Orangen und Mandarinen findest du im Handel häufig in roten Netzen verpackt. Warum sich Händler:innen für diese Verpackung entscheiden, erfährst du hier.
Beim Einkaufen ist dir bestimmt auch schon mal aufgefallen, dass Orangen und Mandarinen häufig in roten Netzen verpackt sind. Doch warum ist das so? Ist es nur Zufall oder steckt mehr dahinter? Tatsächlich gibt es einen cleveren Grund, der auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar ist.
Rote Netze bei Orangen und Mandarinen: Die Konfetti-Illusion
Die Farbe des Netzes, in dem die Früchte verpackt sind, hat einen direkten Einfluss auf die optische Wahrnehmung der Orangen oder Mandarinen. Ein rotes Netz lässt die Frucht leuchtender und reifer erscheinen. Die warme, rötliche Farbe des Netzes verstärkt das satte Orange der Schalen und vermittelt den Eindruck von besonders frischen und saftigen Früchten. Dies beschreiben Forschende der Universität Gießen in einem Fachartikel aus dem Jahr 2024.
Würde man hingegen ein grünes oder blaues Netz verwenden, würden die Früchte weniger appetitlich wirken. Die kühlere Farbkombination würde das Orange der Früchte eher verblassen lassen, was sie weniger attraktiv erscheinen lässt.
Das psychologische Phänomen hinter dem Verkaufstrick ist in der Psychologie als „Konfetti-Illusion“ bekannt. Es beschreibt den Umstand, dass wir Farben unterschiedlich wahrnehmen – je nachdem, welche anderen Farben wir in der Umgebung sehen.
Der Trick mit den roten Orangennetzen gehört also zur Kategorie der Verkaufs- oder auch Supermarkt-Psychologie: Der Mensch kauft eher Produkte, die frisch und reif wirken. Auch wenn der Geschmack und die Qualität der Früchte im roten Netz nicht besser sind als bei anderen, suggeriert die Farbkombination genau das.
Farbige Netze bei anderen Früchten
Farbige Netze als Verpackung zu verwenden ist auch bei anderen Früchten üblich, insbesondere bei solchen mit kräftigen Farben. Rote oder orange Netze sind bei Orangen und Mandarinen am häufigsten, da sie besonders gut geeignet sind, um die Farbe der Früchte zu verstärken. Auch bei Zwiebeln oder Grapefruits findest du teilweise rote Netze. Für gelblich-grüne Früchte wie Zitronen verwenden Händler:innen manchmal gelbe Netze, um auch hier einen höheren Reifegrad vorzutäuschen.
Beachte: Obstnetze bestehen meist aus dünnem Plastik. Daher solltest du sie im Gelben Sack oder der Gelben Tonne entsorgen, da sie recycelbar sind.
Frische Orangen und Mandarinen kaufen: Darauf kannst du achten
Um dich nicht von den roten Netzen bei Orangen und Mandarinen täuschen zu lassen, kannst du beim Kauf auf weitere Aspekte achten:
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Gewicht: Frische Früchte fühlen sich schwer an. Eine schwere Orange oder Mandarine deutet auf Saftigkeit hin.
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Hautbeschaffenheit: Die Schale sollte glatt und fest sein, ohne weiche Stellen oder Druckstellen. Kleine Unebenheiten sind normal, solange die Schale insgesamt fest ist.
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Duft: Reife Orangen und Mandarinen haben einen intensiven, frischen Zitrusduft. Wenn die Frucht keinen Geruch hat, könnte sie noch nicht reif sein.
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Festigkeit: Die Früchte sollten sich fest anfühlen. Zu weiche oder schrumpelige Früchte deuten darauf hin, dass sie überreif oder alt sind.
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Schale nicht zu dick: Besonders bei Mandarinen sollte die Schale nicht zu dick sein, da dies auf eine geringere Saftmenge hindeuten kann.
Zudem gibt es bei einigen Obstsorten die Bezeichnung Essreif. Diese kann dir ebenfalls Aufschluss über den Reifegrad geben.
Wie du die Zitrusfrüchte am besten aufbewahrst, damit sie möglichst lang frisch bleiben, erfährst du hier: Orangen und Mandarinen richtig lagern: So geht’s
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