Lüften ist nicht nur wichtig, um Schimmelbildung zu vermeiden, sondern fördert auch eine erholsame Bettruhe. Wir verraten dir, wie lange du vor dem Schlafen lüften solltest.
Auch wenn viele aufgrund der hohen Heizkosten am liebsten auf das Lüften verzichten würden, solltest du es auf keinen Fall vernachlässigen. Denn wenn die Feuchtigkeit nicht aus den eigenen vier Wänden entweichen kann, droht Schimmel – und dann ist der Ärger groß. Um das Risiko zu minimieren, empfehlen wir, mindestens dreimal am Tag zu lüften. Besonders vor dem Schlafen, ist es wichtig, für frische Luft zu sorgen.
Denn zum einen ist es die letzte Chance, vor der circa acht Stunden langen Schlafphase nochmal ordentlich zu stoßlüften (gekippte Fenster können ebenfalls Schimmel fördern und sind deshalb zu vermeiden). Zum anderen sorgt frische Luft für erholsamen Schlaf, da zu hohe CO2-Konzentrationen in der Luft körperliche Beschwerden wie etwa Kopfschmerzen hervorrufen können. Eine Studie von 2015 sagt sogar, dass auch unsere kognitive Leistungsfähigkeit am Folgetag darunter leiden kann.
Vor dem Schlafen lüften: Im Winter kürzer als im Sommer
Je wärmer es drinnen im Vergleich zu draußen ist, desto kürzer die benötigte Lüftzeit. Die Verbraucherzentrale und das Bundesumweltministerium empfehlen dabei leicht unterschiedliche Richtwerte (pro Lüftvorgang), die wir hier zusammengefasst sind:
- Frühling: 10 bis 20 Minuten
- Sommer: 20 bis 30 Minuten
- Herbst: 10 bis 20 Minuten
- Winter: 3 bis 10 Minuten
Dies sind aber nur grobe Richtwerte, die sich je nach Wohnraum unterscheiden und besonders vor dem Schlafengehen sollte man lieber etwas länger als zu kurz lüften, da erst am darauffolgenden Tag wieder nachgelüftet werden kann.
Wer ganz genau wissen will, wann der perfekte Zeitpunkt zum Schließen der Fenster gekommen ist, sollte auf Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt der Raumluft achten.
Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt: Die optimalen Werte fürs Schlafzimmer
Um Schimmel zu vermeiden und zugleich optimale Schlafbedingungen zu haben, sollte die Temperatur deines Schlafzimmers 16 bis 18 Grad und die Luftfeuchtigkeit 40 bis 60 Prozent betragen. Um diese Werte zu messen, lohnt sich die Anschaffung eines Hygrometers mit integrierter Temperaturanzeige.
Der CO2-Gehalt im Schlafzimmer liegt im Idealfall bei unter 800 ppm (parts per million, beschreibt wie viele CO2-Moleküle sich unter einer Million Luftteilchen befinden) . Alles über 1000 ppm ist laut Umweltbundesamt bedenklich und kann bereits zu Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und anderen körperlichen Symptomen führen.
Da CO2-Messgeräte im Vergleich zu Hygrometern um einiges teurer sind, muss jede:r selbst entscheiden, ob sich die Anschaffung wirklich lohnt. Auf die Schimmelbildung hat der Wert schließlich keine nennenswerten Auswirkungen und um den CO2-Gehalt grob zu überprüfen, kann es schon reichen, einfach mal tief Luft zu holen. Wenn sich die Luft wirklich frisch anfühlt, ist sie es in der Regel auch.
Tipp: Wenn du jedoch ganz sicher gehen willst, überprüfe beim Lüften alle drei genannten Werte und lass die Fenster so lange offen, bis diese erreicht sind.
Luftfeuchtigkeit erhöht sich in der Nacht
Gerne kannst du dabei noch etwas Puffer einbauen. Denn die Luftfeuchtigkeit erhöht sich allein durch unsere Anwesenheit. Gerade wenn mehrere Menschen (und Haustiere) in einem Raum schlafen, kann sie sich über Nacht um rund zehn Prozent steigern. Die Luftfeuchtigkeit sollte vor dem Einschlafen also eher 40 bis 55 Prozent (bei einer Person) bzw. 40 bis 50 Prozent (bei mehreren Personen) betragen, um dies auszugleichen.
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