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Wie lange nach dem Aufstehen lüften? Ein Expertinnen-Tipp, den du kennen solltest

Nach dem Aufstehen lüften
Foto: CC0 / Pixabay - Pexels

Über Nacht sammelt sich viel Feuchtigkeit im Schlafzimmer an – darum ist es wichtig, nach dem Aufstehen ausreichend zu lüften. Wie lange, das hängt von mehreren Faktoren ab. Manchmal kann es sogar sinnvoll sein, doppelt zu lüften.

Wer Schimmel in seinem Schlafzimmer vermeiden will, muss regelmäßig frische Luft hineinlassen, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Besonders wichtig hierbei ist das Lüften nach dem Aufstehen. Denn jeder Mensch gibt durchs Ausatmen und Schwitzen über Nacht Feuchtigkeit an die Umgebung ab. Während wir also im Bett schlummern, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Raum je nach Schlafzimmergröße und Anzahl der Personen (und Haustiere) um etwa fünf bis zehn Prozent.

Dem gilt es entgegenzuwirken, und zwar bestenfalls mit Stoßlüften und Querlüften und nicht mit gekippten Fenstern (zumindest nicht ausschließlich). Doch wie lange lüften ist ausreichend? Die Antworten gibt es hier, ebenso wie einen Trick bei besonders hartnäckiger Feuchtigkeit.

Wie lange sollte man nach dem Aufstehen lüften?

Wie lange du lüften musst, um in deinem Schlafzimmer für optimales Raumklima zu sorgen, hängt nicht nur von der äußeren Luftfeuchtigkeit, sondern auch von der Außentemperatur ab. Je kälter, desto schneller geht das Lüften. Im Winter wird deshalb weniger Zeit benötigt als im Sommer, um die Feuchtigkeit aus der Wohnung zu bekommen.

Abhängig von der Jahreszeit kannst du dich laut Verbraucherzentrale und dem Bundesumweltministerium an folgenden Richtwerten (pro Lüftvorgang) orientieren:

  • Frühling: 10 bis 20 Minuten
  • Sommer: 20 bis 30 Minuten
  • Herbst: 10 bis 20 Minuten
  • Winter: 3 bis 10 Minuten

Beachte, dass sich diese Werte nur auf das einmalige Lüften beziehen. Du solltest jedoch mehrfach am Tag lüften. Mindestens morgens und abends, optimalerweise jedoch drei- bis viermal am Tag.

Außerdem handelt es sich bei den Werten um grobe Orientierungen. Die ideale Dauer fürs Lüften unterscheidet sich von Tag zu Tag. Ist es im Winter sehr kalt, können drei Minuten reichen, ist es eher mild, braucht es aber doch eher zehn Minuten. Auch die Anzahl der Feuchtigkeitsquellen im Schlafzimmer, wie etwa aufgehängte Wäsche, beeinflussen die benötigte Zeit.

Nach dem Aufstehen lüften
Wetterstationen zeigen die Temperatur und Luftfeuchtigkeit an. (Foto: CC0 / Pixabay - Projekt_Kaffeebart)

Wenn du genau wissen willst, wann du aufhören kannst zu lüften, dann besorge dir ein Hygrometer oder eine Wetterstation für dein Schlafzimmer. Beide Geräte messen die Luftfeuchtigkeit im Raum. Eine Wetterstation hat aber noch weitere Funktionen, wie etwa eine Temperaturanzeige. Liegt die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent, ist alles in Ordnung. Nach dem Lüften solltest du aber nicht genau bei 60 Prozent landen, sondern einige Grad darunter. Denn bis zum nächsten Lüftvorgang wird die Feuchtigkeit wieder zunehmen.

Expertin verrät Trick: „Doppelt hält besser“

Vor allem kurz nach dem morgendlichen Lüften steigt die Luftfeuchtigkeit gerne nochmal etwas an. Das liegt daran, dass die Feuchtigkeit nicht nur in der Luft, sondern auch in deiner Bettwäsche steckt. Die Feuchte muss erst aus den Textilien raus, bevor sie aus dem Fenster kann. In diesen Fällen rät Energie-Expertin Ramona Ballod, Referatsleiterin Energie, Bauen, Nachhaltigkeit bei der Verbraucherzentrale Thüringen zum Doppeltlüften, das folgendermaßen abläuft:

  1. Lüfte zunächst einmal ganz normal. Drehe dazu die Heizung ab. In diesem Schritt wird die feuchte Raumluft durch trockenere Außenluft ersetzt. Doch die Bettwäsche bleibt klamm, da deren Feuchtigkeit nur langsam in die Luft übergeht.
  2. Schließe die Fenster und warte 20 Minuten ab. Ist es kalt, stelle die Heizung währenddessen auf die gewünschte Temperatur. Die Feuchtigkeit aus dem Bett kann nun von der warmen, trockenen Luft aufgenommen werden.
  3. Lüfte ein weiteres Mal, um auch die gerade aus der Bettwäsche entwichene Feuchtigkeit endgültig nach draußen zu befördern. Auch hierbei wird die Heizung ausgestellt.

Wenn du auch mit einmaligem Lüften ein gutes Raumklima hinbekommt, kannst du getrost auf das zweite Mal verzichten. Doch besonders bei sehr hartnäckiger hoher Luftfeuchtigkeit kann die Methode helfen.

Was tun, wenn Lüften nicht hilft?

Wenn selbst mehrfaches langes Lüften am Tag nicht ausreicht, um die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer auf ein akzeptables Niveau zu bringen, müssen andere Maßnahmen her. Manchmal sitzen die Probleme auch in der Bausubstanz oder du hast einfach zu viele Feuchtigkeitsquellen im Raum. Folgender Artikel hilft dir, wenn die Luftfeuchtigkeit in deiner Wohnung auch trotz Lüften zu hoch bleibt:

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