Viele Menschen sind der Meinung, unter Wetterfühligkeit zu leiden. Wir verraten dir, welche Ursachen dafür verantwortlich sind und was du dagegen tun kannst.
Menschen, die unter Wetterfühligkeit leiden, verspüren bei Wetterumschwüngen Beschwerden. Das kann zum Beispiel bei Hitzewellen oder Gewittern sein. Konkret sind es rasch fallende oder steigende Temperaturen sowie Änderungen im Luftdruck oder der Luftfeuchtigkeit, die den Körper überfordern können. “All das hat Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, unsere Stimmung und unsere Leistungsfähigkeit”, erklärt Prof. Martin Scherer, Direktor des Instituts und Poliklinik für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). So kann das Wetter für Kreislaufprobleme, Schwindelgefühle oder ein generelles Unwohlsein verantwortlich sein.
Einer Umfrage des Deutschen Wetterdienstes zufolge gehören folgende Beschwerden zu den häufigsten Symptomen bei Wetterfühligkeit:
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit
- Gelenkschmerzen
- Schlafstörungen
Ursachen für Wetterfühligkeit
(Foto: CC0 / Pixabay / FelixMittermeier)
Wetterumschwünge bedeuten eine Belastung für den menschlichen Körper, der sich an die vorherrschenden Klimaverhältnisse anpassen muss. Dafür ist das vegetative Nervensystem verantwortlich. Dieses reagiert bei schnellen Temperaturumschwüngen empfindlich. Darüber hinaus können folgende Ursachen für Wetterfühligkeit angeführt werden:
- Chronische Erkrankungen: Menschen, die unter chronischen Erkrankungen wie Asthma oder Rheuma leiden, sind in der Regel besonders wetterfühlig und haben mit stärkeren Beschwerden zu kämpfen als Betroffene ohne Vorerkrankungen.
- Stress: Auch Stress und Schlafstörungen können dazu führen, dass Betroffene Beschwerden bei Wetterumschwüngen feststellen.
- Wirkmechanismen zwischen Klima und Körper: Menschen mit Heuschnupfen, Herzerkrankungen und Kreislaufstörungen leiden besonders unter Temperaturanstiegen. Betroffene mit Rheuma, Asthma, Atemwegserkrankungen, Gefäßerkrankungen und chronischen Schmerzen finden eher einen Temperaturrückgang unangenehm. Das liegt daran, dass sich bei Wärme die Blutgefäße ausdehnen, während sich die Atemwege bei Kälte zusammenziehen.
Zeit an der frischen Luft kann helfen
Halten die Probleme über einen längeren Zeitraum an, ist es besser, ärztlichen Rat einzuholen. “Wir vermuten, dass sich die Witterungsverhältnisse auf das vegetative Nervensystem auswirken und daher zu Symptomen führen können”, erklärt Prof. Martin Scherer.
Während Temperaturschwankungen für einige kein Problem darstellen, so braucht der Körper anderer Menschen manchmal etwas länger, um sich anzupassen. Aktuelle persönliche Faktoren wie Stress oder die Arbeitsbedingungen spielen hier auch eine Rolle, führt der Mediziner aus. Arbeitet man zum Beispiel im Büro, sitzt man meist lange drinnen. Das heißt auch: weniger Bewegung und weniger Zeit an der frischen Luft. Dabei ist genau das ein Tipp, um dem Phänomen entgegenzuwirken.
Denn tägliche Spaziergänge bei egal welchem Wetter können helfen, rät Scherer. So kann sich der Körper besser an Temperaturwechsel gewöhnen – und steckt sie tendenziell besser weg.
Aber Vorsicht: Niedrige Temperaturen und eine trockene Luft können das Immunsystem auch schwächen. Die Schleimhäute trocknen aus und machen einen anfälliger für Krankheitserreger.
Weitere Tipps gegen Wetterfühligkeit
(Foto: CC0 / Pixabay / PhotoGranary)
Mit diesen weiteren Tipps kannst du deinen Körper unterstützen und besser an wechselnde Wetterbedingungen anpassen:
- Ausdauersport: Mit regelmäßigen Saunabesuchen und Wechselduschen kannst du auch langfristig dein Immunsystem trainieren und stärken. Darüber hinaus kann auch Ausdauersport wie Fahrradfahren sehr hilfreich sein.
- Schlaf: Besonders wichtig ist zudem ausreichend Schlaf. Für gesunden Menschen liegt die optimale Schlafdauer zwischen sieben und acht Stunden pro Nacht. Auch ein kurzer Mittagsschlaf kann dir guttun. So kannst du deinen Körper entspannen und Stress abbauen, der dich ansonsten empfindlicher für Wetterumschwünge machen kann.
- Ernährung: Auch die Ernährung kann sich auf die Wetterfühligkeit auswirken. Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu regelmäßigen Zeiten kannst du gegen die Beschwerden vorgehen. Verzichte möglichst auch auf Alkohol, Nikotin oder Kaffee.
Wetterdienst bietet Infokarte für Wetterfühlige
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bietet auf seiner Website Gefahrenindizes für Wetterfühligkeit, nach Regionen unterteilt auf einer Deutschlandkarte. Damit kann man sich vorbereiten, wenn Wetterwechsel kommen. Die Karte bietet Informationen über mögliche Auswirkungen auf das allgemeine Befinden, asthmatische Krankheiten, sowie rheumatische und Herz-Kreislauf-Beschwerden.
Mit einer einfachen Farbskala liefert sie auch eine Einschätzung, ob das vorausgesagte Wetter positiven oder negativen Einfluss auf die Gesundheit wetterfühliger Menschen hat – oder ob es keinen Einfluss hat.
Mit Material der dpa.
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