seinen Fressgewohnheiten findest du hier.

Obwohl sein Name es vermuten lassen würde, zählt der Wachtelkönig nicht zu den Wachteln, sondern zur Familie der Rallen. Sein wissenschaftlicher Name lautet Crex Crex, im allgemeinen Sprachgebrauch ist der Vogel auch unter den Bezeichnungen Wiesenschnarrer oder Grasrätscher bekannt.

Schon gewusst? Früher nahm man an, dass eine Gruppe Wachteln immer von einem sogenannten Wachtelkönig angeführt wurde. Das kommt vermutlich daher, dass Wachteln und Wachtelkönige häufig gemeinsam ziehen.

Der Wachtelkönig gehört heute zu den bedrohten Tierarten. Mehr Infos dazu findest du weiter unten. Ob und wie sich sein mögliches Aussterben auf das Ökosystem auswirkt, ist noch nicht bekannt.

Wachtelkönig: Aussehen und Vorkommen

Der Wachtelkönig ist kein besonders auffälliger Vogel, und du bekommst ihn auch nur selten zu Gesicht. Wenn du ihm aber doch einmal begegnen solltest, erkennst du ihn an den folgenden Merkmalen:

  • etwa 25 bis 30 Zentimeter groß
  • um die 150 Gramm schwer
  • kräftige Beine und lange Zehen
  • schmaler, schlanker Körper
  • bräunliches Gefieder mit dunklen Flecken
  • hellere Unterseite und blau-gräulicher Brustbereich
  • kurzer, kräftiger Schnabel
  • grauer Streifen über den Augen

Der Wachtelkönig ist dank seines Aussehens gut getarnt. Selten sichtbar ist er aber auch, weil er sich vor allem in hoher Vegetation aufhält. Der Vogel kommt von Frankreich bis nach Westchina sowie im Balkan vor. Es gefällt ihm vor allem in feuchten Gebieten, wie zum Beispiel auf Hochwasserflächen, in Seggenmooren oderAuen. Anzutreffen ist er hierzulande vor allem auf großen Kulturflächen mit einer Vegetation zwischen 30 und 100 Zentimetern Wuchshöhe. Auch Bergwiesen nutzt er gerne, da sie in der Regel später gemäht werden als Wiesen im Flachland. 

Winterquartier des Wachtelkönigs im Süden

Der Wachtelkönig zieht im Winter in den Süden.
Der Wachtelkönig zieht im Winter in den Süden.
(Foto: CC0 / Pixabay / jplenio)

Der Wachtelkönig gehört zu den Zugvögeln und legt jedes Jahr weite Strecken zurück. Im August und September verlässt der Vogel sein Brutgebiet und zieht über die Türkei, den Nahen Osten oder Ägypten bis nach Afrika. Sein Zugweg beträgt etwa 7.000 Kilometer. Zurück kommt er erst Anfang Mai.

Übrigens: Der Wachtelkönig lässt sich gut an seinen charakteristischen Rufen erkennen. Die Männchen stoßen einen auffälligen Doppelruf aus, der laut NABU häufig als ein „rerrp-rerrp, rerrp-rerrp, rerrp-rerrp…“ beschrieben wird. Der Ruf wird vor allem in der Dämmerung und nachts vorgetragen und ist teilweise über einen Kilometer weit hörbar. Am häufigsten rufen die Wachtelkönige während der Brutzeit, um Weibchen anzulocken. Im restlichen Jahr sind die Vögel hingegen eher ruhig.

So ernährt sich der Wachtelkönig

Der Wachtelkönig ist nicht besonders wählerisch oder anspruchsvoll, wenn es um seine Nahrung geht. Sein Essen sammelt er vom Boden oder von Pflanzen auf. Hauptsächlich ernährt er sich von Insekten wie Heuschrecken, Ameisen, Käfern, Fliegen, Schnecken und Regenwürmern. Aber auch kleinere Frösche, Spinnen und Tausendfüßer frisst er gern. Neben tierischer Kost frisst er auch Samen, Körner und grüne Pflanzenteile.

Wachtelkönig: Vom Aussterben bedroht?

Mittlerweile gehört der Wachtelkönig zu den seltenen Vogelarten. Er gilt laut NABU weltweit als bedroht, in manchen Gebieten ist er bereits stark vom Aussterben bedroht.

Das Hauptproblem für den Vogel ist die veränderte Bewirtschaftung von Grünflächen. Der Bruterfolg hängt beim Wachtelkönig sehr von der Landwirtschaft ab. Wird beispielsweise eine Wiese zu früh gemäht, kann dabei das Nest zerstört werden und es kommt zu einem kompletten Ausfall der Brut. Weitere Herausforderungen stellen die Entwässerung von Gebieten, der Abschuss und Fang in den Durchzugsgebieten durch den Menschen sowie Störungen durch Windräder dar.

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