In den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD steht mal wieder das Heizungsgesetz zur Debatte – und damit auch die Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen. Muss man jetzt schnell sein?
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Das Jahr 2024 war kein gutes für die Wärmepumpenbranche: Die Nachfrage nach Wärmepumpen brach im Vergleich zum Vorjahr ein, die Absatzziele wurden weit verfehlt. Mutmaßlich liegt das daran, dass die oft unsachlich geführten Diskussionen ums Heizungsgesetz für Verunsicherung sorgten. Und auch das Gebäudeenergiegesetz selbst signalisierte in seiner finalen Form: nur keine Eile.
„Torschlusspanik“ ließ Nachfrage nach Wärmepumpen nach oben schnellen
Doch Anfang November zerbrach die Regierungskoalition und kurz darauf begannen Unionspolitiker im Wahlkampf Änderungen am Heizungsgesetz anzukündigen, bis hin zum Ende der Förderung von Wärmepumpen. Plötzlich gingen bei der KfW auffällig viele Förderanträge ein. „Torschlusspanik“, vermutete ein Sprecher des Herstellers Stiebel Eltron gegenüber der Zeit. Konkurrent Thermondo bestätigt anhand einer Umfrage: Die staatliche Förderung ist für über die Hälfte der Hausbesitzer:innen ein wichtiger Anreiz zum Umstieg auf eine Wärmepumpe.
Zwar dürfte sich die Branche über eine höhere Nachfrage freuen. Doch im Einklang mit Verbraucherschützer:innen beklagt sie gleichzeitig, dass eine erneute Reform des Heizungsgesetzes zu noch mehr Verunsicherung führt.
Tatsächlich zeichnet sich jetzt in den Koalitionsverhandlungen genau das ab: Vom “Abschaffen” und “Novellieren” des Heizungsgesetzes ist die Rede. Auch wie es mit der Förderung weitergehen soll, ist unklar: Die Union will sie nun offenbar doch beibehalten, die SPD ändern.
Warum es sich lohnt, jetzt noch schnell die Wärmepumpen-Förderung zu beantragen
Für viele Haushalte ist längst klar, dass die Wärmepumpe über kurz oder lang die Heizung der Wahl ist. In diesen Fällen spricht vieles dafür, so bald wie möglich einen Förderantrag zu stellen.
Denn: Die aktuelle Förderung ist günstig. Wer jetzt eine klimaschädliche alte Öl- oder Gasheizung gegen eine klimafreundliche Wärmepumpe eintauscht, bekommt meist 50 oder 55 Prozent der Kosten vom Staat bezahlt. Bei einem Haushaltseinkommen von unter 40.000 Euro jährlich sind es sogar 70 Prozent der Kosten, die gefördert werden. Allerdings gilt das bis maximal 30.000 Euro Investitionskosten.
Noch läuft diese Förderung trotz vorläufiger Haushaltsführung weiter wie bisher. Erst einmal muss sich eine neue Regierung bilden und diese dann noch einen neuen Haushalt verabschieden, bevor sich das ändert. Bis in den Sommer hinein sind die Fördergelder also einigermaßen sicher. Doch wie lange genau weiß niemand. Besser als jetzt wird die Förderung höchstwahrscheinlich nicht werden.
Schon im Herbst 2024 sagte uns der Chef des Wärmepumpen-Herstellers Vaillant, Tillmann von Schroeter: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zu handeln.“ Für Haushalte, die bereits die Anschaffung einer Wärmepumpe planen, ist es also sinnvoll, die Zuschüsse so bald wie möglich zu beantragen.
Alles zu den aktuellen Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen liest du hier:
Wärmepumpe sorgfältig planen
Wer vor der Entscheidung für eine neue Heizung steht, sollte also tatsächlich jetzt handeln, um sicher von der derzeitigen staatlichen Förderung profitieren zu können.
Doch die Geschwindigkeit sollte bei der Wärmepumpe nicht zulasten sorgfältiger Planung gehen: Damit die Heizung möglichst effizient laufen kann, muss sie genaustens auf die jeweiligen Anforderungen des Gebäudes angepasst sein. Fachleute warnen: Eine zu groß dimensionierte Wärmepumpe etwa braucht unnötig viel Strom und damit Kosten. Ein zu klein ausgelegtes Gerät bekommt im schlechtesten Fall das Haus nicht richtig warm. Gerade in bestehenden Häusern verhindern ungenaue Einstellungen, dass die Pumpe effizient und damit wirtschaftlich arbeitet.
„Von einer Wärmepumpe, die nicht vernünftig eingebaut ist, hat man nicht viel,“ sagte Thomas Zwingmann, Leiter der Gruppe Energie und Klima bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Anfang Dezember im Gespräch mit Utopia. Er rät, die Planung des Heizungstauschs zügig anzugehen – aber sorgfältig.
Zusatztipp der Redaktion: Es kann schwierig sein, einen Fachbetrieb für die Installation einer Wärmepumpe im Umkreis zu finden. Dann können Portale wie Aroundhome oder Heizungsfinder sinnvoll sein. Dort bekommst du unverbindliche Angebote von verschiedenen Installationsbetrieben in deiner Nähe.
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